Alexander

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.

Alexander ist ein männlicher Vorname.[1]

Herkunft und Bedeutung

Bei Alexander handelt es sich um die latinisierte Variante des griechischen Namens Ἀλέξανδος Aléxandos.[1] Dieser setzt sich aus ἀλέξειν aléxein „schützen“, „verteidigen“ und ἀνήρ anēr „Mann“ zusammen[2], und lässt sich mit „Männer verteidigend“, „Männer (be-) schützend“ übersetzen.[3]

Gelegentlich wird diese Herleitung als sekundär angesehen und die Herkunft des Namens in Kleinasien verortet.[4]

Verbreitung

Antike und Mittelalter

Der früheste Beleg für den Namen ist Homers Ilias, in der Paris mit diesem Namen genannt wird.[5] Hyginus nennt ihn Alexander Paris.[6] Möglicherweise ist der hethitische Name des Königs Alakšandu von Wiluša aus dem 13. Jh. v. Chr. mit dem griechischen Namen Ἀλέξανδρος Aléxandros gleichzusetzen.[7][8] In diesem Fall wäre Alexander einer der ältesten, noch heute verbreiteten Namen.[9]

In der postklassischen Zeit war der Name sehr verbreitet. Dies ist wohl auf Alexander den Großen zurückzuführen, um den sich zahlreiche Legenden rankten, die im Mittelalter in Alexanderromanen verbreitet wurden.[2]

Deutscher Sprachraum

In Deutschland ist der Name Alexander [a.lɛ.ˈksan.dɐ] schon lange verbreitet. Eine aus wissenschaftlicher Sicht unzureichende Auswertung[10] sieht den Namen im Spätmittelalter auf Rang 71 der Vornamenscharts.[11] Auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte er zu den 100 beliebtesten Jungennamen, erreichte jedoch keine Top-Ränge. Ende der 1930er und Anfang der 1940er Jahre sank seine Popularität, sodass er zeitweise die Top-100 der Vornamenscharts verließ. Mitte der 1940er Jahre stieg seine Popularität rapide an. Seitdem zählt er fast durchgängig zu den 50 beliebtesten Jungennamen. Mitte der 1980er und in den 1990er Jahren zählte er zu den Toppnamen. Seitdem sank seine Popularität wieder.[12] Im Jahr 2023 belegte er Rang 38 der Hitliste.[13] Dabei wird er vor allem in Bayern gewählt.[12] Als Zweitname erfreut sich Alexander großer Beliebtheit. Seit der Differenzierung in Erst- und Folgenamen im Jahr 2013 stand Alexander durchgängig an der Spitze der Hitliste der beliebtesten Folgenamen.[14] Zuletzt kamen auf eine Nutzung als Rufnamen 1,53 Verwendungen als Folgename, sodass Alexander auf Rang 8 der Gesamtliste stand.[15] Die größte Differenz zwischen Erst- und Folgenamen betrug ein Verhältnis von 1:4,13 im Jahr 2015.[16]

Der Name Alexander hat sich in Österreich unter den beliebtesten Jungennamen etabliert. Seit Beginn der Aufzeichnungen in 1984 stand er als niedrigste Platzierung auf Rang 15 der Hitliste. Mit Rang 3 erreichte er seine höchste Platzierung im Jahr 1997. Zuletzt stand er auf Rang 14 der Vornamenscharts (Stand 2022).[17] Der Name wurde von 1984 bis 2022 rund 33.900 Mal vergeben.[18]

In der Schweiz wird Alexander seit den 1930er Jahren alljährlich bei der Namenswahl berücksichtigt. Seit Ende der 1960er Jahre hat sich der Name in der Liste der beliebten Namen etabliert. Von 1930 bis 2022 wurden rund 14.600 Jungen so genannt.[18] Zuletzt belegte er Rang 56 der Hitliste (Stand 2022).[19]

Der Name kommt nachweislich auch in der Namensgebung von Liechtenstein vor.[18]

Englischer Sprachraum

Bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert zählte der Name Alexander [ˌæl.ɨɡ.ˈzæn.dəɹ] in den Vereinigten Staaten zu den beliebtesten Jungennamen. In den 1920er Jahren sank die Popularität, jedoch blieb er geläufig. Im Jahr 1951 verließ er die Top-200 der Vornamenscharts und erreichte acht Jahre später mit Rang 234 seinen Tiefpunkt. Danach gewann er kontinuierlich an Beliebtheit. Im Jahr 1977 erreichte er erneut die Top-100 der Vornamenscharts. Seit 2008 fand er sich zehnmal unter den 10 meistgewählten Jungennamen. Zuletzt stand er auf Rang 17 der Hitliste.[20]

In Kanada zählte Alexander bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den beliebtesten Namen. Zwar sank seine Popularität in den 1950er und 1960er Jahren, dennoch blieb er verbreitet. Als schlechteste Platzierung erreichte er im Jahr 1969 in den Vornamenscharts Rang 92. In den 1980er Jahren gewann er erneut an Popularität. Von 1993 bis 2014 zählte er lediglich mit Ausnahme des Jahres 2007 zur Top-10 der Vornamenscharts. Im Jahr 2019 belegte er Rang 16 der Hitliste.[21]

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Neuseeland. Hier verließ der Name Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre immer wieder die Top-100 der Vornamenscharts. Ab Mitte der 1980er Jahre nahm die Popularität des Namens zu. Mit Rang 13 erreichte der Name seine höchste Platzierung im Jahr 2014. Zuletzt sank seine Beliebtheit stark, sodass er im Jahr 2022 auf Rang 42 stand.[22]

In Australien hat sich der Name unter den 100 meistgewählten Jungennamen etabliert. Seit den 1970er Jahren gewann er an Popularität. Mit Ausnahme der Jahr 1997 und 1999 zählte er zur Top-20 der Vornamenscharts und erreichte dabei mehrfach die Top-10. Im Jahr 2022 belegte er Rang 18 der Hitliste.[23]

Auch im Vereinigten Königreich zählt Alexander zu den beliebtesten Jungennamen. In England und Wales hat er sich unter den 30 beliebtesten Jungennamen etabliert. Im Jahr 2021 stand er auf Rang 27 der Hitliste.[24] In Schottland zählte Alexander [ˈalɛksandər] bis 1960 zur Top-10 der Vornamenscharts. Danach sank seine Popularität, obwohl der Name weiterhin zu den 40 beliebtesten Jungennamen zählte. Nach der Jahrtausendwende wurde der Name wieder häufiger vergeben. Von 2011 bis 2021 zählte er mit Ausnahme des Jahres 2019 zur Top-10 der Vornamenscharts. Im Jahr 2022 belegte er in der Hitliste Rang 14.[25] In Nordirland wird der Name etwas seltener vergeben, ist jedoch auch hier beliebt. Zuletzt stand er auf Rang 47 der Vornamenscharts (Stand 2022).[26]

Alexander zählt in Irland zu seit 1992 zu den 100 meistgewählten Jungennamen. Im Jahr 2022 belegte der Name 40 der Hitliste.[27]

Weitere Länder

Obwohl der Name Alexander [a.leɣ̞ˈsãn̪.d̪eɾ] in Spanien zwar ab den 1970er Jahren geläufig wurde, zählte er nie zu den beliebtesten Jungenname.[28] In Chile dagegen hat sich der Name in der Top-100 etabliert und erreichte im Jahr 2021 in den Vornamenscharts Rang 63.[29] Im selben Jahr stand er in Mexiko auf Rang 11 der Hitliste.[30]

In Italien ist der Name Alexander geläufig, erreichte jedoch nie die Top-100 der Vornamenscharts.[31]

Auch in Tschechien ist der Name Alexander [ˈalɛksandr̩] geläufig und erreichte immer wieder die Hitliste der 100 beliebtesten Jungennamen. Im Jahr 2016 belegte er Rang 94 der Vornamenscharts.[32] In Ungarn ist der Name Alexander [ˈɒ.lɛk.sɒn.dɛr] verbreitet. Wiederholt zählte er zur Top-100 der Vornamenscharts. Im Jahr 2022 belegte er Rang 99 der Hitliste.[33] Ein ähnliches Bild zeigt sich in Polen. Hier stand Alexander im Jahr 2023 auf Rang 102 der Hitliste.[34] Der Name ist seit Anfang der 1990er Jahre in Slowenien anzutreffen, er wird aber recht selten vergeben.[18]

In Belgien hat sich der Name unter den 100 beliebtesten Jungennamen etabliert. Seine bislang einzige Top-20-Platzierung erreichte er im Jahr 2016. Sechs Jahre später belegte er Rang 44 der Vornamenscharts.[35] Auch in den Niederlanden ist der Name Alexander [aː.lɛk.ˈsɑn.dər] verbreitet. Er wird von 1930 bis heute regelmäßig bei der Namensgebung berücksichtigt. Besonders beliebt war er Ende der 1960er bis Mitte der 1980er Jahre. Von 1930 bis 2022 wurde der Name circa 31.600 Mal vergeben.[18] Zuletzt stand er auf Rang 88 der Hitliste (Stand 2023).[36] In Frankreich kommt Alexander seit den 1950er Jahren jedes Jahr in den Vornamenscharts vor, jedoch ist der Name nicht sonderlich beliebt. Von 1930 bis 2022 wurden 2.600 Jungen so genannt.[18]

Der Name Alexander [ˈalɛksandər] hat sich in Dänemark unter den 50 beliebtesten Jungennamen etabliert. In 2011 und 2013 erreichte er die Top-10 der Vornamenscharts. Seitdem sank die Popularität des Namens, sodass er in 2022 auf Rang 34 der Hitliste stand.[37] In Norwegen wird der Name nachweislich seit dem Jahr 1880 vergeben.[38] Alexander stieg im Jahr 1973 in die Top-100 der Vornamenscharts auf. Von 1985 bis 1992 und von 2004 bis 2013 (Ausnahme: 2008) zählte der Name zu den 20 beliebtesten Jungennamen. Seitdem verlor er an Popularität, sodass er im Jahr 2022 auf Rang 82 der Vornamenscharts stand.[39] In Schweden zählte Alexander [a.lɛ́k.ˈsan.dɛr] bis 2019 zur Top-10 der Vornamenscharts. Zuletzt sank seine Beliebtheit. Im Jahr 2022 belegte er Rang 35 der Hitliste.[40] In Island zählt Alexander [ˈaː.lɛk.san.tɛr] zu den beliebtesten Jungennamen im Jahr 2016 stand er an der Spitze der Vornamenscharts.[41] Zwischen 2000 und 2020 befand sich der Name in den Top-100 auf den Färöer Inseln.[38]

Varianten

Männliche Varianten

Weibliche Varianten

Namenstage

Namensträger

Herrscher

Alexander als Cognomen

Weitere Namensträger der Antike

chronologisch

Vorname

A

B

C

D

E

F

G

H

I

J

K

L

M

N

O

P

Q

R

S

T

U

V

W

X

Y

Z

Ø

Siehe auch

Wiktionary: Alexander – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. a b Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden. Lexikon der Vornamen. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04946-2, S. 42.
  2. a b Patrick Hanks, Kate Hardcastle, Flavia Hodges: Oxford Dictionary of First Names. Second Edition. Oxford University Press Inc., New York 2006, ISBN 0-19-861060-2, S. 8.
  3. ἀλέξανδρος. In: Greek Word Study Tool. Tufts University, abgerufen am 4. Februar 2024 (englisch).
  4. Alexander Demandt: Antike Staatsformen. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte der Alten Welt. Akademie-Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-05-002794-0, S. 267.
  5. Homer, Ilias 3,16
  6. Hyginus, Fabulae 91 und 92
  7. a-la-ak-ša-an-du-uš. In: palaeolexicon. Abgerufen am 4. Februar 2024 (englisch).
  8. Alexander Demandt: Antike Staatsformen. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte der Alten Welt. Akademie-Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-05-002794-0, S. 267.
  9. Alexander Demandt: Alexander der Große. Leben und Legende. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59085-6, S. 58.
  10. Die zugrunde liegenden Namenslisten decken nicht das gesamte Gebiet des damaligen deutschen Reiches ab. Zudem war die Namensgebung weniger heterogen als heute, sodass lokale Namenstrends eine stärkere Auswirkung auf die Gesamtstatistik haben. Außerdem wurden teilweise Namen etymologisch nicht korrekt zusammengefasst oder getrennt behandelt.
  11. Männliche Vornamen im Mittelalter. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 24. Juni 2022.
  12. a b Alexander. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, 2. Januar 2020, abgerufen am 4. Februar 2024.
  13. Die beliebtesten Vornamen des Jahres 2023 – Top 500. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 4. Februar 2024.
  14. Die beliebtesten Vornamen. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., abgerufen am 4. Februar 2024.
  15. Ausführliche Auswertung: Vornamen 2022. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., abgerufen am 4. Februar 2024.
  16. Ausführliche Auswertung: Die beliebtesten Vornamen 2015. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., abgerufen am 4. Februar 2024.
  17. Vornamen der Geborenen. In: STATISTIK AUSTRIA - Die Informationsmanager. STATISTIK AUSTRIA Bundesanstalt Statistik Österreich, abgerufen am 2. Juli 2022.
  18. a b c d e f Alexander. In: Baby-Vornamen. Baby Vornamen, abgerufen am 5. August 2024 (deutsch).
  19. Popularity in Switzerland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  20. Popularity in the United States. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  21. Popularity in Canada. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  22. Popularity in New Zealand. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  23. Popularity in Australia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  24. Popularity in England and Wales. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  25. Popularity in Scotland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  26. Popularity in Northern Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell., abgerufen am 4. Februar 2024.
  27. Popularity in Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  28. Popularity in Spain. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  29. Popularity in Chile. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  30. Popularity in Mexico. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  31. Popularity in Italy. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  32. Popularity in Czechia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  33. Popularity in Hungary. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  34. Popularity in Poland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  35. Popularity in Belgium. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  36. Popularity in the Netherlands. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  37. Popularity in Denmark. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  38. a b Alexander. In: Nordicnames. Judith Ahrholdt, abgerufen am 5. August 2024 (englisch).
  39. Popularity in Norway. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  40. Popularity in Sweden. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.
  41. Popularity in Iceland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 4. Februar 2024.