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Banka

[333] Banka (Bangka), eine Insel Niederländisch-Indiens, von Sumatra durch die Bankastraße, von Billiton durch die Gasparstraße geschieden (s. Karte »Hinterindien«), zwischen 1°30´-3°4´ südl. Br. und 105–106° östl. L., 50–60 km breit, von NW. nach SO. 252 km lang, bildet mit einigen nahen Eilanden die Residentschaft B. von 11,587 qkm. Der Boden ist eben oder hügelig mit wenigen isolierten Bergen (Maras 841 m). Vorherrschend ist Granit, sonst besteht der Boden aus Sand und eisenhaltigem Lehm. Die Flüsse sind sämtlich an ihrer Mündung versandet und nur flachgehenden Schiffen zugänglich. Mai bis August, wo der Südostmonsun weht, sind trocken und sehr beisi; November bis Februar beim Nordwestmonsun sind die kühlern Regenmonate. Die großen Wälder verschwinden durch den Bergbau mehr und mehr, doch gibt es noch viel Bauholz, wohlriechende und harzgebende Bäume. Die großen Raubtiere, Dickhäuter, Pferde und Büffel fehlen. Die Bevölkerung zählte 1895: 93,600, davon 260 Europäer, 32,187 Chinesen, 209 Araber. Die eingebornen Malaien sind schwächlich und unbegabt; nur im Flechten von Matten, Säcken aus den Blättern einer Rhizophore sowie in der Verrichtung von Zimmer- und Schmiedearbeit sind sie geschickt. Früher in den Wäldern umherschweifend, wurden sie von der Regierung gezwungen, in Dörfern (Kampongs) festen Wohnsitz zu nehmen, und widmen sich seitdem der Reiskultur. Sie sind teils Heiden, teils Islamiten. Die Chinesen leben in abgesonderten Dörfern als Gewerbtreibende oder Händler, besonders mit der Ausbeutung des Zinns beschäftigt, das teils in reichen Gängen, teils als Zinnsand vorkommt. Der Zinnbergbau ist Monopol der Regierung, jährliche Ausbeute durchschnittlich 4–5 Mill. kg. Die Insel birgt auch Eisen, Blei, Kupfer, Silber, Arsenik, Bergkristall, Amethyst, Braunkohlen. Der einzige Ausfuhrartikel ist Zinn; die Einfuhr besteht außer Reis und Salz in einigen europäischen und chinesischen Waren. Hauptort und Sitz des Residenten und Militärkommandanten ist Muntok im NW. der Insel, mit Fort, lebhaftem Handel und 24,000 Einw., meist Chinesen. An der Südostküste liegt die Insel Lepar, am Südeingang der Bankastraße die von großen Bänken umgebene Insel Lucipara.-B. gehörte ursprünglich zum Staat Palembang (auf Sumatra) und kam 1806 an die Niederländisch-Ostindische Kompagnie. Die Entdeckung des Zinnerzes geschah 1710. Im J. 1812 mußte B. an England abgetreten werden, wurde aber 1814 zurückgegeben. Vgl. Mohnike, B. und Palembang (Münster 1874); Posewitz, Die Zinninseln im Indischen Ozean (Budap. 1885–86, 2 Tle.); Zondervan. B.en zijne bewoners (Amsterd. 1896).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 333.
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