Oberbrügge
Oberbrügge ist mit gut 1000 Einwohnern der größte Ortsteil der westfälischen Stadt Halver im Märkischen Kreis. Der Ort liegt im Tal der Volme direkt an der Grenze zu den Nachbarstädten Lüdenscheid und Kierspe auf einer Höhe von etwa 290 Metern.
Oberbrügge Stadt Halver | ||
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Höhe: | 280 m | |
Postleitzahl: | 58553 | |
Vorwahlen: | 02351, 02353 | |
Lage von Oberbrügge in Halver | ||
Oberbrügge, darüber Ehringhausen, links Vömmelbach |
Geschichte
Eingemeindung
Oberbrügge wurde 1969 in die Stadt Halver eingegliedert.
Infrastruktur
Bildung
Die Stadt Halver unterhält in Oberbrügge die Grundschule Oberbrügge.[1]
Einzelhandel
In Oberbrügge selbst haben sich ein Discountermarkt (Aldi Nord) sowie mehrere kleinere Geschäfte in den letzten Jahrzehnten niedergelassen. Der Discounter schloss zum 31. Januar 2016.[2]
Religion
In Oberbrügge gibt es eine evangelische Kirchengemeinde und die katholische Gemeinde St. Georg.
Verkehrsanbindung
Bahnverkehr
Oberbrügge besitzt einen Haltepunkt an der reaktivierten Volmetalbahn. Nächster Nachbar-Bahnhof ist der Bahnhof Lüdenscheid-Brügge, von wo aus es nach Hagen und nach Lüdenscheid geht. Dieser ist per Auto oder Bus in wenigen Fahrminuten gut erreichbar.
An der Volmetalbahn gelegen, besaß der Ort einen Abzweigebahnhof der stillgelegten Wuppertalbahn über Halver und Radevormwald nach Remscheid-Lennep bzw. Wuppertal-Oberbarmen. Der Abschnitt Lüdenscheid-Brügge – Marienheide der Volmetalbahn sollte zunächst bis 2015 wieder für den Personennahverkehr reaktiviert werden. Die Wiederaufnahme des Personenverkehrs erfolgte dann im Dezember 2017[3].
Die Strecke von Oberbrügge bis Halver wurde 1910 eröffnet, 1995 wurde der Betrieb eingestellt.[4] Eine aus Unternehmen gegründete GmbH versuchte, diese Strecke durch ein sogenanntes Schienentaxi[5] und selbstverladenen Güterverkehr einzuführen.[6] Seit Juni 2015 verkehren Fahrraddraisinen auf der Schleifkottenbahn. (siehe www.schleifkottendraisinenbahn.de).
Zudem verkehren auf der Strecke aus Krummenerl Güterzüge des dortigen Steinbruchs, die auf der Volmetalbahn durch den Oberbrügger Bahnhof nach Norden weiterfahren.
Lt. der Seite 121 des Konzeptes „Regionale Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept Oben an der Volme“ könnte, um die Stadt Halver wieder an das Volmeband anzubinden, über die Schleifkottenbahn eine Verknüpfung mit der zentralen Bahnlinie am Haltepunkt Oberbrügge erfolgen. Zur Realisierung wären besondere Anstrengungen nötig.[7]
Lt. der Seite 124 des vorgenannten Papieres sei im Zuge der Reaktivierung der Volmetalbahn eine Anbindung der Stadt Halver an die zentrale Achse Volmeband geplant. Da der (ehemalige) Bahnhof Halver nicht unmittelbar an der Volmetalbahn liegt, erhielte der Haltepunkt Oberbrügge an der Volmetalstrecke im Stadtgebiet Halver eine besondere Bedeutung. Von hier aus bestehe die Möglichkeit, z. B. über die Schleifkottenbahn, eine Verbindung zum Zentrum Halvers zu schaffen.[8]
Das Geld zur Reaktivierung des Bahnhofs Oberbrügge soll über Fördermittel aus der Regionale 2013 stammen. Für einen neuen Bahnhofsvorplatz sollen im Jahr 2015 rund 160 000 Euro und für weitere Maßnahmen, wie die Verbesserung der Einmündung zur B 54, Begrünung und Beschilderung, 45 000 Euro investiert werden.[9]
Im Oktober 2012 wurde bekannt, dass im Zuge der Regionale 2013 für die Aufwertung des Bahnhofs Oberbrügge 136500 Euro an die Stadt Halver fließen würden. Die Aufwertung des Bahnhofs in Oberbrügge hänge mit der Reaktivierung und dem Ausbau der Volmetalbahn zusammen. Die Volmetalbahn soll ab 2015 von Hagen über Schalksmühle, Halver, Kierspe bis Meinerzhagen fahren. Die Wiederaufnahme des Personennahverkehrs auf der Schiene sei aus Sicht der Regionale-Planer der wichtigste gemeinsame Schwerpunkt und auch das Rückgrat einer zukunftsorientierten, tragfähigen Entwicklung im Volmetal. Die Anbindung der vier Volmekommunen an das Ruhrgebiet im Norden und an die Rheinschiene im Süden sollen dazu beitragen, Bevölkerung in den bestehenden Orten zu halten sowie neue Einwohner und Touristen in die Region zu bringen.
Die Deutsche Bahn AG soll den Bahnhof Oberbrügge ausbauen und mit Hilfe von Fördermitteln den Vorplatz herrichten und mit einem Fahrradstellplatz sowie einem kleinen Glasdach versehen. Im Gespräch sei auch der Bau einer Radstation. Für sie müsse noch ein Betreiber- und Finanzierungskonzept entwickelt werden. Die Planungen für den Ausbau und die städtebauliche Aufwertung würden noch nicht vorliegen. Es sei aber sicher, dass die Zuwegung zum Bahnhofsgelände verbessert werden müsse.[10]
Zu einem ganzen Bündel an Maßnahmen im Rahmen des Regionale-Projekts „Oben an der Volme“ soll der Ausbau des Bahnhofs Halver-Oberbrügge gehören. Für seine Aufwertung stehen nach der Bewilligung durch die Bezirksregierung Arnsberg jetzt Fördermittel in Höhe von 136 500 Euro zur Verfügung. Dies teilte die Bezirksregierung am 8. Oktober 2012 mit. Im oberen Volmetal wollen Meinerzhagen, Kierspe, Halver und Schalksmühle über das „Regionale Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept (RIEHK)“ eine nachhaltige Entwicklungsstrategie verfolgen. Diese nach Ansicht der Bezirksregierung beispielhafte interkommunale Zusammenarbeit wurde belohnt: Als Regionale-Projekt erhielt „Oben an der Volme“ im Qualifizierungsprozess seinen dritten Stern. Zu den gemeinsamen interkommunalen Projekten im Kontext der Regionale 2013 gehören zum Beispiel die Reaktivierung und der Ausbau der Volmetalbahn, die Rad- und Skatingstrecke „Volmeband“, außerdem die Interkommunale Kunst- und Kulturachse „Art Volmetal“, der Volme-Freizeitpark Kierspe sowie die Aufwertung der Stadtzentren. Und sobald die Volmetalbahn 2015 vollständig reaktiviert sei, soll in diesem Zusammenhang auch der Bahnhof Oberbrügge aufgewertet und das Bahnhofsumfeld städtebaulich attraktiver werden. Die von der Stadt Halver beantragten Maßnahmen zur Aufwertung des Bahnhofs Oberbrügge sollen insgesamt 195 000 Euro kosten. Nach der jetzt erfolgten Bewilligung durch die Bezirksregierung Arnsberg stehe fest: 70 Prozent der Kosten (136 500 Euro) können über die Städtebauförderung mit Bundes- und Landesmitteln finanziert werden.[11][12]
Busverkehr
Die Anbindung des Stadtteils an den Öffentlichen Personennahverkehr erfolgt durch die Buslinien 58, 59, 91 und 134 der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG) und der Busverkehr Ruhr-Sieg (BRS), die eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn (DB) ist.
Wichtige Bushaltestellen in dem Stadtteil sind: „Ehringhausen“, „Dorfschänke“, „St. Georg“, „Oberbrügge Post“, „Oberbrügge“ und „Oberbrügge Schule“.
Straßenverkehr
Die Anbindung an das Bundesautobahnnetz erfolgt über die nahe gelegenen Abfahrten Nr. 13 Lüdenscheid-Nord und Abfahrt Nr. 14 Lüdenscheid der Bundesautobahn 45. Diese führt Richtung Norden nach Hagen und Dortmund sowie in Richtung Süden nach Siegen, Wetzlar, Gießen und Frankfurt am Main. Eine Alternativanschlussstelle ist die Abfahrt Nr. 15 Lüdenscheid-Süd der A 45.
Durch Oberbrügge selbst verläuft die B 54 durch das Tal der Volme von Hagen nach Meinerzhagen (und weiter nach Siegen). Auch die B 229 ist in der Nähe von Oberbrügge und innerhalb weniger Fahrminuten gut erreichbar.
Weblinks
Einzelnachweise
- Schulen in Halver
- Emanuel Holz: Aus für den Aldi-Markt: Kein Einkauf mehr in Oberbrügge. In: come-on.de. 6. Januar 2016, abgerufen am 25. Februar 2016.
- Stefan Michel: Mit der Bahn direkt von Lüdenscheid nach Köln. 8. Dezember 2017 (wdr.de [abgerufen am 30. März 2018]).
- Informationen über die Eisenbahn im bergischen Land
- wieder zu reaktivierenProjekt Schienentaxi
- selbstverladener Güterverkehr der Schleifkotten GmbH
- Regionale Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept Oben an der Volme. (PDF; 44,3 MB) S. 121.
- Regionale Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept Oben an der Volme. (PDF; 44,3 MB) S. 124.
- Stadtspaziergang – In die weite Welt… In: Westfälische Rundschau. 2. Februar 2012.
- Fördermittel – Arnsberg stellt Signal auf Grün. In: Westfälische Rundschau. 9. Oktober 2012.
- Bahnhof wird für 190.000 Euro ausgebaut. In: Lüdenscheider Nachrichten. 9. Oktober 2012.
- Finanzspritze für den Oberbrügger Bahnhof. In: Allgemeinen Anzeiger. 10. Oktober 2012.