[go: up one dir, main page]

Pendschâb

[801] Pendschâb (pers. Punjab, Penjab, altind. Pantschanada, griech. Pentapotamien, d.i. Fünfwasserland), früher der Hauptbestandtheil des Staats der Sikhs (s.d.) od. von Lahore, seit 1849 eine Provinz des Angloindischen Reichs, bildet den nordwestlichen Theil Indiens u. wird im Norden vom Himalaya u. Hinduku, im Westen vom Indus u. im Osten vom Satledsch, einem Nebenfluß desselben, begrenzt, sodaß das Ganze die Gestalt eines Dreiecks besitzt. Seinen Namen hat es von fünf größern Flüssen, welche sämmtlich auf dem Hunalaya entspringen, sich zuletzt zu einem Strome vereinigt in den Indus ergießen u. das Land in fünf größere, wie sehr spitzwinkliche Dreiecke geformte Abschnitte od. Doabs (d.i. Länder, welche von zwei Strömen begrenzt sind) theilen. Diese fünf Ströme sind Dschelam (Jelum) od. Bebut (Behat, Bedscha, der Hydaspes der Alten); Tschinab (Cheenaub, Akesines in der Geschichte Alexanders des Großen); Rawi auch Iravati od. Iroti (bei den Alten Hydraotes); Vjasa od. Bejas (Bias, der Hyphasis Arrians); der Satledsch (Sutlej) od. Ghara, welcher dem alten Hesidrus od. Zaradrus entspricht. Die fünf Doabs, welche durch diese Ströme begrenzt werden sind: das Doab-i-Sindhu-Sagara, zwischen Indus (Sindhu) u. Dschelam; Doab-i-Dschetsch, zwischen Dschelam u. Tschinab; Doab-i-Ritschna, zwischen Tschinab u. Rawi; Doab-i-Bari, zwischen Rawi u. Satledsch; das Doab-i-Dschalandas, zwischen Bejas u. Satledsch ist schon vor 1849 in den Besitz der Briten gekommen. Von den genannten fünf Strömen vereinigen sich die drei ersten zu dem Tschinab; dieser ergießt sich in den Satledsch u. dieser Strom, welcher, nachdem erden Rawi aufgenommen hat, auch Pendschnad (d.i. Fünfstrom) heißt, vereinigt seine mächtige Wassermasse bei Mithun-Kota in der Provinz Multan mit deut Indus, Der nördliche Theil des[801] P. ist das Gebirgsland od. Kohistan; er besteht aus den Terrassen u. Thälern am Fuße des Himalaya, welche sorgsam angebaut sind u. schöne Wälder, bes. reich an Fichten u. Cypressen, tragen. An den untern Stromläufen breiten sich weite Ebenen aus; die große Gleichförmigkeit u. Flachheit derselben ist Ursache, daß die Ströme sehr oft ihre Betten verändern. Das Klima der Ebenen ist trocken u. heiß; nur in den nördlichen Theilen fällt öfter Regen, in den südlichern Strichen muß künstliche Bewässerung den Boden befruchten. Letzter ist, soweit die Uberschwemmungen der Ströme reichen, sehr ergiebig; an andern Stellen finden sich mehr od. minder gute Weideländer; jedoch finden sich auch Strecken dürrer Stein- u. Sandwüste, welche nur Dornen u. Tamarinden trägt. Die Sommerhitze in Multan ist außerordentlich groß u. selbst in Lahore wird sie für den Europäerunerträglich. Das Doab-i-Sindhu wird von einer bis etwa 2000 Fuß hohen Bergkette durchzogen, welche den Südrand eines etwa 800 Fuß hohen Plateaus bildet, vom Indus u. Dschelam durchbrochen wird u. früher Kalabaghgebirge hieß, jetzt aber Salzkette genannt wird wegen ihres unerschöpflichen Reichthums an Steinsalz. Die Hauptgruben befinden sich bei Pind-Dadunkhan; die gewonnenen Steinsalzblöcke werden dann zu Schiffe weiter geführt. Sonst gewinnt man noch Steinkohlen, Eisen, Goldsand (int Tschinab u. Indus), Alaun u. Schwefel in den Salzbergen, Salpeter in den Ebenen. Die Vegetation der Ebenen des P. gleicht der der andern trocknern Theile des östlichen Hindustan. Bäume finden sich selten; die Dattelpalme ist erst unter der muhammedänischen Herrschaft eingeführt; der Mango liefert nur im Multan gute Früchte; Obst- u. Zierbäume finden sich bei allen Wohnorten. Im Norden bilden Korn, Wein u. Öl Ausfuhrproducte. Während im obern Satledsch die Sikhs ausschließlich dem Ackerbau obliegen, beschäftigen sie sich doch im Allgemeinen lieber mit Viehzucht, es gibt Rindvieh, das Dunnipferd zwischen Indus u. Dschelam, träftige Maulthiere am Dschelam u. Kameele in den südlichen Theilen des Landes; von wilden Thieren finden sich Leoparden, Panther, Tigerkatzen, Bären, Wölfe, Füchse, Hirsche etc. in den Waldgegenden des nördlichen Berglandes; in den Ebenen fast dieselben Thiere, wie im östlichen Hndostan. Auch gedeihen hier in großer Fülle Weizen, Reis, Indigo, Sesam, Opium etc. Die Industrie im P. ist von höherer Bedeutung, sie erzeugt bes. Seiden- u. Baumwollenwaaren, vorzügliche Waffen, Wollenwaaren (Shawls) in großer Vollendung. Der Handel besteht zum Theil im Transit aus. Indien nach Afghanistan u. den Nachbarländern. Die Hauptmärkte des Landes sind Amritsir, Leja u. Multan; von geringerer Bedeutung ist Lahore. Die wichtigsten Ausfuhrartikel bilden Getreide, Ghee (geklärte Butter), Häute, Wollen-, Seiden- u. Baumwollenartikel, Shawls, Indigo, Tabak, Pferde u. Salz. Die auf dem Indus.u. einigen seiner Zuflüsse bereits eingeführte Dampfschifffahrt hat auf den Handel bereits vortheilhaft gewirkt; für die Hebung des Bodenertrags ist die britische Regierung durch Vervollkommnung des Kanalsystems bedacht gewesen; hervorzuheben ist der im Bau begriffene, 247 englische Meilen lange Kanal, welcher das ganze Bari-Doab durchschneiden wird. Auch Straßen sind erbaut worden u. Telegraphenlinien verbinden Lahore, Amritsir u.a. größere Plätze theils unter sich, theils mit dem übrigen Indien. Die Bevölkerung besteht ethnographisch aus verschiedenen Racen; einen Theil des Landes zwischen Kishengunga u. Indur im Norden der Salzkette wird von Jusufzi-Afghanen bewohnt, den eigentlichen Kern der Bewohner bilden jedoch die Jats (Dschats), welche in der Mitte des Bari-Doab u. in der Gegend von Amritsir ihre Hauptsitze haben, aber sonst über das ganze P. verbreitet sind, in der Gegend von Multan sind sie bloß die ackerbautreibende Bevölkerung. Einen sehr industriösen Theil der Bewohnerschaft bilden die Gujurs, welche Abkömmlinge der Huzara sein sollen; sie sind vorzügliche Ackerbauer u. unterscheiden sich hierdurch von den Radschputen, deren ebenfalls viele im Lande zerstreut sind. Die vorzüglichsten Wohnsitze der Patanen sind Multan u. Kussur. Zwischen Bejas u. Tschinab dominirt der Hindu. In allen Theilen des Landes leben Muhammedaner, im Süden bilden sie sogar die Mehrzahl, doch gehört ein großer Theil derselben der Hindurace an. Von der ganzen Bevölkerung sind 2/3 Moslems (theils aus Vorderasien eingewandert, theils hinduischen Ursprungs), das übrige Drittel Hindus, u. von diesem wiederum die Hälfte Sikhs (s.d.). Die jetzige, 1859 zu einer eigenen Präsidentschaft erhobene angloindische Provinz P. umfaßt außer dem eigentlichen P. noch die frühere afghanische Landschaft Peschawer u. einige andere benachbarte Theile des nordwestlichen Indiens; ist 93,275 englische (4408 geogr.) QM. groß u. hat 14,629,125 (1851 bloß 10,435,710) Ew. In administrativer Beziehung zerfällt das Land in fünf Provinzen: Lahore, Thelam (Dschelam), Multan, Leja (Ledscha) u. Peschawer. Die Landessprache ist das Pendschabi, eine Enkelsprache des Sanskrit, welche eine eigene, doch nicht bedeutende Literatur besitzt; das Granth od. heilige Buch der Sikhs ist jedoch nicht in Pendschabi, sondern in Bhatti, einem Dialekt des Hindi, abgefaßt. Hindustani wird in den größern Städten (Lahore, Amritsir, Multan etc.) gesprochen. Das Persische ist noch immer unter den Gebildeten verbreitet u. wird gewöhnlich zu literarischen Productionen benutzt. Sitz des Präsidenten ist Lahore.

Das P. war ein Theil von Nordindien, u. bis hierher drang Alexander der Große vor; dann gehörte es zum Reich der Könige von Indoskythien. Nach dem Untergang dieses Reiches hatte jeder Staat wieder eigene Fürsten; aber seit dem 8. Jahrh. erhob sich in Lahore ein Zweig der Paladynastie, deren Glieder Gouverneure nach Lahore sandten, welche sich nach u. nach unabhängig machten. So herrschte im 10. Jahrh. hier Jeipal I. (seine Residenz war die Feste Bituhnda), welcher von den Ghasnaviden Subuktadschin u. Mahmud seit 977 geschlagen u. zur Tributzahlung gezwungen wurde u. 1091 abdankte; sein Sohn Anundpala starb 1011, u. ihm folgte Jeipal II.; diesen vertrieb Mahmud 1013 u. setzte einen ghasnavidischen Gouverneur in Lahore ein. Unter Massud war Lahore im Anfang des 12. Jahrh. Residenz. Nachdem 1186 Khusru-Malek von dem Ghuriden Muhammed gefangen worden war, wurde das Ghasnavidische Regiment gestürzt, u. das P. kam an die Ghuriden. Gegen Ende des 12. Jahrh. begannen die Gujurs (Guckers), seit der Mitte des 13. Jahrh. die Mongolen ihre Züge nach dem P. zu machen. Durch diese Fremden unterstützt, hatten die Fürsten im P. ihre Lehnspflicht[802] gegen die Ghuriden verweigert, aber Nasr Eddin Mahmud unterwarf sie 1246. Gegen Ende des 13. Jahrh. erneuerten die Mongolen ihre Einfälle. 1321 empörte sich Ghazi, Gouverneur von Lahore, gegen Khusru u. wurde, nachdem derselbe auf der Flucht ermordet worden war, selbst zum König ausgerufen; mit ihm beginnt die dritte afghanistische Dynastie in Delhi. Beim Einfall Timurs zu Ende des 14. Jahrh. hatte sich Khizr Khan, der delhische Gouverneur von Lahore, wozu damals Depalpur u. Multan gehörten, frei gemacht; dieser wurde nach Mahmuds Tode 1412, mit welchem. sich die dritte afghanistische Dynastie in Delhi endigte, von Timur als Statthalter in Delhi eingesetzt. Um 1440 hatte sich Bheilole Khan Lody unabhängig von Delhi gemacht u. bemächtigte sich des ganzen Reiches Delhi, s.d. Im 16. Jahrh. machte sich wieder der Gouverneur Dowlut Khan unabhängig u. rief 1524 Baber, damals König von Kabul, welcher schon seit 1510 Einfälle ins P. gemacht hatte, zu Hülfe; Baber siegte über den Kaiser von Delhi bei Lahore u. eroberte Delhi. Lahore blieb nun beim Großmogulischen Reiche u. war eines der 15 Vicekönigreiche desselben. In der Mitte des 16. Jahrh. machte Akbars Minister, Beiram, einen mißglückten Versuch sich zum Herrn des P. aufzuwerfen. Früher schon erschien in Lahore die Secte der Sikhs (s.d.), gegründet von Nanak; ihr religiöses Oberhaupt hieß Guru; auf Nanak folgten als solche Guru Angad (st. 1552), Antera Das (st. 1574), Gam Das (st. 1584), Ardschun-Mal wurde 1606 hingerichtet, da die allmälige Ausbreitung der Secte die Aufmerksamkeit der eifersüchtigen Muhammedaner auf sich gezogen hatte. Seine Nachfolger waren: Har-Gowind bis 1644, Harray bis 1661; Tegh Bahader wurde 1675 vom Großmogul ermordet, darauf stand die ganze Secte unter seinem Sohne Guru Gowind auf, sie schlugen die Heere des Großmoguls, drangen nach dem Tode Aurengzeybs u. Guru Gowinds, welcher 1708 im Exil in Dekhan gestorben war, aus dem P. heraus u. unterwarfen alles Land zwischen dem Satledsch u. der Kischumna u. mordeten, was nicht ihres Glaubens wurde. Seit 1709 erlitten sie viele Unfälle u. wurden 1716 wieder vom Großmogul ganz unterworfen. Der Grund ihres Unglücks lag hauptsächlich darin, daß sie seit Goru Gowinds Tode nicht Ein Oberhaupt gewählt, sondern daß sich jeder kleine Radschaals Selbstherrscher erklärt hatte. 1748 wurde das P. von den Afghanen unterworfen u. 1750 erhielt es Ahmer Schah Abdalli vom Großmogul wirklich abgetreten. 1753 riß es der Amir ul Omrah zwar wieder ab, aber schon 1755 vereinigte es Abdalli wieder mit Afghanistan. 1758 empörte sich der Statthalter mit Hülfe der Mahratten, u. diese nahmen nun Lahore ein. Auch die Sikhs erhoben sich wieder gegen die Afghanen; wurden zwar 1762 u. 1763 wiederholt geschlagen; aber erholten sich immer schnell wieder u. bekamen 1764 von den Afghanen die Provinzen Sirhind u. Lahore abgetreten. In 12 Kriegsgenossenschaften (Misals) getheilt, deren Oberhäupter (Sirdars) non einander unabhängig waren, dehnten sie ihre Herrschaft allmälig über das ganze P. aus.

Von den 12 Sirdars hat sich in neuester Zeit Rundschit Singh am berühmtesten gemacht; er folgte 1794, erst 12. Jahre alt, seinem Vater Maha Singh; 4797 übernahm er die Regierung selbst u. erhielt vom Schah von Afghanistan Lahore; die inneren Unruhen in Afghanistan benutzend, nahm er bis 1804 alle Ländereien diesseit des Indus u. das ganze P. in Besitz. Mit den Engländern kamen die Sikhs schon 1805 in vorübergehende Berührung, als sich Holkar nach P. warf u. sich mit der Hülfe der Sikhs gegen die Engländer halten wollte. Jetzt schon der mächtigste der Sikhshäuptlinge, mischte sich Rundschit Singh auch in die Streitigkeiten der südlichen Sikhs, allein diese machten gegen ihn mit den Engländern Verträge, wodurch. 1808 der Satledsch als Südgrenze seines Reiches bestimmt wurde. Doch wurde er 1811 tals das Haupt der Sikhsconföderation anerkannt u. ein feindliches Zusammentreffen mit den Engländern vermeidend, vergrößerte er sein Reich (Reich von Lahore genannt) nach anderen Seiten, indem er 1818 Multan u. 1819 Kaschmir u. Afghanistan mit Glück bekriegte. 1838 verband sich Rundschit Singh mit den Engländern, um die Russen von der Intervention in Afghanistan abzuhalten u. Schah Schudscha wieder auf den Thron zu setzen. Während dieses Feldzugs st. er 1839. Ihm folgte sein Sohn Kuruck-Singh, doch starb dieser schon 1840, u. noch vor den Trauerfeierlichkeiten für denselben wurde sein Sohn u. Nachfolger Now Nebal-Singh von einem herabstürzenden Balken erschlagen. Es entstand hierauf um den Thron ein Streit zwischen der Wittwe Kuruck-Singhs u. einem illegitimen Sohne Rundschit-Singhs, Namens Schir-Singh (Schere-Singh); Letzter kam zwar auf den Thron, wurde aber schon 1843 ermordet. Seinem Tode folgte völlige Anarchie, welche von den einzelnen Häuptlingen für ihre Privatgelüste ausgebeutet wurde u. für die benachbarten britischen Besitzungen gefährlich schien. Den Thron beanspruchte eine Wittwe Rundschit-Singhs für ihren unmündigen Sohn Dhulip-Singh; bei den Sikhs selbst verhaßt, gab sie dem Nationalhaß der Sikhs gegen die Briten nach. Es kam gegen Ende 1845. zum Kriege, welcher mit der Niederlage der Sikhs u. der Theilung ihres Reichs durch den Vertrag von Lahore vom 9. März 1846 endete. Der Schatten von Unabhängigkeit, welcher dem Reste des Reichs blieb, sollte bald verloren gehen, in Folge der Umtriebe, welche sich Lall-Singh, der Günstling der Königin Mutter u. Regentin, gegen die Briten erlaubte. Da die Briten darauf drangen, daß das Reich von Lahore bei der überhandnehmenden Anarchie ein britischer Subsidiarstaat werde, kam 25. Dec. 1846 ein Vertrag zu Stande, kraft dessen ein englischer Resident mit hinreichender Truppenmacht in Lahore seinen Sitz aufschlug, um die oberste Leitung der Angelegenheiten in seine Hand zu nehmen. Neue Verwicklungen, die alsbald entstanden, führten 1848 zu einem neuen Kriege, welcher mit der gänzlichen Niederlage der Sikhs endigte u. 29. März 1849 die Einverleibung des P. in das Angloindische Reich zur Folge hatte. Schon bei dem Vertrage von 1845 waren Kaschmir u. einige angrenzende Gebiete dem Gholab-Singh, einem heimlichen Anhänger der Engländer, mit dem Titel eines Maharadsche als selbständiger Staat überlassen worden. Die neue Provinz P. wurde hierauf unter einen Obercommissär, Sir John Lairo Mair Lawrence, gestellt, welcher in kurzer Zeit Ordnung schuf, die Rechtspflege verbesserte, ein regelmäßiges Besteuerungssystem einführte, die Räuberbanden vernichtete u. das Volk durch versöhnliche aber feste Maßregeln an das Land gewöhnte. Während des großen Aufstandes von 1857 wußte Lawrence mit [803] Energie die Ruhe u. Ordnung im P. aufrecht zu erhalten. 1859 wurde das P. zu einer eigenen Präsidentschaft erhoben, welche von einem Lieutenant-Governor unter Oberleitung des Vicekönigs regiert wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 801-804.
Lizenz:
Faksimiles:
801 | 802 | 803 | 804
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Buchempfehlung

Holz, Arno

Die Familie Selicke

Die Familie Selicke

Das bahnbrechende Stück für das naturalistische Drama soll den Zuschauer »in ein Stück Leben wie durch ein Fenster« blicken lassen. Arno Holz, der »die Familie Selicke« 1889 gemeinsam mit seinem Freund Johannes Schlaf geschrieben hat, beschreibt konsequent naturalistisch, durchgehend im Dialekt der Nordberliner Arbeiterviertel, der Holz aus eigener Erfahrung sehr vertraut ist, einen Weihnachtsabend der 1890er Jahre im kleinbürgerlich-proletarischen Milieu.

58 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier II. Sieben Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.

432 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon