Alexander Petschnig

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Alexander Petschnig (* 29. März 1973[1] in Klagenfurt[2]) ist ein österreichischer Politiker (FPÖ). Er war von 2015 bis 2020 Landesrat in der Burgenländischen Landesregierung und in der Landesregierung Niessl IV bzw. der Landesregierung Doskozil I für Wirtschaft und Tourismus verantwortlich.[3] Ab dem 17. Februar 2020 war er Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag, seit dem 24. Oktober 2024 ist er Abgeordneter zum Nationalrat.[4][5]

Alexander Petschnig wuchs in Kärnten auf.[6][7] Nach absolviertem Studium an der Wirtschaftsuniversität Wien[8] arbeitete Petschnig unter anderem im Investmentbanking und im Bundesministerium für Finanzen in der Konzernbetriebsprüfung.[1][6]

Petschnig lebt in Neusiedl am See. Davor war er von 2012 bis 2018 Gemeinderat und stellvertretender FPÖ-Ortsparteiobmann in Illmitz. Bis zu seinem Eintritt in die Burgenländische Landesregierung fungierte er als einer von drei ehrenamtlichen Geschäftsführern der Illmitzer Tourismusanlagen Betriebsgesellschaft.[1][6][7] 2013 wurde er zum Klubdirektor des FPÖ-Landtagsklubs in Eisenstadt bestellt.[9] In dieser Funktion leitete und organisierte er den für die FPÖ erfolgreichen Wahlkampf zur Landtagswahl im Burgenland 2015.[10] Als Mitglied des Verhandlungsteams der FPÖ Burgenland wirkte er am Zustandekommen der rot-blauen Landesregierung Niessl IV mit.

Am 9. Juli 2015 bestimmte ihn der Landtag zum Mitglied der Burgenländischen Landesregierung.[11] Im April 2016 wurde er vom Landesparteitag zu einem von drei stellvertretenden Landesparteiobleuten der FPÖ Burgenland gewählt. Im Juni 2016 erfolgte darüber hinaus seine Wahl zum Bezirksparteiobmann der FPÖ Neusiedl am See.

Petschnig fungiert als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Landesholding Burgenland GmbH, in der alle wesentlichen Beteiligungen des Landes zusammengefasst sind und gemeinsam verwaltet werden.[12]

In seinen Zuständigkeitsbereichen Wirtschaft und Tourismus konnten von Beginn an große Erfolge ausgewiesen werden. Sowohl 2015[13] als auch 2016[14][15] verzeichnete das Burgenland das höchste Wirtschaftswachstum aller österreichischen Bundesländer, und im Jahr 2016 gelang es erstmals, die langjährige Zielmarke von 3 Millionen Nächtigungen zu überspringen.[16][17] Darüber konnten mehrere Großinvestitionen ins Burgenland geholt werden.[18][19][20][21][22][23]

Im Zuge der Regierungsbildung der Bundesregierung Kurz I nach der Nationalratswahl 2017 verhandelte er auf FPÖ-Seite in der Fachgruppe Finanzen und Steuern.[24]

Bei der Landtagswahl 2020 kandidierte er hinter Spitzenkandidat Johann Tschürtz und Ilse Benkö auf Platz drei der Landesliste[25] sowie als Spitzenkandidat im Landtagswahlkreis 1[26] und wurde am 17. Februar 2020 als Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag angelobt[27].

Nach der Landtagswahl erklärte Johann Tschürtz seinen Rücktritt als FPÖ-Landesparteiobmann. Petschnig wurde im Präsidium als dessen Nachfolger nominiert, die Wahl war ursprünglich für den Landesparteitag am 7. März 2020 vorgesehen.[28][29] Ende Februar 2020 gab Manfred Haidinger seine Gegenkandidatur für den Landesparteivorsitz der FPÖ Burgenland bekannt.[30] Petschnig bat FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer die FPÖ Burgenland als Obmann anzuführen,[31] am 7. März 2020 wurde Norbert Hofer zum Landesparteiobmann gewählt.[32] Petschnig erhielt 87 von 142 gültigen Stimmen und wurde mit 61 Prozent zum Landesparteiobmann-Stellvertreter gewählt.[33] Im Oktober 2020 übernahm er den Vorsitz der FPÖ Burgenland von Norbert Hofer.[34] Im November 2020 setzte er sich in der Wahl zum Landesparteiobmann in einer Kampfabstimmung mit 52 Prozent der Stimmen gegen Géza Molnár durch.[35] Im Dezember 2020 brachten FPÖ-Funktionäre in einer Sitzung des Landesparteivorstandes einen Misstrauensantrag gegen Landesparteiobmann Alexander Petschnig ein, dieser wurde abgelehnt.[36]

Am Landesparteitag im September 2023 wurde Petschnig mit 91,4 Prozent der Delegiertenstimmen als Landesparteiobmann bestätigt.[37][38] Petschnig fungierte als Vertreter der FPÖ im Untersuchungsausschuss des Burgenländischen Landtages, welcher die Insolvenz der Commerzialbank Mattersburg AG aufklären soll.[39] Bei der Nationalratswahl 2024 kandidiert er hinter Norbert Hofer an zweiter Stelle der FPÖ-Landesliste[40] und als Spitzenkandidat im Regionalwahlkreis Burgenland Nord[41] sowie auf Platz sieben der FPÖ-Bundesliste.[42] Vom Landesparteivorstand wurde er zunächst im Mai 2024 zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im Burgenland 2025 gewählt,[43] im Oktober 2024 verständigte sich der FPÖ-Landesparteivorstand auf Norbert Hofer als FPÖ-Spitzenkandidaten.[44] Nach seinem Wechsel in den Nationalrat Ende Oktober 2024 soll sein Landtagsmandat Michaela Brandlhofer übernehmen.[45]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Burgenland.at: LR MMag. Alexander Petschnig (Memento vom 8. August 2015 im Webarchiv archive.today)
  2. Petschnig wird neuer FPÖ-Chef. 28. Januar 2020, abgerufen am 22. Dezember 2020.
  3. derStandard.at - Rot-Blaue Regierung im Burgenland: FPÖ erhält eigenes Sicherheitsressort. Artikel vom 5. Juni 2015, abgerufen am 8. August 2015.
  4. Alexander Petschnig auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
  5. Fünf Burgenländer im Nationalrat angelobt. In: ORF.at. 24. Oktober 2024, abgerufen am 26. Oktober 2024.
  6. a b c Neue „Scheinwerfer“ für die FPÖ-Mandatare. Artikel vom 4. Juni 2013, abgerufen am 8. August 2015.
  7. a b orf.at - Petschnig: „Newcomer“ in der Regierung. Artikel vom 5. Juni 2015, abgerufen am 8. August 2015.
  8. Verbundkatalog: Die Mitteleuropa-Konzeption Friedrich Naumanns im Spiegel der österreichischen Presse. Abgerufen am 8. August 2015.
  9. Kurier: Trio soll FPÖ mehr Schlagkraft verleihen. Artikel vom 2. Juni 2013, abgerufen am 8. August 2015.
  10. Kurier: FP sieht Niessl auf blauem Pfad. Artikel vom 23. Jänner 2015, abgerufen am 8. August 2015.
  11. orf.at - Rot-blaue Regierung angelobt. Artikel vom 9. Juli 2015, abgerufen am 8. August 2015.
  12. Holding. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Februar 2018; abgerufen am 4. Februar 2018.
  13. Burgenland beim Wirtschaftswachstum auf Platz 1 – „New Deal“ für mehr Jobs. In: OTS.at. (ots.at [abgerufen am 8. Januar 2018]).
  14. Beim Wirtschaftswachstum auf Platz Eins - burgenland.ORF.at. Abgerufen am 8. Januar 2018.
  15. Burgenland feiert größtes Wachstum | ÖGZ. In: ÖGZ. (gast.at [abgerufen am 8. Januar 2018]).
  16. Regionalmedien Austria: Das Burgenland knackt die 3 Millionen Nächtigungsmarke. In: meinbezirk.at. (meinbezirk.at [abgerufen am 8. Januar 2018]).
  17. Burgenland feiert Erfolgskurs mit Neujahrsempfang in Wien. In: Tourismuspresse. (tourismuspresse.at [abgerufen am 8. Januar 2018]).
  18. Schlumberger plant neuen Produktionsstandort | gruppe.schlumberger.at. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2018; abgerufen am 8. Januar 2018.
  19. Nach 170 Jahren: Schlumberger verlagert Wiener Produktion ins Burgenland. In: Die Presse. (diepresse.com [abgerufen am 8. Januar 2018]).
  20. Lenzing investiert 70 Millionen im Südburgenland - burgenland.ORF.at. Abgerufen am 8. Januar 2018.
  21. Carina Fenz: Heiligenkreuz - Lenzing gibt Impulse. In: www.bvz.at. Burgenländische Volkszeitung BVZ, 29. März 2017, abgerufen am 31. Dezember 2018.
  22. Baustart für PADO Galerien in Parndorf. 29. August 2019, abgerufen am 5. Januar 2020.
  23. XXX Lutz in Zurndorf: Grundsteinlegung für Zentrallager erfolgt. Abgerufen am 5. Januar 2020.
  24. Koalition: Wer verhandelt da?. Artikel vom 10. November 2017, abgerufen am 10. November 2017.
  25. Politik: Tschürtz wieder FPÖ-Spitzenkandidat. In: burgenland.ORF.at. 16. Oktober 2019, abgerufen am 16. Oktober 2019.
  26. Landtagswahl: FPÖ-Kandidaten fix. In: ORF.at. 20. Dezember 2019, abgerufen am 20. Dezember 2019.
  27. FPÖ-Klub. Abgerufen am 8. Juli 2020.
  28. Rücktritt nach Wahl: FPÖ-Chef von Doskozil "enttäuscht". In: Kurier.at. 28. Januar 2020, abgerufen am 29. Januar 2020.
  29. FPÖ-Burgenland-Chef Tschürtz tritt zurück. In: ORF.at. 28. Januar 2020, abgerufen am 28. Januar 2020.
  30. FPÖ Burgenland vor Kampfabstimmung: Petschnig gegen Haidinger. In: Kurier.at. 24. Februar 2020, abgerufen am 25. Februar 2020.
  31. Hofer soll FPÖ-Landesparteiobmann werden. In: ORF.at. 5. März 2020, abgerufen am 5. März 2020.
  32. Hofer als FPÖ-Landesparteichef gewählt. In: ORF.at. 7. März 2020, abgerufen am 7. März 2020.
  33. FPÖ Burgenland: 50-Prozent-Hürde war für einige Kandidaten zu hoch. In: Burgenländische Volkszeitung. 8. März 2020, abgerufen am 9. März 2020.
  34. Petschnig übernimmt FPÖ-Burgenland-Vorsitz. In: ORF.at. 15. Oktober 2020, abgerufen am 15. Oktober 2020.
  35. Petschnig neuer FPÖ-Landesparteiobmann. In: ORF.at. 6. November 2020, abgerufen am 6. November 2020.
  36. FPÖ: Misstrauensantrag abgelehnt. In: ORF.at. 20. Dezember 2020, abgerufen am 21. Dezember 2020.
  37. 91,4 Prozent: FPÖ-Chef Alexander Petschnig am Landesparteitag wiedergewählt. In: Kurier.at. 16. September 2023, abgerufen am 17. September 2023.
  38. Petschnig wieder zum Obmann der FPÖ Burgenland gewählt. In: DerStandard.at/APA. 16. September 2023, abgerufen am 17. September 2023.
  39. Untersuchungsausschuss Commerzialbank: Burgenland.at. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Januar 2021; abgerufen am 12. Januar 2021.
  40. FPÖ-Spitzenkandidat für Landtag offen: Petschnig hinter Hofer. In: Kurier.at. 18. März 2024, abgerufen am 18. März 2024.
  41. FPÖ Burgenland beschloss Liste mit Hofer und Petschnig. In: ORF.at. 8. Juli 2024, abgerufen am 8. Juli 2024.
  42. Blaue Bundesliste steht: Wer auf den Plätzen hinter Kickl gelandet ist. In: Die Presse. 24. Juli 2024, abgerufen am 24. Juli 2024.
  43. FPÖ Burgenland geht mit Petschnig in Landtagswahl 2025. In: Kurier.at. 8. Mai 2024, abgerufen am 8. Mai 2024.
  44. Hofer FPÖ-Spitzenkandidat bei Landtagswahl. In: ORF.at. 3. Oktober 2024, abgerufen am 3. Oktober 2024.
  45. Birgit Böhm-Ritter: Neusiedlerin übernimmt FPÖ-Mandat von Petschnig im Landtag. In: bvz.at. 4. Oktober 2024, abgerufen am 4. Oktober 2024.