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Balthasar Kaiser gewählt

in die Landessynode berufen, in die EKD-Synode gewählt

 

Berufen und gewählt

Balthasar Kaiser wurde vom Landesbischof der Evangelischen Kirche in Baden in die Landessynode berufen. Als einer von vier jungen Erwachsenen unter 27 Jahren wurde er auch von der Landessynode in die EKD-Synode als ein Vertreter der Badischen Landekirche gewählt.
Balthasar Kaiser aus Küssaberg hat im vergangenen Jahr am Hochrhein ein ausgezeichnetes Abitur abgelegt und anschließend in Heidelberg das Jurastudium begonnen. Wie kommt jemand im Alter von 19 Jahren zur Berufung durch den Landesbischof?
Die kirchliche Jugendarbeit hat ihn offensichtlich geprägt. Begeistert lobt er die Veranstaltungen, die er so nur im kirchlichen Umfeld erlebt hat. Den Jugendlichen wird viel Freiheit eingeräumt. So entstehe ein toller Raum, der von den Jugendlichen (mit-)gestaltet wird. Dabei entstehen Veranstaltungen mit Jugendlichen, nicht für Jugendliche. Wenn man spüre, dass man weder bespaßt noch belehrt werden soll, sondern wirklich eingebunden ist, könne man sich frei entfalten. Mehrtägige Freizeiten böten auch regelmäßig, ohne dass man das
planen könne, Raum für ernsthafte Gespräche. Jugendliche seien dann „unter sich“ und
seien gerne dabei.
In der Schule haben ihn die Gesellschaftswissenschaften interessiert, besonders Geschichte, Religion und Deutsch. Ein Leistungsfach war auch Musik, er spielt Violine.
 
Balthasar Kaiser; Quelle: Karl-Wilhelm Frommeyer
Balthasar Kaiser
 
Das Interesse hat ihn zum Studium der Rechtswissenschaften geführt. Die ersten beiden Semester waren zwar von digitalem Unterricht geprägt. Aber an der Heidelberger Universität hat man gemerkt, dass das auf Dauer nicht zu guten Lernerfolgen führt. Jetzt wird Wechselunterricht organisiert. Aber bei etwa 300 Studenten im 2. Semester haben wegen der notwendigen Abstände nur wenige Studierende im Wechsel Platz.
Während des ersten Semesters gab es eine Umfrage vom Evangelischen Oberkirchenrat unter Engagierten in der kirchlichen Jugendarbeit, ob sie sich für eine Berufung in die Landessynode interessierten. Balthasar Kaiser hat geantwortet und wurde gemeinsam mit drei anderen jungen Erwachsenen (im Alter unter 27 Jahren) vom Bischof berufen.
Bei der ersten Tagung der Landessynode wurden die fünf Delegierten der EKD-Synode gewählt. Einer von ihnen sollte unter 27 sein. Kaiser kandidierte mit der Unterstützung der jungen Synodalen und wurde von der Synode gewählt. Landessynode und EDK-
Synode sind die höchsten Beschlussgremien der Evangelischen Kirche. Beide Synoden tagen zweimal im Jahr an mehreren Tagen. Bei Beratungen und Abstimmungen sind die jungen  Erwachsenen völlig gleichberechtigt.
Auf die Frage, ob sich diese Ehrenämter mit dem Studium vereinbaren lassen, reagierte er sehr zuversichtlich. Und es mache Freude, spreche für Wertschätzung, dass sie völlig gleichberechtigt teilnehmen und auch eine 25-Jährige zur Präses der EKD-Synode wählen konnten. Seine Berufung und die Wahl empfindet er als ein Zeichen für Aufbruch, als Zeichen für eine gute Entwicklung in der evangelischen Kirche.