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Verlauf der Bezirksvisitation

vom 7. bis 10. Juli 2022

Die erste Veranstaltung der Bezirksvisitation im großen Kreis war die Begegnung mit Schulleiterinnen/n und Lehrkräften im Religionsunterricht.
Austausch-Schule; Quelle: Karl-Wilhelm Frommeyer
Schuldekanin Martina Dinner
Schuldekanin Marina Dinner moderierte zwei Referate von Oberkirchenrat Wolfgang Schmidt und Ministerialrat Dr. Michael Herrmann zum Thema "Wie neutral muss Schule sein? Wie religiös darf sie sein?" und die anschließende Aussprache.
Bericht zum RU-Thema
„Wie neutral MUSS Schule sein? Wie religiös darf sie sein?“ – zu diesem Thema hatten wir Ministerialrat Prof. Dr. Michael C. Herrmann, Leiter der Stabsstelle für Religionsangelegenheiten im Kultusministerium des Landes Baden-Württemberg eingeladen. Im Rahmen der Visitation am Hochrhein sprach er darüber vor Lehrkräften, Schulleitungen und der Visitationskommission. In einem sehr anregenden, lebendigen und vor allem informativen Vortrag hat er das Auditorium sozusagen mitgenommen in die „Denkwerkstatt“ des Ministeriums, welches den verschiedenen religiösen Playern einerseits ermöglichen will, deren Glauben zu praktizieren und andererseits „Leute, die nicht involviert werden wollen, zu schützen.“
Dabei ist der „Staat in religiösen Angelegenheiten blind.“ Er hält gleichen Abstand zu allen Religionsgemeinschaften („Äquidistanz“), kooperiert aber mit ihnen. Das bedeutet zumindest theoretisch, dass auch andere Religionen Religionsunterricht an Schulen anbieten dürfen, sofern der Bildungsplan auf dem Boden der Verfassung steht. In der Praxis scheitert das häufig an der Organisierbarkeit.
Was bedeutet diese „Äquidistanz“ nun für die konkrete Praxis an den Schulen? Hier nur ein Beispiel: Religion darf sichtbar sein – sofern es gleichwertige Alternativen gibt. Die evangelische Schulseelsorge darf auf der Homepage werben, sofern ein Schüler/eine Schülerin die Möglichkeit hat, auch auf ein säkulares Angebot auszuweichen (z.B. staatliche Schulsozialarbeit).
Im Anschluss an den Vortrag gab es die Gelegenheit zu Rückfragen, die sehr rege genützt wurde. In den Rückmeldungen der Gäste wurde immer wieder betont, dass man sich hier noch mehr Zeit gewünscht hätte. 
Dies war im Rahmen des strengen Zeitplans der Visitation nicht möglich. Aber vielleicht ergibt sich in einem anderen Zusammenhang noch einmal die Möglichkeit, Professor Herrmann einzuladen und thematisch noch mehr in die Tiefe zu gehen.
 
  
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Am Donnerstag, 7. Juli folgte abends die Sitzung des Bezirkskirchenrats zusammen mit der Visitationskommission. Dabei wurden Fragen besprochen, die sich aus dem vorab erstellten Bericht ergeben hatten.
Als zweites Thema wurden die Erfahrungen mit der Art der Leitung durch die Leitungspersonen (Dekanin, Schuldekanin und Dekanstellvertreter) besprochen. Das Gespräch verlief ausgesprochen wertschätzend.
Quelle: Karl-Wilhelm Frommeyer
Tagung Bezirkskirchenrat mit der Visitationskommission
 
Am Freitag, 8. Juli, war der erste Programmpunkt die Besichtigung der Waldhausbrauerei. Besonders wurde nachgefragt, wie sich eine relativ kleine Brauerei in einem hart umkämpften Markt dauerhaft behauptet und kontinuierlich wächst.
Sehr aufmerksam wurde den Ausführungen von Braumeister Benjamin Röttel zugehört. Er erläuterte, dass für die Qualität des Bieres ausschlaggebend ist, nur beste Rohstoffe zu verwenden - und bei der Qualität werde nicht gespart. Dazu gehören auch sorgfältig ausgeführte Prozesse, z.B. auch Hygienemaßnahmen.
Neue Trends und ihre Relevanz für den Markt werden wahrgenommen, und es wird darauf reagiert. Der Marktanteil alkoholfreier Biere sei z.B. in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf etwa 10% angestiegen und Waldhaus mache auch entsprechende Angebote. Die beiden am stärksten nachgefragten Sorten machen etwa 70% des Umsatzes aus, dazu gibt es eine einstellige Anzahl von weiteren Sorten.
 
Quelle: Karl-Wilhelm Frommeyer
 
Anschließend ging es nach Waldshut zum Empfang der Landesbischöfin in der Versöhnungskirche.