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Sardische Sprache

romanische Sprache auf Sardinien

Die sardische Sprache (sardisch: limba sarda [ˈlimba ˈzaɾda] / lingua sarda [ˈliŋɡwa ˈzaɾda]), das Sardische (sardisch: sardu [ˈsaɾdu]), ist eine romanische Sprache, die von ca. 1–1,3 Millionen Einwohnern der Mittelmeerinsel Sardinien gesprochen wird.

Sardisch (Sardu)

Gesprochen in

Italien (Sardinien)
Sprecher 1–1,3 Millionen
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Anerkannte Minderheiten-/
Regionalsprache in
Sardinien
Sprachcodes
ISO 639-1

sc

ISO 639-2

srd

ISO 639-3

srd

Im Vergleich zum Italienischen und den anderen romanischen Sprachen hat Sardisch verhältnismäßig viele phonetische und grammatische Elemente des Lateinischen bewahrt. Auch katalanische und spanische (kastilische) Einflüsse finden sich im Sardischen. Nach einer gängigen Einteilung der Romania wird Sardisch aufgrund seiner Mittelposition zwischen beiden Sprachgruppen weder zu den westromanischen noch zu den ostromanischen Sprachen gerechnet, sondern bildet einen eigenen Zweig der romanischen Sprachen.

Sardisch wird von der UNESCO als eine vom Aussterben bedrohte Sprache eingestuft.

Die romanische sardische Sprache ist nicht mit der vorrömischen, nicht-indogermanischen paläo-sardischen Sprache zu verwechseln, die im Altertum ausgestorben ist.

Auf Sardinien werden weitere romanische Sprachen gesprochen, insbesondere Korsisch an der Nordküste der Insel (schätzungsweise 100.000 Sprecher).

Einteilung des romanischen Sprachraums in Europa und Nordafrika nach Walther von Wartburg (1950): Westromania in Dunkelgrün (Galizisch-Portugiesisch, Spanisch, Katalanisch, Okzitanisch, Französisch, Galloitalisch, Rätoromanisch); Ostromania in Hellgrün (Italienisch, Korsisch, Rumänisch); im Mittelalter untergegangene Bereiche in Schwarz; in der Mitte, gestreift, Südromanisch (Sardisch). Die sogenannte Spezia-Rimini-Linie (rot) in Mittelitalien teilt zwischen west- und ostromanischen Dialekten

Schriftsprache

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Eine für alle sardischen Varietäten gültige gemeinsame Schriftsprache, die Limba sarda comuna (LSC), wurde 2006 experimentell eingeführt; der erste Text in LSC ist das Statut der autonomen Region Sardinien, das am 7. März 2007 ratifiziert wurde;[1] siehe auch unten unter Geschichte.

Dialekte

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Verbreitung der Dialekte des Sardischen (in Ockertönen). Außerdem: Korsisch in Grün, Katalanisch in Blau, Ligurisch in Rosa

Die Hauptdialekte des Sardischen sind:

  • Logudoresisch oder Sardu Logudorèsu[2] (Nord- und Zentral-Sardinien);
  • Nuoresisch oder Sardu Nugorèsu (Zentral-Ost-Sardinien), oft als Untervarietät des logudoresischen Dialekts betrachtet;
  • Campidanesisch oder Sardu Campidanèsu (Süd-Sardinien).

Grammatik

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Besonders auffällig ist im Sardischen der bestimmte Artikel: Im Unterschied zu den anderen romanischen Sprachen mit Ausnahme des Mallorquinischen geht dieser nicht auf das lateinische Demonstrativpronomen ille, illa, illud (z. B. italienisch il/lo, la, französisch le, la, spanisch el, la) und die jeweiligen Pluralformen zurück, sondern leitet sich von lat. ipse, ipsv(m), ipsa(m) etc. her: Im Singular lauten die sardischen bestimmten Artikel su (mask. sing.), sa (fem. sing), im Plural sos (mask. pl.) und sas (fem. pl.) im Logudoresischen, im Campidanesischen is für beide Genera.

Wie etwa im Spanischen und Rumänischen wird das direkte Objekt mit einer Präposition markiert (sogenannter präpositionaler Akkusativ): deo bìdo a Maria („ich sehe Maria“ (wörtlich: ich sehe zu Maria)).

Das Sardische bildet wie die westromanischen Sprachen den Plural auf -s, beispielsweise sa domo > sas domos; su cane > sos canes.[3]

Konjugation

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a-Konjugation (Beispielwort: furare „stehlen“)

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Indikativ Singular Plural
1. 2. 3. 1. 2. 3.
Aktiv Präsens furo furas furat furamus furades furant
Imperfekt furaia furaias furaiat furaìamus furaiais furaiant
Futur I apo a furare as a furare at a furare amus a furare ais a furare ant a furare
Perfekt soe furadu ses furadu est furadu semus furados seis furados sunt furados
Plusquamperfekt fio furadu fias furadu fit furadu fìmus furados fizis furados fint furados
Futur II apo a essere furadu as a essere furadu at a essere furadu amus a essere furados ais a essere furados ant a essere furados
Konjunktiv Singular Plural
1. 2. 3. 1. 2. 3.
Aktiv Präsens fure fures furet furemus fureis furent
Imperfekt furere fureres fureret fureremus furereis furerent
Perfekt sia furadu sias furadu siet furadu semus furados sieis furados siant furados
Plusquamperfekt fiat furadu fis(tis) furadu fit furadu mus furados fizis furados fint furados
Konditionalis Singular Plural
1. 2. 3. 1. 2. 3.
Aktiv Präsens dia furare dias furare diat furare diamus furare dieis furare diant a furare
Perfekt dia essere furadu dias essere furadu diat essere furadu diamus essere furados dieis essere furados diant essere furados
Imperativ Singular Plural
1. 2. 3. 1. 2. 3.
Aktiv Präsens fura furet furamus furade furent
Non-finite Formen Aktiv Passiv
Präsens Perfekt Futur Präsens Perfekt Futur
Infinitive furare essere furadu
Partizipien furende essende furadu furadu

Phonetik und Phonologie

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Charakteristisch ist der weitestgehende Erhalt des regionalen vulgärlateinischen Vokalsystems, v. a. im Logudoresischen und Nuoresischen (im Campidanesischen nur in betonter Stellung, in unbetonter Position ist eine Reduktion auf -a, -i, -u zu beobachten, ähnlich wie im Sizilianischen).

In den logudoresischen und nuoresischen Dialekten bleiben die lateinischen intervokalischen Plosive (p, t, k) weitestgehend intakt, vor allem der Erhalt der lateinischen velaren Aussprache von -C- (/k/) fällt auf: z. B. lat. centu(m) (sprich: /kentu/) '100' > logudoresisch kentu (vgl. italienisch cento, französisch cent). Dieser Archaismus findet sich sonst nur im ausgestorbenen Dalmatischen.

Besonderheiten des Sardischen sind außerdem die Metaphonie (Umlaut), die Epithese („Nachklappvokal“: Wenn ein Wort bzw. Satz auf Konsonant endet, wird der vorherige Vokal wiederholt: z. B. sas domos – sprich: /sar oder sal domoso/) sowie die Existenz des (nur in der Geminate auftretenden) Retroflex-Konsonanten [ɖɖ], der graphisch meist mit -dd-, -ḍḍ- oder -ddh- wiedergegeben wird.

Vokale
Vorne Zentral Hinten
Geschlossen i u
Halbgeschlossen e o
Halboffen ɛ ɔ
Offen ä
Konsonanten
Bilabial Labiodental Dental Alveolar Postalveolar Retroflex Palatal Velar
Nasal m n ɳ
Plosiv p b t d ɖ k g
Affrikate ʦ ʣ ʤ
Frikativ β f v ð s z ɣ
Approximant j
Flap ⁠ɾ⁠
Vibrant ⁠r⁠
Lateral l

Lautverschiebungen vom Lateinischen hin zum Sardischen

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Lautverschiebung Beispiel
Lateinisch Vulgärlatein
(2. Jhd.)
Vulgärlatein
(4. Jhd.)
Vulgärlatein
(6. Jhd.)
Vulgärlatein
(7. Jhd.)
Sardisch
[w] → [v] → [b] vīnum
[ˈwiː.nũː]
vinu
[ˈvi.nu]
vinu
[ˈvi.nu]
vinu
[ˈvi.nu]
vinu
[ˈvi.nu]
binu
[ˈbi.nu]
[p] → [b] → [β] caput
[ˈkä.pʊt]
capu
[ˈkä.pʊ]
capu
[ˈkä.pu]
capu
[ˈkä.pu]
cabu
[ˈkä.bu]
cabu
[ˈkä.βu]
[kʷ] → [p] → [b] aqua
[ˈä.kʷä]
aqua
[ˈä.kʷä]
aqua
[ˈä.kʷä]
apa
[ˈä.pä]
aba
[ˈä.bä]
abba
[ˈä.bä]
[t] → [d] → [ð] rota
[ˈrɔ.tä]
rota
[ˈrɔ.tä]
rota
[ˈrɔ.tä]
rota
[ˈrɔ.tä]
roda
[ˈrɔ.dä]
roda
[ˈɾɔ.ðä]

Geschichte

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Die geografische Isolation Sardiniens vom europäischen Festland förderte die Entwicklung einer romanischen Sprache, die Spuren einheimischer vorrömischer Sprache(n) bewahrt hat. Es wird angenommen, dass die Sprache substratale Einflüsse aus dem Paläo-Sardischen hat, das einige Wissenschaftler mit dem Baskisch und Etruskisch in Verbindung gebracht haben. Adstratale Einflüsse sind katalanisch, spanisch (kastilisch) und italienisch.

 
Ausbreitung des lateinischen Sprachraums (rot). Die Farbtöne geben die Dauer der römischen Herrschaft in Jahren an (dunkelrot ca. 500, mittelrot 400–500, hellrot ca. 350, blassrot weniger als 190). In schwarzen Lettern: Namen von aus Latein entstandenen Volkssprachen (Provenzalisch steht hier für Okzitanisch). Rechts die griechischsprachigen römischen Provinzen, im Norden germanische Gebiete. Dunkellila gestreift: Rumänisch im 20. Jahrhundert

Die Zeit der sardischen Judikate

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Sardisch war die erste romanische Volkssprache, die im Mittelalter einen offiziellen Status errang. Sie wurde in vier Judikaten verwendet, ehemaligen byzantinischen Bezirken, die zu unabhängigen politischen Einheiten geworden waren, nachdem die arabische Expansion im Mittelmeerraum die Verbindung der Insel zu Byzanz unterbrochen hatte. Eine der ältesten auf Sardisch erhaltenen Dokumente, die sogenannte Carta Volgare, stammt aus dem Judikat von Cagliari und wurde um 1070 von Torchitorius I. de Lacon-Gunale in griechischer Schrift ausgestellt.

Das Sardisch dieser Periode wies eine größere Anzahl von Archaismen und Latinismen als das heutige Sardisch auf. Während ältere Dokumente die Existenz einer frühen sardischen Koine belegen, weist die Sprache der Judikate bereits eine gewisse dialektale Differenzierung auf. Eine Sonderstellung nahm das Judikat von Arborea ein, dem letzten sardischen Königreich, das an fremde Mächte fiel, in dem ein Übergangsdialekt, das Mittelsardische (sardu de mesania), gesprochen wurde. Die Carta de Logu des Königreichs Arborea, eine der ersten Verfassungswerke der Geschichte, 1355–1376 von Marianus IV. und der Königin (judikessa auf Sardisch, jutgessa auf Katalanisch, giudicessa auf Italienisch) Eleonora von Arborea verfasst, wurde in dieser Übergangsvarietät des Sardischen geschrieben und blieb bis 1827 in Kraft. Es wird vermutet, dass die Arboräer versuchten, die sardischen Dialekte zu vereinheitlichen, als Zeichen ihres Anspruchs, die legitimen Herrscher einer die gesamte Insel umfassenden republica sardisca zu sein.[5]

Dante Alighieri schrieb 1302/1305 in seinem Essay De vulgari eloquentia, dass die Sarden keine Italiener (Latii) seien, keine eigene lingua vulgaris besäßen und stattdessen Latein nachahmten. In dem populären Vers aus Raimbaut de Vaqueiras’ Gedicht Domna, tant vos ai preiada aus dem 12. Jahrhundert verkörpert das Sardische zusammen mit nicht-romanischen Sprachen wie Deutsch und Berberisch das Bild der fremdartigen Sprache schlechthin, indem es die Frau des Troubadours sagen lässt: „No t'entend plui d'un Todesco / Sardesco o Barbarì“ („Ich verstehe dich nicht mehr als einen Deutschen / Sarden oder Berber“). Der toskanische Dichter Fazio degli Uberti bezeichnet die Sarden in seinem Gedicht Dittamondo als „gente che niuno non la intende / né essi sanno quel ch'altri pispiglia“, d. h. als ein Volk, das niemand versteht und das nicht zur Kenntnis nimmt, was andere Völker sagen. Der muslimische Geograph Muhammad al-Idrisi, der in Palermo am Hofe von König Roger II. wirkte, schrieb in seiner Tabula Rogeriana, dass „Sardinien groß, gebirgig, schlecht mit Wasser versorgt, zweihundertachtzig Meilen lang und einhundertachtzig lang von West nach Ost ist. [...] Die Sarden sind römische Afrikaner wie die Berber; sie scheuen den Kontakt mit allen anderen Römern und sind ein zielstrebiges und tapferes Volk, das die Waffen nie verlässt.“ Tatsächlich wurde das Sardische als den lateinischen Dialekten, die einst von den christlichen Berbern in Nordafrika gesprochen wurden, recht ähnlich empfunden, was die Theorie begründet, dass das Vulgärlatein sowohl in Afrika als auch in Sardinien viele Parallelismen aufwies. J. N. Adams ist der Meinung, dass Ähnlichkeiten in bestimmten Wörtern wie acina (Traube), pala (Schulterblatt) oder auch spanu(s) (hellrot) im afrikanischen Latein und dem Sardischen beweisen könnten, dass es einen großen gemeinsamen Wortschatz des Sardischen und des nordafrikanischen Latein gegeben habe.

Die Literatur aus dieser Zeit besteht neben der Carta de Logu vor allem aus juristischen Dokumenten. Das erste Dokument, das sardische Elemente enthält, ist eine von Barisone I. von Torres unterzeichnete Schenkung an die Abtei von Montecassino aus dem Jahr 1063. Weitere Dokumente sind die Carta Volgare (1070–1080) in Campidanesisch, das logudoresische Privileg von 1080, die Schenkung von Torchitorio von 1089 (in den Archiven von Marseille gelagert), die in Campidanesisch verfasste Marsellaise-Karte von 1190–1206 und ein Briefwechsel von 1173 zwischen dem Bischof Bernardo von Civita und Benedetto, der den Dombau in Pisa beaufsichtigte. Die Statuten von Sassari (1316) und Castelgenovese (um 1334) sind in Logudoresisch verfasst.

 
Die condaghe vom Heiligen Petrus von Silki (1065–1180), geschrieben in sardischer Sprache.

Unter spanischer Herrschaft

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Die Belehnung Sardiniens im Jahr 1297 durch Papst Bonifatius VIII. führte zur Gründung des aragonesischen Königreiches von Sardinien und einer langen Phase des Krieges zwischen Aragonesen und Sarden, die mit dem aragonesischen Sieg bei Sanluri 1409 und dem Verzicht auf jegliches Erbrecht durch Wilhelm II. von Narbonne im Jahr 1420 endete. Während dieser Zeit übernahm der sardische Klerus das Katalanische als Hauptsprache, doch blieb Sardisch in offiziellen Akten weiterhin präsent (die Carta de Logu wurde 1421 vom Parlament auf den größten Teil der Insel ausgedehnt). In Übereinstimmung mit Faras De rebus Sardois stellte der sardische Anwalt Sigismondo Arquer[6] fest, dass die sardische Sprache im größten Teil des Königreiches vorherrsche, insbesondere im ländlichen Hinterland, und dass Katalanisch und Spanisch in den Städten gesprochen werde, wo sich die herrschende Klasse sowohl in der einheimischen als auch in den iberischen Sprachen auszudrücken verstehe. So bildet die Stadt Alghero noch heute eine katalanischsprachige Enklave auf Sardinien.

Der Krieg und Pestepidemien wirkten sich verheerend auf die Insel aus und entvölkerten sie zum Teil. Korsen begannen sich an der nördlichen Küste Sardiniens anzusiedeln, was zur Entstehung der südkorsischen Dialekte Sassaresisch und Galluresisch führte.

Obwohl Katalanisch auf der Insel weit verbreitet war, sind schriftliche Aufzeichnungen über das Sardische erhalten, die es als gebräuchliche Sprache der Sarden ausweisen. Ein derartiges Dokument ist Sa Vitta et sa Morte, et Passione de sanctu Gavinu, Brothu et Ianuariu von Antòni Canu (1400–1476) aus dem Jahr 1557.

Das 16. Jahrhundert ist von einem Aufleben des sardischen Schrifttums gekennzeichnet: Rimas Spirituales von Hieronimu Araolla zielte darauf ab, „das Sardische, unsere Sprache, zu verherrlichen und zu bereichern“, wie es französische und italienische Dichter bereits in Bezug auf ihre Sprachen, etwa in La Deffense et illustration de la langue françoyse und Il Dialogo delle lingue, getan hatten.

Durch die Heirat von Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon im Jahr 1469 und die Neuordnung der spanischen Monarchie 1624 unter der Führung des Herzogs von Olivares wurde Sardinien in den weiteren spanischen Kulturkreis eingegliedert. Statt Katalanisch wurde nun das kastilische Spanisch als führende Kultursprache angenommen und setzte sich in der herrschenden Klasse Sardiniens als bevorzugtes Kommunikationsmittel durch; das Spanische übte einen tiefgreifenden Einfluss auf das Sardische aus, vor allem in Bezeichnungen, die Stile und kulturelle Moden der Habsburgermonarchie betrafen. Die meisten sardischen Autoren schrieben bis ins 19. Jahrhundert sowohl auf Spanisch als auch auf Sardisch wie etwa Vicente Bacallar y Sanna, der auch einer der Gründer der Real Academia Española war. Eine bemerkenswerte Ausnahme stellte Pedro Delitala (1550–1590) dar, der sich entschied, auf Italienisch zu schreiben. Dennoch behielt die sardische Sprache einen Großteil ihrer Bedeutung und wurde von den Spaniern respektiert, da sie den ethnischen Kode bildete, den die Menschen im größten Teil des sardischen Königreichs, vor allem im Landesinneren, weiterhin verwendeten.

Neben Spanisch, Katalanisch und Portugiesisch war Sardisch eine der Amtssprachen, deren Kenntnis erforderlich war, um Offizier in den spanischen tercios zu werden.

Ioan Matheu Garipa, ein Priester aus Orgosolo, der 1627 das italienische Leggendario delle Sante Vergini e Martiri di Gesù Cristo ins Sardische übersetzte (Legendariu de Santas Virgines, et Martires de Iesu Christu), war der erste Autor, der das Sardische als den nächsten lebenden Verwandten des klassischen Lateins bezeichnete und, wie Araolla vor ihm, das Sardische als die Sprache einer spezifischen ethno-nationalen Gemeinschaft schätzte.

Unter der Herrschaft des Hauses Savoyen

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Drei Grabsteine aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf dem historischen Friedhof von Ploaghe (Logudoro), wobei insgesamt 39 Grabsteine Schriften in sardischer und 3 in italienischer Sprache aufweisen, was auch den Prozess des Sprachwechsels illustriert

Infolge des spanischen Erbfolgekrieges gehörte Sardinien nach dem Frieden von Utrecht und dem Rastatter Frieden kurze Zeit zu Österreich. Doch entsandte Spanien im Jahr 1717 eine Flotte nach Cagliari, um die Insel erneut zu besetzen. Danach fiel Sardinien an das Haus Savoyen, das es im Tausch für Sizilien erhielt. Dennoch bewahrte Sardinien noch lange seinen spanischen Charakter, und erst 1767 wurden die aragonesischen und kastilischen Hoheitszeichen durch das Savoyer Kreuz ersetzt.[7]

Die vorsichtige Haltung der Savoyer gegenüber den Sarden wurde des Weiteren 1726 und 1728 offenbar, als der König bekräftigte, auf Sardinien weder den Gebrauch des Sardischen noch den des Spanischen unterbinden zu wollen, obwohl auf dem Festland längst Italienisch die übliche Amtssprache war. Dass die Savoyer unsicher waren, wie mit dem als fremd empfundenen kulturellen Milieu Sardiniens umzugehen sei, bezeugt der 1726 von der piemontesischen Verwaltung in Auftrag gegebene Bericht über Wege zur Einführung des Italienischen im Königreich Sardinien, Memoria dei mezzi che si propongono per introdurre l’uso della lingua italiana in questo Regno, auf den der Jesuit Antonio Falletti aus Barolo antwortete, die beste Methode zur Italianisierung der Insel sei es, „ignotam linguam per notam exponere“, eine unbekannte Sprache (Italienisch) durch eine bekannte (Spanisch) einzuführen.

Viele Intellektuelle verfassten Essays über Status und Beschaffenheit der sardischen Sprache, so der Philologe Matteo Madau, der Sardisch zur Nationalsprache der Insel erklärte,[8] und Giovanni Spano, der die logudoresische Variante als offizielle und Literatursprache Sardiniens empfahl, ähnlich dem Toskanischen, das als Sprache Italiens anerkannt worden sei.[9]

Unterdessen entschied die Regierung Piemonts, das zu den Kernlanden des Hauses Savoyen zählte, im Juli 1760, Italienisch als Amtssprache durchzusetzen.[10][11][12] Aus strategischen Erwägungen hatten die Savoyer beschlossen, Sardinien spanischen Einflüssen zu entziehen und es kulturell an Piemont und das übrige Italien anzugleichen. Die 1847 beschiedene Fusione Perfetta, die „vollendete Verschmelzung“, sah die Aufhebung der verbliebenen autonomen Rechte Sardiniens vor und markierte den Moment, in dem „die Sprache der ‚sardischen Nation‘ ihren Wert als Instrument zur ethnischen Identifizierung eines bestimmten Volkes und seiner Kultur verlor, um kodifiziert und gehegt zu werden, und stattdessen zu einem der vielen regionalen Dialekte wurde, die der Nationalsprache untergeordnet waren“. Trotz der Assimilationspolitik blieb die Hymne des Königreiches von Sardinien der Hymnu Sardu (auch Cunservet Deus su Re genannt), dessen Text sardisch ist.

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs gründete die italienische Armee am 1. März 1915 die Sassari-Infanterie-Brigade, für die ausschließlich Sarden rekrutiert wurden. Sie ist die einzige italienische Infanteriebrigade, die eine eigene Hymne in einer regionalen Sprache besitzt.[13]

Unter der Herrschaft des Faschismus waren alle nicht-italienischen Sprachen verboten. Im Alltag der Insel dominierte dennoch weiterhin das Sardische, doch wurden viele sardische Familiennamen italianisiert.[14] Das Singen der sardischsprachigen Hymne, Cunservet Deus su Re, war eine der wenigen Möglichkeiten, die Regionalsprache offiziell zu verwenden, da sie zur Tradition der königlichen Familie gehörte. Die Kirche verhängte eine strikte Blockade gegen die sogenannten muttos, eine Form improvisierter sardischer Hirtenpoesie, die oft auch politische Botschaften enthielt.[15]

Aktuelle Situation

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Ethno-linguistische Gruppen, die 1999 von Italien als „historische sprachliche Minderheiten“ anerkannt wurden
 
Häufigkeit der Verwendung von Regional- und Minderheitensprachen in Italien (ISTAT, 2015)
 
Zweisprachiges Hinweisschild (sardisch/italienisch) in Pula

Durch ein Regionalgesetz von 1997 und ein Gesetz der Italienischen Republik von 1999 wurde das Sardische als Minderheitensprache anerkannt. Eine Gleichstellung mit dem Italienischen, wie im Falle des Deutschen in Südtirol und des Französischen im Aostatal, wurde bisher nicht erreicht.[16]

Das Gesetz 482 aus dem Jahr 1999[17] nennt das Sardische neben Albanisch, Katalanisch, Deutsch, Griechisch, Slowenisch, Kroatisch, Französisch, Frankoprovenzalisch, Friulanisch, Ladinisch und Okzitanisch als eine der Sprachen Italiens. Dennoch scheint es schwer, seine tatsächliche Anerkennung im politischen Leben zu erreichen, da es trotz seiner Definition als eigenständige Sprache durch die Wissenschaft außerhalb Sardiniens oft irrtümlich als Dialekt des Italienischen wahrgenommen wird.[18][19][20][21][22][23][24]

Obwohl es verschiedene Kampagnen gab, um die sardische Sprache mit der italienischen gleichzustellen, und obwohl das Sardische für die Bevölkerung der Insel ein wichtiger identitätsstiftender Faktor ist, zeigt die aktuelle soziolinguistische Situation Sardiniens ein Schwinden der sardischen Sprachkompetenz bei Kindern und Jugendlichen. Dies hat verschiedene Ursachen, vor allem politische und sozioökonomische wie die Entvölkerung des überwiegend sardischsprachigen Inselinnern und gleichzeitige Urbanisierung an der Küsten, die italienische Assimilationspolitik gegenüber den Minderheitensprachen, Einwanderung von der italienischen Halbinsel und kontroverse Debatten über die Standardisierung der sardischen Schriftsprache.[25][26][27][28] Viele Sarden vor allem in den Städten geben ihre sardische Muttersprache nicht mehr nachhaltig an die jüngere Generation weiter.

Die UNESCO klassifiziert Sardisch als „definitely endangered“, eindeutig gefährdete Sprache, da „viele Kinder die Sprache erlernen, aber sie nicht mehr sprechen, wenn sie im Schulalter sind“.[29] Nach einigen Berichten sprechen nur 13 Prozent der sardischen Kinder fließend und regelmäßig Sardisch, und die meisten leben in den Dörfern des Goceano, der Barbagia[30] und der Baronia, den einzigen verbliebenen Hochburgen der sardischen Sprache.[31][32] Der Rest der Insel ist weitgehend italianisiert.[30] Im öffentlichen Leben herrscht fast überall das Italienische vor, z. B. kann in Schulen Sardisch nicht als Unterrichtssprache verwendet werden, da die Bildung nicht in den Zuständigkeitsbereich der Region Sardinien fällt, sondern vom italienischen Staat verwaltet wird.[33] Auch manche Linguisten sind unter Berücksichtigung der Situation in einigen Dörfern im Logudoro, wo es nur noch italienischsprachige Kinder gibt, überzeugt, dass Sardisch mit den älteren Generationen aussterben werde.[34]

Ein gescheiterter Gesetzentwurf der Regierung Monti sah sogar vor, den ohnehin geringen[35] Schutz, den das Sardische und weitere Sprachen in Italien genießen, durch die Bevorzugung von Sprachen, die durch internationale Abkommen geschützt sind (Deutsch, Slowenisch, Französisch, Ladinisch), gegenüber solchen, die keinen fremden Staat betreffen, zu verringern.[36][37][38][39] Der Entwurf löste heftige Kritik in intellektuellen und politischen Kreisen Sardiniens aus,[40][41][42][43][44][45][46] und im Jahr 2013 forderten einige Schüler, ihre Abiturprüfung auf Sardisch ablegen zu dürfen, was die Frage nach der Sprache in den sardischen Schulen auf sozialer und politischer Ebene erneut aufgeworfen hat.[47][48][49][50][51][52][53]

Während die Zukunft des Sardischen ungewiss scheint, beherrschen inzwischen viele jüngere Sarden einen im Sprachkontakt von Italienisch und Sardisch entstanden Dialekt des Italienischen, der zuweilen verächtlich als italianu porcheddinu bezeichnet wird.[54]

Literatur

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  • Vincenzo Porru: Nou Dizionariu Universali Sardu-Italianu. Cagliari 1832.
  • Giovanni Spano: Ortografia Sarda Nazionale. Reale Stamperia, Cagliari 1840.
  • Giovanni Spano: Vocabolario Sardo-Italiano e Italiano-Sardo. Cagliari 1851–1852.
  • Max Leopold Wagner: Historische Lautlehre des Sardinischen. 1941.
  • Max Leopold Wagner: La lingua sarda. Storia, spirito e forma. Berna 1950.
  • Max Leopold Wagner: Dizionario etimologico sardo. Heidelberg 1960–1964.
  • Max Leopold Wagner: Geschichte der sardischen Sprache. Hrsg. Giovanni Masala. Francke, Tübingen/Basel 2002.
  • B. S. Kamps and Antonio Lepori: Sardisch für Mollis & Müslis, Steinhauser, Wuppertal 1985.
  • Shigeaki Sugeta: Su bocabolariu sinotticu nugoresu – giapponesu – italianu: sas 1500 paragulas fundamentales de sa limba sarda. Edizioni Della Torre, 2000.
  • Salvatore Colomo: Vocabularieddu Sardu-Italianu / Italianu-Sardu.
  • Luigi Farina: Vocabolario Nuorese-Italiano e Bocabolariu Sardu Nugoresu-Italianu.
  • Michael Allan Jones: Sintassi della lingua sarda (Sardinian Syntax). Condaghes, Cagliari 2003.
  • Eduardo Blasco Ferrer: Linguistica sarda. Storia, metodi, problemi. Condaghes, Cagliari 2003.
  • Eduardo Blasco Ferrer, Michel Contini: Sardisch: Interne Sprachgeschichte I. Grammatik (Evoluzione della grammatica). In: Günter Holtus, Michael Metzeltin, Christian Schmitt (Hrsg.): Lexikon der Romanistischen Linguistik. Band IV.: Italienisch, Korsisch, Sardisch. Tübingen 1988, S. 836–853.
  • Eduardo Blasco Ferrer: Sardisch: Externe Sprachgeschichte (Storia del sardo). In: Günter Holtus, Michael Metzeltin, Christian Schmitt (Hrsg.): Lexikon der Romanistischen Linguistik. Band IV: Italienisch, Korsisch, Sardisch. Tübingen 1988, S. 884–897.
  • Roberto Bolognesi, Wilbert Heeringa: Sardegna tra tante lingue: il contatto linguistico in Sardegna dal Medioevo a oggi, Condaghes, Cagliari 2005.
  • Eduardo Blasco Ferrer: Storia della lingua sarda. Cagliari 2009.
  • Eduardo Blasco Ferrer: Paleosardo. Le radici linguistiche della Sardegna neolitica. Berlin / New York 2010.
  • Roberto Bolognesi: The phonology of Campidanian Sardinian. A unitary account of a self-organizing structure. Holland Academic Graphics, The Hague 2012.
  • Roberto Bolognesi: Le identità linguistiche dei sardi. Condaghes 2013.
  • Ines Loi Corvetto: Sardisch: Interne Sprachgeschichte II. Lexik (Evoluzione del lessico). In: Günter Holtus, Michael Metzeltin, Christian Schmitt (Hrsg.): Lexikon der Romanistischen Linguistik.Band IV.: Italienisch, Korsisch, Sardisch. Tübingen 1988, S. 854–867.
  • Giulio Paulis: I nomi di luogo in Sardegna. Sassari 1987.
  • Giuseppe Mercurio: S’allega baroniesa, fonetica, morfologia, sintassi. Milano, 1997.
  • Guido Mensching: Einführung in die sardische Sprache. Bonn 1992 (3. Auflage 2004).
  • Maurizio Virdis: Sardisch: Areallinguistik (Aree linguistiche). In: Günter Holtus, Michael Metzeltin, Christian Schmitt (Hrsg.): Lexikon der Romanistischen Linguistik. Band IV: Italienisch, Korsisch, Sardisch. Tübingen 1988, S. 897–913.
  • Alberto Areddu: Le origini albanesi della civiltà di Sardegna. Napoli 2007.
  • Amos Cardia: S’italianu in Sardìnnia. Iskra, 2006.
  • Amos Cardia: Apedala dimòniu. I sardi, Cagliari 2002.
  • Francesco Casula: La Lingua sarda e l’insegnamento a scuola. Alfa, Quartu Sant’Elena 2010.
  • Antonio Lepori: Stòria lestra de sa literadura sarda. De su Nascimentu a su segundu Otuxentus. C.R., Quartu S. Elena 2005.
  • Antonio Lepori: Vocabolario moderno sardo-italiano: 8400 vocaboli. CUEC, Cagliari 1980.
  • Antonio Lepori: Zibaldone campidanese. Castello, Cagliari 1983.
  • Antonio Lepori: Fueddàriu campidanesu de sinònimus e contràrius. Castello, Cagliari 1987.
  • Antonio Lepori: Dizionario Italiano-Sardo Campidanese. Castello, Cagliari 1988.
  • Antonio Lepori: Gramàtiga sarda po is campidanesus. C.R., Quartu S. Elena 2001.
  • Francesco Mameli: Il logudorese e il gallurese. Soter 1998.
  • Alberto G. Areddu: Le origini „albanesi“ della civiltà in Sardegna. Napoli 2007.
  • Johannes Hubschmid: Sardische Studien, Bern, 1953.
  • Max Leopold Wagner: Dizionario etimologico sardo. Heidelberg 1960–1964.
  • Giulio Paulis: I nomi di luogo della Sardegna. Sassari 1987.
  • Giulio Paulis: I nomi popolari delle piante in Sardegna. Sassari 1992.
  • Massimo Pittau: I nomi di paesi città regioni monti fiumi della Sardegna. Cagliari 1997.
  • Marcello Pili, Novelle lanuseine: poesie, storia, lingua, economia della Sardegna. La sfinge, Ariccia 2004.
  • Michelangelo Pira: Sardegna tra due lingue. Della Torre, Cagliari 1984.
  • Massimo Pittau: Grammatica del sardo-nuorese. Patron, Bologna 1972.
  • Massimo Pittau: Grammatica della lingua sarda. Delfino, Sassari 1991.
  • Massimo Pittau: Dizionario della lingua sarda: fraseologico ed etimologico. Gasperini, Cagliari 2000/2003.
  • Antonino Rubattu: Dizionario universale della lingua di Sardegna. Edes, Sassari 2003.
  • Antonino Rubattu: Sardo, italiano, sassarese, gallurese. Edes, Sassari 2003.
  • Mauro Maxia: Lingua Limba Linga. Indagine sull’uso dei codici linguistici in tre comuni della Sardegna settentrionale. Cagliari, Condaghes 2006.
  • Mauro Maxia: La situazione sociolinguistica della Sardegna settentrionale. In: Sa Diversidade de sas Limbas in Europa, Itàlia e Sardigna. Regione Autònoma de Sardigna, Bilartzi 2010.
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Einzelnachweise

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  1. Limba sarda comuna Sardische Kulturagentur
  2. Die Akzente dienen hier als Aussprachehilfen; sie sind in der LSC sowie in den meisten anderen Schriftsystemen nur in Wörtern, die auf der drittletzten Silbe betont werden, üblich.
  3. Grammatik der limba sarda comuna (PDF; 427 kB)
  4. Sardegna Cultura: Limba Sarda Comuna. Norme linguistiche di riferimento a carattere sperimentale per la lingua scritta dell’Amministrazione regionale. 27. April 2006, S. 37 (PDF-Datei; 427 KB)
  5. Ein solches Ziel wurde schon 1164 manifest, als der arboräische Richter Barison sein großes Siegel mit den Schriftzügen Baresonus Dei Gratia Rei Sardiniee (Barison, von Gottes Gnaden König von Sardinien) und Est vis Sardorum pariter regnum Populorum (Die Herrschaft des Volkes ist der eigenen Kraft der Sarden gleich) anfertigen ließ.
  6. Autor von Sardiniae brevis historia et descriptio in Sebastian Münsters Cosmographia universalis (dessen Bericht auch in Conrad Gessners Über die verschiedenen Sprachen, die von den verschiedenen Völkern auf dem Erdball gebraucht werden mit geringfügigen Abweichungen zitiert ist).
  7. Diese Haltung war in drei politischen Gründen verwurzelt: Erstens wollten die Savoyer kein Misstrauen im Ausland erregen; daher hielten sie sich buchstabengetreu an den Vertrag von London vom 2. August 1718, in dem sie sich verpflichteten, die Gesetze des neu erworbenen Königreiches zu achten. Zweitens wollten sie die spanienfreundliche sardische Elite nicht gegen sich aufbringen, und drittens hofften sie noch, die Insel wieder veräußern zu können und zugleich die Herrschaft über Sizilien zu erobern und den Königstitel, der mit der Herrschaft über eine der beiden Inseln verbunden war, für das Haupt des Hauses Savoyen zu bewahren.
  8. Matteo Madau – Ichnussa
  9. „Ciononostante le due opere dello Spano sono di straordinaria importanza, in quanto aprirono in Sardegna la discussione sul ‚problema della lingua sarda‘, quella che sarebbe dovuta essere la lingua unificata ed unificante, che si sarebbe dovuta imporre in tutta l’isola sulle particolarità dei singoli dialetti e suddialetti, la lingua della nazione sarda, con la quale la Sardegna intendeva inserirsi tra le altre nazioni europee, quelle che nell’Ottocento avevano già raggiunto o stavano per raggiungere la loro attuazione politica e culturale, compresa la nazione italiana. E proprio sulla falsariga di quanto era stato teorizzato ed anche attuato a favore della nazione italiana, che nell'Ottocento stava per portare a termine il processo di unificazione linguistica, elevando il dialetto fiorentino e toscano al ruolo di ‚lingua nazionale‘, chiamandolo ‚italiano illustre‘, anche in Sardegna l’auspicata ‚lingua nazionale sarda‘ fu denominata ‚sardo illustre‘.“ Massimo Pittau: Grammatica del sardo illustre. S. 11–12.
  10. Roberto Bolognesi: The phonology of Campidanian Sardinian. A unitary account of a self-organizing structure. Holland Academic Graphics, The Hague.
  11. S’italianu in Sardìnnia, Amos Cardia, Iskra
  12. La "limba" proibita nella Sardegna del ’700 (da „Ritorneremo“, una storia tramandata oralmente) – MeiloguNotizie.net
  13. Diese trägt den Titel Dimonios nach der Bezeichnung „rote Teufel“, den österreich-ungarische Soldaten den sardischen Kämpfern gaben, um deren Mut und Entschlossenheit zu würdigen.
  14. Beispielsweise wurden die Familiennamen Lussu und Mannu zu Lusso und Manno.
  15. Salvatore Poddighe, ein politischer Dichter, beging deswegen Selbstmord.
  16. Die gemeinsame sardische Sprache muss noch entwickelt werden Autonome Region Sardinien
  17. Norme in materia di tutela delle minoranze linguistiche storiche (Italienisches Parlament)
  18. In vielen italienischen Bibliotheken sind z. B. Schulbücher über das Sardische trotz seiner Anerkennung als eigene Sprache auf wissenschaftlicher und auch rechtlicher Ebene noch unter dialetti italiani zu finden. Vgl. “Il sardo è un dialetto”: campagna di boicottaggio contro l’editore Giunti
  19. La lingua sarda a rischio estinzione – Disterraus sardus. Archiviert vom Original am 8. November 2014; abgerufen am 29. Juni 2014.
  20. Cosa, lis dolet? – Novas de s'Isportellu linguìsticu sovra-comunale de Planàrgia e Montiferru otzidentale
  21. I giudici della Cassazione: “Il sardo non è una vera lingua, è solamente un dialetto”. aMpI: “gravissimo attacco alla lingua del popolo sardo” - Il Minuto Notizie Mediterranee
  22. Conferenza di Francesco Casula sulla Lingua sarda: sfatare i più diffusi pregiudizi sulla lingua sarda
  23. La lingua sarda oggi: bilinguismo, problemi di identità culturale e realtà scolastica, Maurizio Virdis. Università di Cagliari, archiviert vom Original am 25. Januar 2012; abgerufen am 5. März 2018.
  24. Sa limba sarda – Giovanna Tonzanu
  25. Die Standardisierung der sardischen Sprache. Oder: Wieviele Standardsprachen für das Sardische? Und welche? (Institut für Linguistik/Romanistik)
  26. Le contese sulla Lsc. Lo standard è il futuro. Senza diktat – Alessandro Mongili (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  27. D’une île l’autre: de la Corse en Sardaigne – Jean-Pierre Cavaillé
  28. Sardinian language use survey. Euromosaic, abgerufen am 29. Juni 2014.
  29. Tapani Salminen: UNESCO Red Book on Endangered Languages: Europe:. 22. September 1999, abgerufen am 13. Juni 2008.
  30. a b Sardinien: Ferienparadies oder stiller Tod eines Volkes? - Von Marco Oggianu (Übersetzung von Mateo Taibon)
  31. La Nuova Sardegna, 04/11/10, Per salvare i segni dell'identità – di Paolo Coretti
  32. Ai docenti di sardo lezioni in italiano, Sardegna 24 – Cultura
  33. Guido Mensching: The internet as a Rescue Tool of Endangered Languages: Sardinian. (PDF; 877 KB) Free University of Berlin, 12. Dezember 2000, abgerufen am 11. Juli 2014 (englisch).
  34. La situazione sociolinguistica della Sardegna settentrionale, Mauro Maxia
  35. Sardaigne
  36. MIUR e limba sarda – ULS Alta Baronia (Memento vom 21. September 2013 im Internet Archive)
  37. Carta delle lingue: una ratifica presunta e una bufala probabile – Giuseppe Corongiu
  38. La mancata ratifica della Carta rivela le “scorrettezze” del Belpaese L’Europa e il sardo: cartellino giallo per l'Italia - Unione Sarda (Memento vom 2. März 2014 im Internet Archive)
  39. L’Ue richiama l’Italia: non ha ancora firmato la Carta di tutela – Messaggero Veneto
  40. R. Bolognesi: Il nazionalismo italiano mostra ancora una volta il suo volto feroce contro le minoranze linguistiche. Archiviert vom Original am 21. September 2013; abgerufen am 5. März 2018.
  41. Lingua sarda: CISL, tutelare la specialità dell'isola (Memento vom 21. September 2013 im Internet Archive)
  42. Richiesta di estensione massima dei benefici previsti massimi dalla Carta Europea delle Lingue a sardo e friulano. Archiviert vom Original am 21. September 2013; abgerufen am 5. März 2018.
  43. Università contro spending review «Viene discriminato il sardo» – Sassari Notizie
  44. Il consiglio regionale si sveglia sulla tutela della lingua sarda
  45. «Salviamo sardo e algherese in Parlamento», Alguer.it
  46. Il sardo è un dialetto? – Rossomori
  47. Do you speak... su Sardu? – Irene Bosu, Focus Sardegna
  48. Cagliari, promosso a pieni voti il tredicenne che ha dato l’esame in sardo - Sardiniapost
  49. Eleonora d’Arborea in sardo? La prof. “continentale” dice no - Sardiniapost
  50. Sassari, studente dell’Alberghiero si diploma parlando in sardo – ULS Alta Baronìa (La Nuova Sardegna) (Memento vom 21. September 2013 im Internet Archive)
  51. Esame di maturità per la limba: Buddusò, la tesina di Elio Altana scritta in italiano ma discussa in logudorese – La Nuova Sardegna
  52. Quartu,esame di terza media in campidanese:studenti premiati in Comune - CastedduOnline
  53. Studentessa dialoga in sardo con il presidente dei docenti – Nuova Sardegna
  54. Lingua e società in Sardegna – Mauro Maxia