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Das V. Fliegerkorps war ein Großverband der Luftwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

V. Fliegerkorps


Flagge des Kommandierenden Generals eines Fliegerkorps
Aktiv 11. Oktober 1939 bis 1. April 1942
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Typ Flieger-Korps
Gliederung Unterstellte Verbände
Hauptquartier Gersthofen[1] (Oktober 1939 bis Mai 1940)
Villacoublay[2] (Juli 1940 bis Mai 1941)
Zamość[3] (Juni 1940)
Lipsko (Juni bis Juli 1941)
Dubno[4] (Juli 1941)
Berditschew[5] (Juli bis August 1941)
Belaja Zerkow[6] (August 1941)
Dnjepropetrowsk[7] (September bis Oktober 1941)
Mariupol[8] (November 1941)
Rostow[9] (November 1941)
Sarabus[10] (Januar bis Februar 1942)
Smolensk[11] (Februar bis April 1942)
Kommandierender General
Kommandierender General Generalmajor Robert von Greim

Geschichte

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Aufstellung

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Das V. Fliegerkorps wurde am 11. Oktober 1939 in Gersthofen aus der 5. Flieger-Division gebildet.

Das V. Fliegerkorps nahm 1940 unter dem Kommando der Luftflotte 3 am Westfeldzug teil. Dazu standen dem Korps am 10. Mai 508 Flugzeuge zur Verfügung, bestehend aus 249 Kampf-, 68 Zerstörer-, 179 Jagd- und 12 Aufklärungsflugzeugen.[12]

Dabei beteiligte es sich mit seinen Bomberverbänden am 3. Juni am Unternehmen Paula, um die im Raum Paris vorhandenen Flugplätze und Flugzeugfabriken durch Luftangriffe zu zerstören.[13][14]

Ab Juli beteiligte sich das Korps an der Luftschlacht um England. Dazu standen dem Korps am 7. September mindestens 274 Flugzeuge zur Verfügung, bestehend aus 274 Kampf-, sowie weitere Flugzeuge anderer Art.[15]

Im Juni 1941, in Vorbereitung des Überfalls auf die Sowjetunion, verlegte das Korps zur Luftflotte 4 in den Südabschnitt der Ostfront. Nach Beginn des Angriffs am 22. Juni griff das Korps drei Tage lang, mit allen verfügbaren Kräften, sowjetische Militärflugplätze an. In dieser Phase wurden die Bomber täglich vier- bis sechsmal, die Sturzkampfbomber sieben- bis achtmal und die Jäger fünf bis achtmal eingesetzt.[16] Anschließend unterstützten die fliegenden Verbände des Korps die Panzergruppe 1 und die 6. Armee beim Vormarsch auf Kiew.[17] Unter anderen unterstützte es die Bodentruppen bei der Panzerschlacht bei Dubno, der Kesselschlacht bei Uman, der Schlacht um Kiew und der Schlacht bei Charkow. Anfang Dezember wurde der Stab des V. Fliegerkorps geteilt. Während ein Teil auf der in Mariupol als Sonderstab Krim verwendet wurde, ging ein anderer Teil in den Mittelabschnitt der Ostfront, wo durch den Abzug der Luftflotte 2 und des II. Fliegerkorps ein Führungsvakuum entstanden war.

Das Korps wurde am 1. April 1942 in das Luftwaffenkommando Ost umgewandelt und führte die 1. und die 2. Flieger-Division.

Personen

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Kommandierender General

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Dienstgrad Name Datum
Generalmajor Robert von Greim 11. Oktober 1939 bis 31. März 1942[18]

Chef des Stabes

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Dienstgrad Name Datum
Oberst Josef Kammhuber 27. Dezember 1939 bis 12. Januar 1940[19]
Oberstleutnant Hermann Plocher 12. Januar 1940 bis 31. März 1942[20]

Erster Generalstabsoffizier

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Dienstgrad Name Datum
Hauptmann Axel von Blomberg 16. Februar 1940 bis 1. September 1940[21]
Hauptmann Karl Boehm-Tettelbach 24. Januar 1941 bis 1. März 1941[22]

Unterstellung

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Unterstellung von bis
Luftflotte 3 11. Oktober 1939 Juni 1941
Luftflotte 4 Juni 1941 Dezember 1941
Oberkommando der Luftwaffe Dezember 1941 März 1942

Unterstellte Verbände

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10. Mai 1940[23][A 1]
Stab, I., II. und III./Kampfgeschwader 51; Stab, I., II. und III./Kampfgeschwader 55; I./Zerstörergeschwader 52; V.(Z)/Lehrgeschwader 1; Stab, I. und II./Jagdgeschwader 52; I./Jagdgeschwader 54; II./Jagdgeschwader 51; 4./Fernaufklärungsgruppe 121
13. August 1940[24]
Stab I., II. und III./Kampfgeschwader 51; Stab, I. und II./Kampfgeschwader 54; Stab, I., II. und III./Kampfgeschwader 55; 4./Fernaufklärungsgruppe 14, 4./Fernaufklärungsgruppe 121
22. Juni 1941[25]
Stab I., II. und III./Kampfgeschwader 55; Stab, I. und II./Kampfgeschwader 54; Stab I., II. und III. Kampfgeschwader 51; I., II. und III./Jagdgeschwader 3; 4./Fernaufklärungsgruppe 121

Anmerkungen

  1. Bedeutung der Abkürzungen, siehe Organisation der Geschwader

Literatur

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  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Vierzehnter Band, Die Landstreitkräfte: Namensverbände/Die Luftstreitkräfte (Fliegende Verbände)/Flakeinsatz im Reich 1943–1945, Biblio Verlag Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1111-0.

Einzelnachweise

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  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Germany (1937 Borders), S. 28, abgerufen am 17. September 2023.
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, France (with Corsica and Channel Islands), S. 378, abgerufen am 19. September 2023.
  3. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Poland, S. 61, abgerufen am 1. Oktober 2023.
  4. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 163, abgerufen am 24. September 2023.
  5. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 70, abgerufen am 24. September 2023.
  6. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 63, abgerufen am 24. September 2023.
  7. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 149, abgerufen am 24. September 2023.
  8. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 392, abgerufen am 24. September 2023.
  9. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 568, abgerufen am 24. September 2023.
  10. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 599, abgerufen am 24. September 2023.
  11. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45, Russia (incl. Ukraine, Belarus & Bessarabia) S. 654, abgerufen am 24. September 2023.
  12. Leo Niehorster: German Air Force, Vth Air Corps, 3rd Air Force, 10th May 1940, abgerufen am 3. November 2023.
  13. E. R. Hooton: Luftwaffe at War; Blitzkrieg in the West. Vol. 2. London: Chevron/Ian Allan. ISBN 978-1-85780-272-6, S. 78–79
  14. E. R. Hooton: Luftwaffe at War; Blitzkrieg in the West. Vol. 2. London: Chevron/Ian Allan. ISBN 978-1-85780-272-6, S. 263–264
  15. Leo Niehorster: Vth Air Corps, 3rd Air Fleet, German Air Force, 7 September 1940, abgerufen am 7. November 2023.
  16. Horst Boog, Jürgen Förster, Joachim Hoffmann, Ernst Klink, Rolf-Dieter Müller, Gerd R. Ueberschär: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Der Angriff auf die Sowjetunion. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1983, ISBN 3-421-06098-3, S. 653.
  17. Horst Boog, Jürgen Förster, Joachim Hoffmann, Ernst Klink, Rolf-Dieter Müller, Gerd R. Ueberschär: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Der Angriff auf die Sowjetunion. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1983, ISBN 3-421-06098-3, S. 665–667.
  18. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 179, abgerufen am 7. September 2023 (englisch).
  19. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 850, abgerufen am 7. September 2023 (englisch).
  20. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section L–R. (PDF) 2016, S. 637–638, abgerufen am 5. September 2023 (englisch).
  21. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 457, abgerufen am 7. September 2023 (englisch).
  22. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 482, abgerufen am 7. September 2023 (englisch).
  23. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6, S. 401–405 (1057 S.).
  24. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6, S. 408–413 (1057 S.).
  25. Ulf Balke: Der Luftkrieg in Europa 1939–1941. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, ISBN 3-86047-591-6, S. 416–419 (1057 S.).