Hammermühle (Creußen)
Die Einöde Hammermühle (oberfränkisch: Homma-ml[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Creußen im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[3] Hammermühle liegt in der Gemarkung Boden.[4]
Hammermühle Stadt Creußen
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Koordinaten: | 49° 51′ N, 11° 37′ O |
Höhe: | ca. 412 m ü. NHN |
Einwohner: | 6 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95473 |
Vorwahl: | 09270 |
Lageplan von Hammermühle Creußen auf dem Urkataster von Bayern
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Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1403 als „Hammarmul“ erstmals urkundlich erwähnt.[5] In dem Ort bestand im 15. und 16. Jahrhundert ein Eisenhammer, der vom Wasser des Roter Mains betrieben wurde.[6] Das bis heute bestehende Hammerhaus wurde 1729 von Nikolaus Busch erbaut.
1862 kaufte Johann Georg Neuner das Anwesen und errichtete hier ein Sägewerk, eine Lohmühle und eine Getreidemühle; da seine Frau Anna eine Müllerstochter war, wurde das Mahlen von Getreide zum Hauptgeschäft. 1885 übernahm sein Sohn Friedrich Neuner (* 1. Februar 1857; † 22. Juli 1930) den Betrieb. Dieser war von 1895 bis 1918 Mitglied des Bayerischen Landtags, von 1903 bis 1918 war er Reichstagsabgeordneter.[7] Friedrichs Sohn Hans wurde im Ersten Weltkrieg schwer verwundet, konnte die Mühle nach seiner Heimkehr aber noch lange betreiben. Im Zweiten Weltkrieg geriet sein Sohn Lorenz Neuner (* 1922; † 1995) in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1945 zurückkehrte, 1952 übernahm er den Betrieb. Ende der 1970er Jahre wurde die Getreidemühle stillgelegt.1987 übergab Lorenz ihn an seinen eigenen Sohn Hans Neuner.[8] Ursprünglich wurde das Werk von zwei Wasserrädern angetrieben, heute wird es von einer Turbine angetrieben, die Strom erzeugt. Heute betreibt die Tochter Sandra Neuner die sog. „9ersche Werkstatt“, in der dekorative Holzarbeiten angefertigt werden.[9]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Hammermühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 492–493 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Hammermühle. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 256 (Digitalisat).
- Josef Pfanner: Landkreis Pegnitz (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1965, DNB 457000961, S. 18.
Weblinks
Bearbeiten- Hammermühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 1. Dezember 2024.
- Hammermühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 1. Dezember 2024.
- Hammermühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 1. Dezember 2024.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 293 (Digitalisat).
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 18. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „håmmɒml“.
- ↑ Stadt Creußen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Dezember 2024.
- ↑ J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 18.
- ↑ Franz Michael Ress: Geschichte und wirtschaftliche Bedeutung der oberpfälzischen Eisenindustrie von den Anfängen bis zur Zeit des 30-jährigen Krieges. Verl. d. Histor. Vereins von Oberpfalz u. Regensburg, Regensburg 1950, S. 175.
- ↑ Geschichte des Bayerischen Parlaments seit 1819: Neuner, Friedrich Johann, abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Adriane Lochner: Historische Hammermühle Creußen, abgerufen am 7. November 2024.
- ↑ Ausgefallene Dekorationen & Geschenke aus Massivhölzern, abgerufen am 7. November 2024.