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Funk

[796] Funk, 1) Joh., Theolog, folgte seinem Schwiegervater Osiander als Hofprediger nach Preußen, widerrief 1556 dort dessen Irrlehren, wurde herzoglicher Rath, ward aber wegen seines Rathes, keinem Preußen zu trauen, auf Antrag einer polnischen Commission 1566 zu Königsberg mit 2 anderen Räthen, Schnell u. Horst, enthauptet. 2) Gottlieb Bened., geb. 1734 zu Hartenstein im Schönburgischen; wurde 1756 Hauslehrer in Kopenhagen, 1772 Rector an der Domschule zu Magdeburg, 1785 Consistorialrath u. st. 1814; er schr.: Kleine Beschäftigungen für Kinder, Magdeb. 1772; Gesammelte Schriften, Berl. 1820, 2 Thle. Zu seinem Andenken wurde eine wohlthätige Stiftung errichtet u. seine marmorne Büste im Dom aufgestellt 3) Nikolaus, geb. 1767 zu Westerdeich in Süddithmarschen, studirte seit 1786 in Kiel Theologie, wurde 1790 Adjunct in Altona, 1791 Compastor u. 1809 auch Inspector des Waisenhauses daselbst; er st. 1847 u. er schr.: Predigten über die christliche Pflichtenlehre (mit C. Venturini u. I. M. Olshausen herausgegeben), Altona 1798 ff., 8 Bde.; Über die Verbindung der Volksschulen mit den Industrieschulen, ebd. 1802; Geschichte u. Beschreibung des Waisen-, Schul- u. Arbeitshauses in Altona, ebd. 1803; Predigten zur Belebung des Glaubens an die göttliche Weltregierung, ebd. 1809 ff. F. veranstaltete auch eine Bibelausgabe, ebd. 1815, zu deren Rechtfertigung, als sie von der Regierung confiscirt wurde, er schr. Geschichte der neuesten Altonaer Bibelausgabe etc., ebd. 1823. Er gab auch H. Müllers Lehrbuch der Katechetik heraus, ebd. 1816. 4) Joh. Fr., geb. 1804 in Leipzig, besuchte 1818–21 die dasige Kunstakademie u. studirte bis 1828 auf der Akademie in Dresden, um sich der Bildhauerei zu widmen. Nachdem er einige Aufträge des Grafen Einsiedel (Christus seinen Jüngern ein Kind vorstellend) ausgeführt u. für Leipzig das Denkmal Hillers gearbeitet hatte, ging er 1832–36 nach Italien, wo er unter Thorwaldsen arbeitete; er kehrte dann nach Leipzig zurück u. vollendete unter andern 1840 die Statue Guttenbergs nach Thorwaldsen, die bei dem Buchdruckerjubiläum auf dem Markte zu Leipzig ausgestellt war. 5) Heinr., geb. 1809 in Herford, bildete sich seit 1829 auf der Akademie zu Düsseldorf zum Landschaftsmaler. Von dort ging er 1836 nach Frankfurt a. M. u. folgte 1854 einem Rufe nach Stuttgart, wo er an der dortigen Kunstschule Professor der Landschaftsmalerei wurde. Seine Landschaften sind sehr geschätzt u. finden sich in vielen Privatsammlungen u. öffentlichen Gallerien zerstreut.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 796.
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