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Honig

[329] Honig, das Haupterzeugniß der Bienen, eine zuckerreiche, klebrige Substanz, welche sie aus den Nektarien der Blumen und Blüthen gewinnen. Sie sammeln ihn in den Wachszellen, um im Winter davon zu leben; aber der industriöse Mensch beraubt sie eines Theils ihres Vorraths und läßt ihnen nur das Nothwendige. Der Honig besteht aus Schleimzucker, festem körnigem Zucker und etwas Extractivstoff aus den Pflanzen, denen er entnommen wird; daher sein eigenthümlicher Geschmack und seine Farbe, die je nach den Gegenden, Jahreszeiten und Pflanzen verschieden ist. So sieht der Heidenhonig (welcher in der lüneburger Heide gewonnen[329] wird) röthlich, der Buchweizenhonig grün, der Lindenhonig, welcher in Polen, Lithauen und Rußland meistens von wilden Bienen in Baumstämme gelegt wird, ganz weiß aus, und ist besonders wegen seines lieblichen Geruches und balsamischen Geschmackes sehr geschätzt. In den Prairien Nordamerika's gibt es, wie Washington Irving erzählt (s. Wanderung durch die Prairien), eine ungeheuere Anzahl wilder Bienenstöcke in den hohlen Bäumen der Urwälder. Bekanntlich bildet der Honig einen bedeutenden Handelsartikel: man verwendet ihn zu den sogenannten Pfeffer-, Leb- und Honigkuchen, bereitet in Polen, Rußland, Schweden, Ungarn, Frankreich etc. Meth, ein süßes, dem Weine ähnliches, berauschendes Getränk daraus. Mit dem vortrefflichen Honig aus der Krimm wird ein bedeutender Handel nach Constantinopel getrieben. Berühmt ist auch der Honig von Malta. Er bleibt stets flüssig und hat eine überaus schöne rosenrothe Farbe.

V.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 5. [o.O.] 1835, S. 329-330.
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