Mercedes-Benz T 1

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Mercedes-Benz
T 1
Hersteller Daimler-Benz AG
Produktionszeitraum 1977–1995
Vorgängermodell Harburger Transporter
Nachfolgemodell Sprinter
Technische Daten
Bauformen Kastenwagen,
Kombi,
Kipper,
Kleinbus,
Pritsche,
Fahrgestell
Motoren Ottomotoren:
2,3 Liter
(63–77 kW)
Dieselmotoren:
2,0–3,0 Liter
(40–72 kW)
Elektromotor:
30 kW
Radstand 3050–3700 mm

Der Mercedes-Benz T 1 ist ein Kleintransporter, der von 1977 bis 1995 gebaut wurde. Nachfolger des T 1 wurde der vollkommen neu konstruierte Sprinter.

Modellgeschichte

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Bei dieser Fahrzeugreihe sind außer der internen Bezeichnung auch Baureihe TN und Bremer Transporter gebräuchlich, da das Fahrzeug bis 1984 im Werk Bremen gebaut wurde. Die offizielle Bezeichnung war damals Baumuster (BM) – heute offiziell Baureihe.[1] Der TN wurde in 3 Baureihen unterteilt: Baureihe 601 (2,55–2,8 t), Baureihe 602 (3,2–3,5 t) oder Baureihe 611 (4,6 t).[2] Der T 1 war der erste Kleintransporter, den Daimler-Benz selbst entwickelte, das Vorgängermodell Harburger Transporter ging auf eine Entwicklung von Tempo, später Hanomag-Henschel zurück, die Daimler-Benz 1970 übernommen hatte.

Der T 1 war größer als der VW-Transporter, Konkurrenten waren der VW LT und der Ford Transit.

Das Design des Fahrzeugs stammte von Stefan Heiliger. 2019 veröffentlichte Daimler ein Video, in dem Heiliger das Design des Fahrzeugs erläutert. Inspiration für die zu einem Pfeil zulaufenden Seitenlinien war der Arbeitstitel „Schnelltransporter“.[3]

Die Produktion wurde 1983/84 schrittweise nach Düsseldorf verlegt und nach 18 Jahren 1995 eingestellt. Der indische Hersteller Force Motors (früher Bajaj Tempo) produziert das Fahrzeug auch heute noch optisch modifiziert als „Traveller“ (u. a. als Bus und Kastenwagen).[4]

Anders als der Harburger Transporter hatte der T 1 Hinterradantrieb und auch vorn eine Starrachse an Blattfedern. Die Spurweite wurde ganz erheblich verbreitert, vorne von 1372 mm auf 1600 mm und hinten von 1400 mm auf 1610 mm, wodurch sich auch die Straßenlage verbesserte. Die recht langen und weichen Blattfedern vorn waren als zweilagige Parabelfedern ausgeführt und hinten drei- bzw. vierlagige, zweistufige Trapezfedern. Für die Ausführung als Krankenwagen gab es eine noch milder wirkende Leichtlastfederung. An der Vorderachse gab es einen Querstabilisator. Die Zweikreisbremse mit HT-Aufteilung war vorn als Scheiben- und hinten als Trommelbremse ausgeführt, wobei es für unterschiedliche Gesamtmassen unterschiedlich große Bremstrommeln gab. Alle Ausführungen waren hinten mit einem lastabhängigen Bremskraftbegrenzer ausgestattet. Als Lenkgetriebe kam eine Kugelumlauflenkung zum Einsatz, optional mit Servolenkung.[5]

Die Karosserie wurde mit einem für damalige Verhältnisse umfangreichen Korrosionsschutz versehen. Er bestand aus einer elektrophoretischen Tauchlackierung, mit Wachs ausgesprühten Hohlräumen bis zur Gürtellinie, zinkbeschichteten Blechen im Einstiegsbereich und einem PVC-Unterbodenschutz, der zusätzlich mit Wachs besprüht wurde. Auch auf Reparaturfreundlichkeit wurde geachtet: Unfallgefährdete Karosserieteile im Vorbau wurden verschraubt und der Ein- und Ausbau des Motors war relativ einfach. Die mittlere Grillpartie konnte durch Lösen einiger Schrauben mitsamt der Scheinwerfer hochgeklappt werden, sodass eine gute Zugänglichkeit für Wartungsarbeiten bestand.[5]

Der T 1 wurde als Kastenwagen, Kombi I, Kombi II, Kleinbus, Pritschenwagen, Kipper und Chassis ohne Aufbau, teilweise auch ohne komplettes Fahrerhaus angeboten. Maximal standen drei unterschiedliche Radstände, nämlich 3,05 m, 3,35 m und 3,70 m, zur Verfügung. Das zulässige Gesamtgewicht reichte von 2,55 t bis 4,6 t, der Antrieb erfolgte wahlweise durch Otto- oder Dieselmotoren. Auch als Wohnmobil wurde der T 1 verwendet. Von Mercedes-Benz selbst angeboten wurde der von Westfalia ausgebaute James Cook.

Die Typenbezeichnungen entsprechen dem Schema, das Mercedes-Benz auch bei größeren Lastkraftwagen anwendet und setzen sich aus dem (abgerundeten) zulässigen Gesamtgewicht und der (ungefähren) Leistung in PS zusammen. So hatte ein 207 D bis 2,8 t Gesamtgewicht und 72 PS und ein 409 D bis 4,6 t Gesamtgewicht und 88 PS. Die 4er-Fahrzeuge sind an der zwillingsbereiften Hinterachse erkennbar und waren nur mit mittlerem und langem Radstand lieferbar.

Motortyp (Motorbaumuster) Zylinder Hubraum Leistung Drehmoment Bauzeit
Dieselmotoren
207 D / 307 D / 407 D OM 616 (616.917/913/934) Reihe 4 2404 cm³ 48 kW (65 PS) bei 4200/min 137 Nm bei 2400/min 1977–1982
207 D / 307 D OM 615 (615.944) 1988 cm³ 40 kW (55 PS) bei 4200/min 113 Nm bei 2400/min 8/1977–10/1985***
207 D / 307 D / 407 D OM 616 (616.937/939) 2399 cm³ 53 kW (72 PS) bei 4400/min 137 Nm bei 2400/min 1982–1988 (407 D ab 1981)
208 D / 308 D / 408 D OM 601 (601.940) 2299 cm³ 58 kW (79 PS) bei 3800/min
[60 kW (82 PS) bei 4000/min]*
157 Nm bei 2000–2800/min 1988–1995
209 D / 309 D / 409 D OM 617 (617.913) Reihe 5 2998 cm³ 65 kW (88 PS) bei 4400/min 172 Nm bei 2400/min 1982–1988 (409 D ab 1981)
209 D / 309 D / 409 D OM 602 (602.???) 2497 cm³ 66 kW (90 PS) bei 4600/min 154 Nm bei 2400–2600/min 1988–1993**
210 D / 310 D / 410 D OM 602 (602.940) 2874 cm³ 70 kW (95 PS) bei 3800/min
[72 kW (98 PS) bei 4000/min]*
192 Nm bei 2400–2600/min 1988–1995
Ottomotoren
208 / 308 M 115 (115.955/972) Reihe 4 2307 cm³ 63 kW (85 PS) bei 4800/min 160 Nm bei 2000/min 1977–1982
210 / 310 / 410 M 102 (102.942/945) 2299 cm³ 70 kW (95 PS) bei 5200/min 170 Nm bei 2500/min 1982–1988
210 / 310 / 410 M 102 (102.946) 2298 cm³ 77 kW (105 PS) bei 5100/min 182 Nm bei 2000–2700/min 1988–1995
Elektrofahrzeug (als Kleinserie, u. a. für die Deutsche Bundespost)
307 E Elektromotor 30 kW (2 × 90 Volt)[6] ca. 1978–1980

* Fahrzeuge mit Automatikgetriebe
** Nur für Belgien
*** Nur für Italien.

Ab etwa 1978 wurde eine Kleinserie als Elektrofahrzeug für einen Großversuch aufgelegt. Hauptkunde war u. a. die Deutsche Bundespost für den Betrieb auf Helgoland.[7]

Die Porsche AG stellte als Prototypen und im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung und Technik 1977 einen „Rettungswagen der Zukunft“ auf Basis des T1 her. Die Bezeichnung des Rettungssystems „SAVE“ setzt sich aus den Anfangsbuchstaben des Projekttitels „Schnelle, ambulante, vorklinische Erstversorgung“ zusammen. Der Wagen bestand im Wesentlichen aus dem Trägerfahrzeug und einer sogenannten Rettungseinheit, welche vom Fahrzeug entkoppelt per Bahn oder Hubschrauber separat transportiert und mit anderen Einheiten zu einem Mini-Klinikum verbunden werden konnte.[8]

Einzelnachweise

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  1. Mercedes-Benz Transporter, Chronik 1955-1994
  2. Axel Gröblinghoff: Eifel-Laster – Nutzfahrzeuge aus Eifel und Umgebung 1940–2000. Hürtgenwald 2009.
  3. @1@2Vorlage:Toter Link/www.youtube.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Homepage des Herstellers (Memento vom 22. Mai 2013 im Internet Archive), abgerufen am 13. März 2013.
  5. a b Universelles Transporter-Programm. In: Kraftfahrzeugtechnik 1/1979, S. 34–35.
  6. Andreas Of-Allinger: Mercedes-Benz 307E (1980): Strom für 65 Kilometer. In: auto-motor-und-sport.de. 14. Oktober 2020, abgerufen am 26. Februar 2024.
  7. Elektroauto total, mit Hinweis auf Entwicklung (Memento vom 27. Mai 2013 im Internet Archive), abgerufen am 10. April 2013.
  8. Porsche stellt Rettungswagen der 80er Jahre vor. In: ATZ Automobiltechnische Zeitschrift. Nr. 7/8. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1977, S. 300.
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