Welcome 2 America (Album)

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Welcome 2 America
Studioalbum von Prince

Veröffent-
lichung(en)

30. Juli 2021

Aufnahme

März und April 2010

Label(s) NPG Records / Legacy Recordings

Format(e)

CD, Doppel-LP, Download

Genre(s)

Contemporary R&B, Funk, Popmusik, Rockmusik, Soul

Titel (Anzahl)

12

Länge

54:29

Besetzung Alle Songs wurden von Prince produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen. Folgende Personen ergänzten die Aufnahmen:[1]
  • Chris Coleman – Schlagzeug in allen Songs außer 1000 Light Years from Here, 1010 (Rin Tin Tin), One Day We Will All B Free…
  • John Blackwell – Schlagzeug in 1000 Light Years from Here
  • Liv Warfield – Backing Vocals in allen Songs außer When She Comes
  • Morris Hayes – Keyboard und Perkussion in Born 2 Die, One Day We Will All B Free…, Running Game (Son of a Slave Master), Same Page Different Book, Welcome 2 America; nur Keyboard in Hot Summer
  • Shelby J. – Backing Vocals in allen Songs außer When She Comes
  • Fotografie – Brian Ach, Kevin Mazur, Mike Ruiz, Randee St. Nicholas

Produktion

Prince
Ko-Produzent – Morris Hayes

Studio(s)

Paisley Park Studio (Chanhassen)

Chronologie
Sign o’ the Times Deluxe
(2020)
Welcome 2 America Diamonds and Pearls Deluxe
(2023)
Singleauskopplungen
8. April 2021 Welcome 2 America
29. Juli 2021 Hot Summer

Welcome 2 America (englisch für Willkommen in Amerika) ist das dritte von Prince postum erschienene Studioalbum. Es wurde am 30. Juli 2021 bei dem Label NPG Records / Legacy Recordings veröffentlicht. Alle zwölf Songs komponierte Prince bereits im Frühjahr 2010 und stellte das Album 2011 fertig, brachte es aber, für die Öffentlichkeit aus unbekannten Gründen, nicht heraus.

Die Musik zählt zu den Genres Contemporary R&B, Funk, Popmusik, Rockmusik und Soul. Die für Prince meist ungewöhnlich ernsten Liedtexte handeln hauptsächlich von Ausbeutung, Desinformation, Glauben, Kapitalismus und Rassismus. Als Gastmusikerin wirkt Tal Wilkenfeld mit. Musikkritiker bewerteten Welcome 2 America überwiegend positiv und aus kommerzieller Sicht erreichte das Album in mehreren Ländern Top-Ten-Platzierungen, erzielte aber weder Gold- noch Platinstatus.

Obwohl Prince das Album nicht veröffentlichte, nannte er seine damalige US-Tournee Welcome-2-America-Tour; er absolvierte sie von Dezember 2010 bis Mai 2011 mit seiner Begleitband The New Power Generation. Dabei gastierten Musiker wie Alicia Keys, Carlos Santana, Stevie Wonder und Whitney Houston sowie die Schauspielerinnen Alyssa Milano, Christina Applegate, Halle Berry, Rosario Dawson und Susan Sarandon auf der Bühne.

Das Album ist in vier verschiedenen Ausgaben erhältlich, beispielsweise als Welcome 2 America Deluxe, die eine Blu-ray Disc von einem Livekonzert am 28. April 2011 im The Forum in Inglewood in Kalifornien enthält.

Alle zwölf Songs nahm Prince im Frühjahr 2010 in seinem Paisley Park Studio in Chanhassen in Minnesota auf. Für die sieben Songs Born 2 Die, Check the Record, Hot Summer, Running Game (Son of a Slave Master), Same Page Different Book, Stand Up and B Strong und Welcome 2 America wählte er Morris Hayes (* 1962) als Koproduzenten aus, der damals Keyboarder in seiner Begleitband The New Power Generation war.

Als Bassistin für die Albumaufnahmen engagierte Prince die Australierin Tal Wilkenfeld, die er erstmals im Jahr 2008 kontaktierte, was für sie sehr überraschend gewesen sei. 2009 spielten die beiden drei Tage lang in einem Studio in Los Angeles in Kalifornien zusammen Musik und im März 2010 lud sie Prince ins Paisley Park Studio ein, um mit ihr Songs aufzunehmen. Die Aufnahmen beschrieb Wilkenfeld 2021 folgendermaßen: „Ich habe mir einfach alles ausgedacht; er gab mir keine Anweisungen, was ich spielen sollte, außer einem Akkord hier oder da. Es hieß einfach: Mach dein Ding. Ich habe nie die Texte gehört, wusste nie, worum es in den Songs ging, habe nie die Melodie gehört. Es war, als ob wir Hellseher sein mussten, wenn wir spielten“, erinnerte sie sich.[2] Als Schlagzeuger für die Albumaufnahmen engagierte Prince Ende 2009 Chris Coleman (* 1979), nicht verwandt mit The Revolution-Mitglied Lisa Coleman, der zuvor mit Chaka Khan und Rachelle Ferrell zusammenspielte.[3] Letztendlich arbeitete Prince weder mit Coleman noch mit Wilkenfeld im weiteren Verlauf seiner Karriere zusammen.

Am 10. März 2010 nahm Prince Check the Record auf und spielte den Song das erste und einzige Mal live bei einem Konzert am 18. Januar 2013 im Dakota Jazz Club & Restaurant in der Metropolregion Minneapolis–Saint Paul in Minnesota.[4] Die beiden Stücke 1000 Light Years from Here und Same Page Different Book nahm er am 11. März 2010 auf,[5] wobei er Same Page Different Book am 6. Januar 2013 über seinem damaligen YouTube-Kanal mit Namen Prince & 3rdEyeGirl Streams als Audio streamte. Das Stück 1000 Light Years from Here integrierte Prince in den Song Black Muse, den er im Dezember 2015 auf seinem 39. und zu Lebzeiten letzten Studioalbum HITnRUN Phase Two veröffentlichte.

Dave Pirner, 2010

Die drei Songs Born 2 Die, Running Game (Son of a Slave Master) und When She Comes spielte Prince am 12. März 2010 ein,[6] wobei er When She Comes ebenfalls auf HITnRUN Phase Two platzierte, allerdings umfangreicher instrumentiert. Über den Aufnahmeprozess von Born 2 Die sagte Koproduzent Morris Hayes, das Stück habe Prince in der Zeit komponiert, als Präsident Barack Obama ein Jahr in seiner ersten Amtszeit war und Prince über die Probleme der schwarzen Gemeinschaft sowie die Rolle, die er zu spielen hoffte, intensiv nachdachte. Zuerst wurde der Song von Prince, Wilkenfeld und Coleman aufgenommen. Anschließend steuerten die Begleitsängerinnen Elisa Fiorillo, Liv Warfield und Shelby J. Gesangsharmonien über die von Prince gesungene Melodie bei. Danach stellte Hayes die Produktion des Songs fertig. Bei dieser Gelegenheit habe Prince über seine Inspiration des Songs gesprochen und erzählt, wie Born 2 Die zustande kam. „Er hatte sich Videos seines Freundes Dr. Cornel West auf YouTube angeschaut, und während einer Rede sagte Dr. West: ‘Ich liebe meinen Bruder Prince, aber er ist kein Curtis Mayfield’. Da sagte Prince: ‘Ach wirklich? Wir werden sehen’“.[7][8]

Die beiden Stücke Welcome 2 America und Yes nahm Prince am 15. März 2010 auf.[9] Vier Tage später überarbeitete er seine Coverversion des Songs Stand Up and B Strong,[10] die er ursprünglich im Jahr 2007 eingespielt hatte, damals aber nicht veröffentlichte. Das Stück komponierte Dave Pirner von der US-Rockband Soul Asylum und brachte es 2006 auf deren Album The Silver Lining heraus. Den Song erwähnte Prince 2010 in einem Interview in der Juli-Ausgabe der US-Zeitschrift Ebony.

Hot Summer und One Day We Will All B Free… nahm Prince Mitte März 2010 auf, doch die genauen Aufnahmedaten sind der Öffentlichkeit nicht bekannt. Das Stück Hot Summer wurde mit seiner Genehmigung am 7. Juni 2010, seinem 52. Geburtstag, von der öffentlich-unabhängigen Rundfunkgesellschaft Minnesota Public Radio im Hauptprogramm „The Current“ gespielt.[11] Den Song 1010 (Rin Tin Tin) nahm Prince entweder im März oder April 2010 auf, wobei das genaue Aufnahmedatum der Öffentlichkeit ebenfalls nicht bekannt ist.[12]

Das Album Welcome 2 America veröffentlichte Prince nicht, was in seiner Karriere aber keine Seltenheit war; er nahm verschiedene Alben auf, die er letztendlich nicht herausbrachte, beispielsweise Dream Factory (1986), Camille (1987), Playtime by Versace (1995) oder 20Ten Deluxe (2010). Fünf Jahre nach seinem Tod kündigte The Prince Estate („Der Prince-Nachlass“) am 8. April 2021 per Pressemitteilung die Veröffentlichung des Albums an.[13] Nach Piano & A Microphone 1983 (2018) und Originals (2019) ist Welcome 2 America das dritte postum veröffentlichte Studioalbum von Prince.

Gestaltung des Covers

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Die CD und das Booklet stecken in einem aufklappbaren Digipak. Auf dem Frontcover ist ein Porträtfoto von Prince aus dem Jahr 2010 mit Blick frontal zur Kamera gerichtet zu sehen. Seine linke Gesichtshälfte ist von einem E-Gitarrenbasshals verdeckt und seine beiden Ringfinger zieren auffälliger Fingerschmuck. Er trägt ein schwarzes Oberhemd und dazu farblich abgestimmt eine goldbraune kurze Jacke. Der Hintergrund ist weiß. Die Aufnahme von Prince, gemacht vom kanadischen Fotograf Mike Ruiz (* 1964), diente bereits als Frontcover zu dem Tourbuch seiner Welcome-2-America-Tour in den Jahren 2010 und 2011. Auf dem Rückcover des Albums ist ebenfalls ein Prince-Foto von Ruiz zu sehen und die Tracklist ist mit Angabe der Zeitdauer jedes Songs abgedruckt. Das 16-seitige Booklet enthält alle Liedtexte der Albumsongs, zudem sind fünf weitere Fotos von Prince aus dem Jahr 2010 zu sehen.

Die Deluxe-Edition von Welcome 2 America enthält neben der CD auch eine Doppel-LP in schwarzen Vinyl und eine Blu-ray Disc von dem Konzert am 28. April 2011 im The Forum in Inglewood in Kalifornien. Die Edition wurde von dem französischen Artdirector und Fotograf Mathieu Bitton (* 1973) und dem Creative Director sowie ehemaligen Prince-Gitarrentechniker Trevor Guy – Ehemann von 3rdEyeGirl-Bassistin Donna Grantis – entworfen. Sie enthält ein 32-seitiges Booklet im Format 12 × 12 cm mit diversen Fotos von Prince aus der Welcome-2-America-Ära. Außerdem ist ein Pergamentumschlag vorhanden, der folgende Memorabilia von dem Konzert am 28. April 2011 enthält: ein Replikat von der Setlist, eine Eintrittskarte sowie eine VIP-Einladung. Außerdem sind Backstage-Pässe und ein Poster im Format 23 × 36 cm enthalten.[14]

Tal Wilkenfeld, 2009

Die Musik zählt zu den Genres Contemporary R&B, Funk, Popmusik, Rockmusik und Soul. Gemäß The Prince Estate dokumentiert Prince in den Liedtexten seine „Sorgen, Hoffnungen und Visionen für eine sich verändernde Gesellschaft“ und beschreibt, wie er „eine Ära der politischen Spaltung, Desinformation und eines erneuten Kampfes für Rassengerechtigkeit vorausschauend“ vorwegnehme.[15] Die meisten Songs singt er melodisch vertont, nur das Titelstück trägt Prince im Sprechgesang vor. Neben seinem charakteristischen Falsettgesang benutzt er auch tiefere Stimmlagen. Bis auf When She Comes wirken in allen Songs Elisa Fiorillo (* 1969), Liv Warfield (* 1979) und Shelby J. (* 1972) als Begleitsängerinnen mit; Fiorillo ist auch unter dem angeheirateten Nachnamen Dease ihres 2019 verstorbenen Ehemanns bekannt, und die Abkürzung „J.“ steht bei Shelby J. für Johnson. Als Gastmusikerin ist Tal Wilkenfeld vertreten, die in zehn Songs E-Bass spielt.

Der Titelsong ist aus dem Bereich Funk, angehaucht von Jazz. Der zuweilen sozialkritische Liedtext besteht ausschließlich aus einem von Prince gehaltenen Monolog, in dem er sich unter anderem über die Oberflächlichkeit der sozialen Medien und über die Monopole in der Musikindustrie äußert. Er kommt zu dem Schluss, dass Amerika das „Land der Freien“, aber auch die „Heimat der Sklaven“ sei.[16] Im ernsten Liedtext von Running Game (Son of a Slave Master) behandelt er unter anderem das Thema Rassismus und meint: „Im 21. Jahrhundert geht es immer noch um Gier und Ruhm“. Zudem beschreibt er einen Mikrokosmos von Reich gegen Arm: die Art und Weise, wie das Musikgeschäft Newcomer ausnutzt.[17] In einigen Strophen übernahm Shelby J. den Hauptgesang. Born 2 Die ist dem Genre Contemporary R&B zuzuordnen; Prince singt im Falsett. Im Liedtext thematisiert er das Schicksal einer Frau, die offensichtlich aus einer perspektivlosen Situation stammt und ihren Weg durch die Städte verloren antritt.[18]

Der aus dem Genre Contemporary R&B, Popmusik und Soul stammende Song 1000 Light Years from Here besitzt einen spirituell angehauchten Liedtext, in dem Prince eine nicht namentlich genannte Frau begehrt. Hot Summer ist aus dem Bereich Popmusik und Elektronische Tanzmusik. Im Gegensatz zu den überwiegend ernsteren Album-Liedtexten ist der Song eine Ode auf einen heißen Sommer. Neben den Begleitsängerinnen Elisa Fiorillo und Shelby J. ist im Refrain Liv Warfield mit „Hot Summer, Yeah“ markant zu hören. Die erste Strophe im Rocksong Stand Up and B Strong singt Fiorillo, im weiteren Verlauf dominiert Prince’ Gitarrenspiel. Der Liedtext spricht Menschen Mut zu, die sich in einer misslichen Lebensphase befinden. Check the Record ist aus dem Genre Rock und Funk und im Liedtext von Same Page Different Book befasst sich Prince damit, wie jeder Mensch seine unterschiedlichen Ansichten über Religion und Philosophie besitzt, doch am Ende des Tages seien wir alle auf der gleichen Seite.[19]

Die von Blues inspirierte Ballade When She Comes trägt Prince erneut im Falsett vor und im leicht anzüglichen Liedtext beschreibt er, wie ein männlicher Protagonist eine Frau romantisch verführt. Eine überarbeitete Version des Songs veröffentlichte Prince im Dezember 2015 auf seinem Album Hitnrun Phase Two. In dem zuweilen kryptisch wirkenden Liedtext von 1010 (Rin Tin Tin) fragt er über abgehackten Klavierakkorden: „Was könnte seltsamer sein als die Zeiten, in denen wir leben?“ Außerdem prangert er „zu viele Informationen“ und eine „Wildnis der Lügen“ an.[17] Im von Rock beeinflussten Song Yes ruft Prince zu positivem Denken auf. Bereits im Jahr 1985 hatte er einen gleichnamigen Song veröffentlicht, und zwar auf dem Album seines damaligen Nebenprojekts The Family. Allerdings ist jene Version ein Instrumentalstück und besitzt keine Gemeinsamkeiten mit derjenigen auf Welcome 2 America. Der letzte Song One Day We Will All B Free… ist im mid-tempo und von Soul beeinflusst, im Liedtext geht Prince kritisch mit der Kirche und mit dem amerikanischen Schulsystem um; beispielsweise singt er: „Du gehst in die Kirche, nur um verkauft zu werden“ und: „Du gehst zur Schule, nur um zu lernen. Über das, was nie existierte“.

Titelliste und Veröffentlichungen

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# Titel Dauer
1 Welcome 2 America 5:23
2 Running Game (Son of a Slave Master) 4:05
3 Born 2 Die 5:03
4 1000 Light Years from Here 5:46
5 Hot Summer 3:34
6 Stand Up and B Strong a 5:18
7 Check the Record 3:28
8 Same Page Different Book b 4:42
9 When She Comes 4:46
10 1010 (Rin Tin Tin) 4:42
11 Yes 2:56
12 One Day We Will All B Free… 4:41
Spieldauer: 54:29 min.
Autor aller Songs ist Prince
a 
b 
Autor: Prince und Shelby J.

Welcome 2 America erschien weltweit am 30. Juli 2021. Das Album ist in vier verschiedenen Ausgaben erhältlich: als CD, als Doppel-LP in schwarzem Vinyl, als Doppel-LP in der „Exclusive Limited Edition Gold Vinyl“ und als Deluxe-Edition mit einer Blu-ray Disc.

Setlist der Blu-ray Disc
  1. Joy In Repetition
  2. Brown Skin
    (Autor: 2001 India Arie, Mark Batson, Shannon Sanders)
  3. 17 Days / Lovergirl (Autor: 1984 Teena Marie)
  4. Shhh
  5. Controversy
  6. Theme Song from ‘Which Way Is Up’
    (Autor: 1977 Norman Whitfield)
  7. What Have You Done for Me Lately
    (Autor: 1986 Janet Jackson, Jimmy Jam und Terry Lewis)
  8. Partyman (mit Gastsängerin Ledisi)
  9. It’s Alright (Autor: 1975 Larry Graham)
  10. Make You Feel My Love (Autor: 1997 Bob Dylan)
  11. Misty Blue (Autor: 1966 Bob Montgomery)
  12. Let’s Go Crazy
  13. Delirious
  14. 1999
  15. Little Red Corvette
  16. Purple Rain
  17. The Bird
    (Autor: 1984 Prince, Jesse Johnson und Morris Day für The Time)
  18. Jungle Love
    (Autor: 1984 Prince, Jesse Johnson und Morris Day für The Time)
  19. A Love Bizarre (Autor: 1985 Prince und Sheila E.)
  20. Kiss
  21. Play That Funky Music
    (Autor: 1976 Rob Parissi von Wild Cherry)
  22. Hollywood Swinging (Autor: 1974 Kool & the Gang)
  23. Fantastic Voyage (Autor: 1980 Lakeside)
  24. More Than This (Autor: 1982 Bryan Ferry)
Gesamtspieldauer: 133 Minuten

Autor aller Songs ist Prince, sofern nicht anders angegeben

Blu-ray Disc: 28. April 2011, The Forum in Inglewood

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Die Deluxe-Edition enthält eine Blu-ray Disc von einem Livekonzert, das Prince im Rahmen seiner Welcome-2-America-Tour am 28. April 2011 im The Forum in Inglewood in Kalifornien gab. Es war das zwanzigste Konzert seiner US-Tour und das fünfte von fünfzehn Konzerten, die er in Inglewood absolvierte. Da Prince dieses Konzert aber erst zwei Tage zuvor angekündigt hatte, wurden nur wenige Tausend Tickets für das 17.500 Zuschauer fassende The Forum verkauft. Deswegen wurden die übrig gebliebenen Tickets eine Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse offiziell für lediglich 10 US-Dollar (damals 6,81 Euro) angeboten, um mehr Zuschauer anzuziehen.[20] Als Tänzerinnen wirken die Zwillinge Maya und Nandy McClean (* 18. April 1982) mit, und im achten Song Partyman tritt Sängerin Ledisi auf.

Abgesehen von einigen seiner Top-Ten-Hits spielte Prince bei dem Konzert eine Reihe von Coverversionen, wie beispielsweise Lovergirl (1984) von Teena Marie, integriert im dritten Song 17 Days, was auf der Blu-ray Disc aber nicht erwähnt ist. Die Blu-ray Disc erschien in 1080p HD mit Stereo-, 5.1 Surround- und Dolby-Atmos-Ton, Bonusmaterial ist nicht vorhanden.

Vom Album wurden mit Welcome 2 America und Hot Summer zwei Singles ausgekoppelt; das Titelstück konnte am 8. April 2011 bei verschiedenen Musikstreaming-Anbietern heruntergeladen werden. Zudem konnte der Song auch als limitierte Single in goldfarbenem Vinyl auf der Website von The Prince Estate vorbestellt werden. Als B-Seite dient eine Liveversion von Dreamer, aufgenommen am 14. Mai 2011 vom zwölften Konzert im The Forum in Inglewood. Ursprünglich veröffentlichte Prince den Song im März 2009 als Studioversion auf seinem Album Lotusflow3r. Am 3. Juni 2021 erschien Born 2 Die als Stream,[7] eine Single wurde aber nicht produziert.

Am 22. Juli 2021 wurde Hot Summer als Download veröffentlicht. Einen Tag vor der Albumveröffentlichung brachte die deutsche Ausgabe des Musikmagazins Rolling Stone in seiner August-Ausgabe den Song am 29. Juli 2021 als Vinyl-Single heraus, wobei The Bird als B-Seite dient. Dieser Song ist als Liveversion zu hören, entnommen von der Blu-ray Disc. The Bird schrieb Prince im Jahr 1983 unter seinem damaligen Pseudonym „The Starr Company“ und gab als Koautor anfangs Jesse Johnson an, der damals Gitarrist bei The Time war. Doch als dieser die Band verlassen hatte und Prince den Song im Juli 1984 auf dem dritten The-Time-Album Ice Cream Castle platzierte, entfernte er Johnson als Koautor und trug stattdessen The-Time-Leadsänger Morris Day ein.[21] Am 11. Januar 1985 wurde The Bird als zweite Single vom Album ausgekoppelt und erreichte Platz 36 als Höchstplatzierung der US-Singlehitparade. Coverversionen von Songs des Albums Welcome 2 America sind nicht bekannt.

The Prince Estate produzierte mit Welcome 2 America, Born 2 Die und Hot Summer drei Musikvideo zu Songs des Albums. Im Video zum Titelstück werden sechs verschiedene Fotos von Prince aus dem Jahr 2010 gezeigt, die in Dauerschleife nacheinander einzeln ein- und ausgeblendet werden. Das Musikvideo zu Born 2 Die zeigt lediglich das virtuelle Frontcover vom Song als Standbild, wobei der Schriftzug „Born 2 Die“ in regelmäßigen Zeitabständen ebenfalls ein- und ausgeblendet wird. Das Video zu Hot Summer zeigt auch ein Foto von Prince aus dem Jahr 2010, das in Dauerschleife herangezoomt wird.

Welcome 2 America Tour
von Prince
Präsentationsalbum Welcome 2 America (damals unveröffentlicht)
Anfang der Tournee 15. Dezember 2010
Ende der Tournee 30. Mai 2012
Konzerte insgesamt
(nach Kontinent)
44 in Nordamerika
Konzerte insgesamt 73
Chronologie
Prince 20TEN Tour
(2010)
Welcome 2 America Tour Live Out Loud Tour
(2013)
Prince, 2011

Am 14. Oktober 2010 gab Prince im Apollo Theater in New York eine Pressekonferenz und kündigte die Welcome-2-America-Tour an, wobei er folgendes sagte: „‘Welcome 2 America’ lässt sich am besten als ‘das, worauf wir alle gewartet haben’ beschreiben. Ihr müsst oft kommen, denn jedes Mal, wenn wir spielen, ist es etwas Neues. Kein Konzert ist jemals das Gleiche. Bringt Freunde mit, bringt eure Kinder mit und bringt Fußspray mit, denn... es wird funky.“[22]

Die Welcome-2-America-Tour begann am 15. Dezember 2010 im Izod Center in New Jersey und endete am 29. Mai 2011 im The Forum in Inglewood. Die Tournee fand ausschließlich in den USA statt, umfasste 33 Konzerte und spielte ungefähr 20 Millionen US-Dollar (damals ungefähr 14,1 Millionen Euro) ein.[23] Ursprünglich wollte Prince im The Forum 21 Konzerte absolvieren und nannte diesen Tour-Abschnitt „21 Nite Stand“. Doch das Zuschauerinteresse war geringer als kalkuliert, so dass er diesen Abschnitt auf 15 Konzerte reduzierte. Er spielte bei jedem Konzert eine andere Setlist und die Konzertlänge variierte zwischen zwei und drei Stunden.

Bei der Tournee traten zahlreiche musikalische Gäste auf, beispielsweise Esperanza Spalding, Lalah Hathaway und Misty Copeland (15. Dezember 2010), Maceo Parker und Sheila E. (17. Dezember 2010), Questlove (18. Dezember 2010), Cyndi Lauper und Janelle Monáe (29. Dezember 2010), Mos Def, Neal Sugarman, Sharon Jones und Stephen Hill (18. Januar 2011), CeeLo Green und Frédéric Yonnet (7. Februar 2011), Carlos Santana (21. Februar 2011), Larry Graham (23. Februar 2011), Chaka Khan (23. März 2011), Alicia Keys (22. April 2011), Ledisi (28. April 2011), Gwen Stefani und Nikka Costa (30. April 2011), Whitney Houston (5. Mai 2011), Adam Lambert und Nicole Scherzinger (7. Mai 2011), Stevie Wonder (13. Mai 2011), Amel Larrieux und Ciara (14. Mai 2011), Bria Valente (21. Mai 2011) sowie Andy Allo und Mary J. Blige (28. Mai 2011).[24]

Die Mehrzweckhalle The Forum in Inglewood, 2008

Neben den genannten musikalischen Gästen traten in Konzerten des Jahres 2011 auch Moderatoren und Schauspieler auf, etwa Jimmy Fallon (18. Januar), Chris Rock (7. Februar), Cuba Gooding junior und Rosario Dawson (22. April), Cedric the Entertainer (5. Mai), Craig Robinson, Halle Berry und Susan Sarandon (14. Mai), Alyssa Milano, Holly Robinson Peete und Jenna Elfman (27. Mai) sowie Christina Applegate (29. Mai 2011).

Ursprünglich wollte Prince Tal Wilkenfeld als Bassistin für seine Welcome-2-America-Tour engagieren. Doch sie musste ablehnen, weil sie Auftritte mit Beck und Herbie Hancock gebucht hatte.[2] Seine Begleitband The New Power Generation bestand somit aus folgenden acht Mitgliedern:

  • Cassandra O’Neal – Backing Vocals, Keyboard
  • Elisa Fiorillo (damals Elisa Dease) – Backing Vocals
  • Ida Kristine Nielsen – Backing Vocals, E-Bass
  • John Blackwell (* 9. September 1973; † 4. Juli 2017) – Schlagzeug
  • Liv Warfield – Backing Vocals
  • Morris Hayes – Backing Vocals, Keyboard
  • Renato Neto – Keyboard
  • Shelby J. – Backing Vocals
  • ab dem 14. April 2011: Maya McClean und Nandy McClean – Backing Vocals, Tänzerinnen

Vom 30. Juni bis zum 17. August 2011 ging Prince mit The New Power Generation in Europa auf Tournee und nannte diese „Welcome 2 America Euro Tour 2011“. Er gab insgesamt 21 Konzerte, inklusive acht Auftritte bei sechs Musikfestivals: am 2. Juli 2011 beim Open’er Festival in Polen, am 3. Juli beim Glastonbury Festival in England, am 9., 10. und 11. Juli beim North Sea Jazz Festival in den Niederlanden, am 15. Juli beim Umbria Jazz Festival in Italien, am 9. August beim Sziget Festival in Ungarn und am 12. August 2011 beim Way Out West Festival in Schweden. Außerdem trat Prince das letzte Mal in seiner Karriere in Deutschland und in der Schweiz live auf; am 28. Juli 2011 in der Lanxess Arena in Köln und am 17. August 2011 im Hallenstadion in Zürich.[25]

Vom 25. November bis zum 17. Dezember 2011 spielte Prince unter dem Motto „Welcome 2 Canada Tour“ elf Konzerte in Kanada, womit er in Nordamerika letztendlich insgesamt 44 Konzerte absolvierte. Vom 11. Mai bis zum 30. Mai 2012 gab er mit seiner „Welcome 2 Australia Tour“ noch acht Konzerte in Australien und beendete die Tournee.

Janelle Monáe, 2010

Ab dem Jahr 1986 spielte Prince nach seinen Konzertauftritten gelegentlich eine Aftershow, also ein weiteres Konzert nach Mitternacht. Seine Aftershows fanden in kleineren Musikclubs vor meist 300 bis 1.500 Zuschauern statt; Prince verzichtete auf die aufwendigen Bühnenshows, Choreografien und Lightshows seiner Hauptkonzerte. Zudem gestaltete er die Songauswahl anders und verzichtete oftmals auf seine Top-Ten-Hits. Besondere Momente mancher Aftershows waren Gastauftritte bekannter Musiker.

Im Rahmen seiner Welcome-2-America-Tour 2010/2011 spielte Prince lediglich eine öffentliche Aftershow, die am 8. Februar 2011 in einem Restaurant namens The Darby in New York City stattfand. Dabei gastierten Questlove und Talib Kweli. Zwar gab Prince noch weitere Aftershows, aber diese waren nur für geladene Gäste bestimmt.

Bei der Welcome-2-America-Euro-Tour 2011 absolvierte Prince nach drei der 21 Konzerte eine Aftershow. Am 26. Juli 2011 spielte er im Melkweg in Amsterdam, wobei keine Gastmusiker anwesend waren. Außerdem gab er am 6. und 8. August 2011 im Musikklub Amager Bio in Kopenhagen jeweils eine Aftershow; am 6. August gastierten Chaka Khan und Nikka Costa auf der Bühne und am 8. August waren unter anderem Janelle Monáe und Paloma Faith als musikalische Gäste anwesend.

Professionelle Bewertungen
Durchschnittsbewertung
Quelle Bewertung
Metacritic[26] 76 %
Weitere Bewertungen
Quelle Bewertung
AllMusic[27] SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
The Daily Telegraph[28] SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
The Guardian[29] SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
The Irish Times[30] SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
laut.de[31] SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
New Musical Express[32] SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
The Scotsman[33] SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol

Musikkritiker bewerteten das Album Welcome 2 America überwiegend positiv und gaben oftmals vier von fünf möglichen Sternen. Vor allem wurden einige Liedtexte gelobt, da diese im Jahr 2021 aktuell und zeitgemäß wirkten, obwohl Prince die Songs bereits im Jahr 2010 geschrieben hatte. Die Website Metacritic errechnete eine Durchschnittsbewertung von 76 %, basierend auf 16 Rezensionen englischsprachiger Medien.[26]

Ed Power von The Daily Telegraph gab vier von fünf Sternen und betitelte seine Rezension mit der Überschrift: „Mit ‘Welcome 2 America’ kehrt Prince auf den Höhepunkt seines Könnens zurück“. Das Album „des Superstars ist klanglich vielfältig, politisch vorausschauend und vor allem: herrlich funky“. Es sei eine „sehr angenehme Überraschung“, Prince „auf Hochtouren zu erleben“. Wenn man sich das Album anhöre, falle es schwer, „nicht zu dem Schluss zu kommen, dass er einfach nur dumm war“, es nicht veröffentlicht zu haben. Obwohl Welcome 2 America „in keiner Weise mit seinem unschlagbaren Erfolg von den späten Siebzigern bis zu den frühen Neunzigern vergleichbar“ sei, „ist es eine mehr als respektable Ergänzung der Prince-Hitparade“. Thematisch sei das Album eines der „vielfältigsten Werke aus dem letzten Jahrzehnt seines Lebens“, denn die Liedtexte „scheinen die große Rassendiskriminierung vorwegzunehmen, die Amerika seit dem Tod von George Floyd“ durchlebe. Musikalisch stünden „Afrofuturistische Slow Jams“ neben „wunderbar gefühlvollen Power-Balladen“. Unter seinen „vielen Talenten“ hatte Prince „immer ein Händchen dafür, das Politische und Polemische wahnsinnig und groovig zu machen“, wie das Stück Running Game (Son of a Slave Master) beweise, das sich mit Rassenvorurteilen auseinandersetze. Letztendlich sei „die ultimative Botschaft“ des Albums „einfach: Selbst als die Dämmerung hereinbrach, blieb sein Genie bestehen“, zog Power als Fazit.[28]

Alexis Petridis von The Guardian verteilte ebenfalls vier von fünf Sternen. Welcome 2 America sei Prince’ bisher bestes Album im 21. Jahrhundert. Man höre „eine Sammlung von größtenteils brillanten, sozial bewussten Songs“, die oft vom Soul der frühen 1970er Jahre inspiriert seien, was vor allem in Born 2 Die zur Geltung komme. Zudem biete der Liedtext von Running Game (Son of a Slave Master) eine bessere Erklärung für Prince’ Einwände gegen die Beziehung zwischen schwarzen Künstlern und einer überwiegend weißen Musikindustrie als einfach nur den Schriftzug „Slave“ auf seine Wange zu schreiben. Der Song 1000 Light Years from Here unterlege seine Fantasie von einer „erleuchteten Unterwasser-Utopie mit schwärmerischem, streicherbesetztem Pop-Soul“, und „der glitzernde Glam-Soul-Hybrid“ in Yes passe zum revolutionären Eifer des Songs. Das Stück One Day We Will All B Free… bezeichnete Petridis als „einfach fantastisch“. Trotzdem sei Welcome 2 America aber „nicht perfekt“; das Staccato 1010 (Rin Tin Tin) beschrieb er zwar als „interessant, aber unbedeutend“ und die Coverversion von Stand Up and B Strong verblasse im Vergleich zu den „gefühlvolleren Balladen“ wie beispielsweise When She Comes. Generell wirke der Inhalt des Albums „nicht veraltet“ und der „posthume Kult um Prince“ garantierte ihm mehr Aufmerksamkeit, als es elf Jahre zuvor der Fall gewesen wäre, meinte Petridis.[29]

Andrew Trendell vom New Musical Express gab auch vier von fünf Sternen. Es bleibe „ein Rätsel“, warum Prince das Album „auf Eis gelegt“ habe, da es „ein fröhlicher Ritt durch die Annalen der Musikgeschichte und die Genres“ sei, die er mitgestaltet habe. Welcome 2 America sei ein Album, das „die Probleme von heute“ (2021) anspreche und gehört werden wolle. Prince sei funky und es scheine, dass er „uns noch so viel zu erzählen“ habe.[32]

Fiona Shepherd von The Scotsman verteilte vier von fünf Sternen und bezeichnete den Liedtext im Titelsong als „erschreckend vorausschauend“. Das Album sei „eine musikalische Spielwiese“ und kombiniere „entspannten Proto-Hip-Hop“ in Running Game (Son of a Slave Master) mit „Curtis Mayfield Pastiche“ in Born 2 Die sowie „helle Soul-Funk-Sounds“ in 1000 Light Years from Here mit „niedlichen Partymelodien“ in Hot Summer und „üppigen Slow Jam“ in When She Comes. Der Song Yes erinnere an Sly & the Family Stone, Stand Up and B Strong besitze einen „musikalischen Theaterflair“ und One Day We Will All B Free… sei eine „luftige, bewusste Seelenreflexion“.[33]

Stephen Thomas Erlewine von AllMusic gab drei von fünf Sternen und zeigte sich mit Lob etwas zurückhaltender. Zwar bewege sich Prince mit „Leichtigkeit durch die Windungen, die Funk, Soul und Pop trennen“ und benutze seine Gitarre „als Bindeglied zwischen den Musikstilen“, doch das Album könne die Erwartungen „nicht ganz erfüllen“. Die ersten drei Songs ließen vermuten, dass Welcome 2 America „ein thematisch gewichtigeres Album sein könnte, als man es von Prince gewohnt“ sei, aber spätestens bei Hot Summer [Track 5] würde klar sein, der Rest des Albums „ist ziemliche Prince-Standardkost“. Zudem klinge es „auch sehr nach der Musik, die Prince gegen Ende seines Lebens“ produziert habe. Letztendlich sei Welcome 2 America weder „ein verschüttetes Juwel“ noch „eine Rückkehr zur Form“, sondern „eine Momentaufnahme eines exzellenten Musikers, der einen ziemlich guten Lauf im Studio“ gehabt habe.[27]

Kerstin Kratochwill von laut.de gab auch drei von fünf Sternen. Sie vertrat ebenfalls die Meinung, thematisch wirkten einige Liedtexte aus dem Jahr 2010 „recht vorausschauend“ und aus musikalischer Sicht sei das Album „äußerst cool“, weil „eindringliche Texte“ und „eingängige Melodien“ vorhanden seien. Trotzdem höre man „das Album merkwürdig an einem vorbeifließen, denn es ist irgendwie nicht zu fassen und packt einen irgendwie dann auch nicht“, was möglicherweise „an der eigenartig glatten Produktion“ liegen könne, mutmaßte Kratochwill. Im Gesamtbild wirke Welcome 2 America „seltsam seelenlos“.[31]

Eamon Sweeney von The Irish Times war sehr enttäuscht und gab lediglich einen von fünf Sternen. Welcome 2 America sei „ein halbgares Konzeptalbum mit langsamen Funk-Jams, Spoken-Word-Segmenten und Curtis Mayfield-Imitationen“. Zwar existierten „ein paar gute Momente“, wie beispielsweise im Song 1000 Light Years from Here, aber insgesamt wirke das Album wie „ein quälendes, langweiliges Durcheinander“. Zudem habe Prince „auch entsetzlich blöd sein“ können; seine Coverversion von Stand Up and B Strong beschrieb Sweeney als „schrecklichen Selbsthilfe-Song“ mit „komplett schrecklich hämmernden Gitarrenriffs“. Doch das eigentliche Problem sei, „dass so ziemlich alles, was Prince gemacht hat, von viel zu vielen Leuten als genial bezeichnet wurde, obwohl er außerhalb seiner Glanzzeit in den 1980er Jahren kaum etwas von nennenswerter Qualität veröffentlicht“ habe. Letztendlich hätte Welcome 2 America „in den Tresoren“ bleiben sollen, meinte Sweeney.[30]

Chartplatzierungen

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ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[34]3 (5 Wo.)5
 Österreich (Ö3)[35]3 (4 Wo.)4
 Schweiz (IFPI)[36]2 (8 Wo.)8
 Vereinigtes Königreich (OCC)[37]5 (1 Wo.)1
 Vereinigte Staaten (Billboard)[38]4 (2 Wo.)2
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (2021)[39]Platzie­rung
 Schweiz (IFPI)93

Mit Welcome 2 America hat Prince mindestens eine Top-10-Platzierung in den Albumcharts der 1980er, 1990er, 2000er, 2010er und 2020er Jahren in Deutschland, Österreich, in der Schweiz, im Vereinigten Königreich und in den USA erreicht. Damit ist er in seinem Heimatland nach Bruce Springsteen, James Taylor, Metallica, Ozzy Osbourne und Paul McCartney erst der sechste Künstler, der in jedem der letzten fünf Jahrzehnte in den Top 10 landete.[40] Die beiden Singleauskopplungen Welcome 2 America und Hot Summer platzierten sich nicht in den internationalen Hitparaden.

Im Dezember 2021 erstellte der Musikjournalist Jon Pareles (* 1953) von der The New York Times eine Liste der 25 besten Songs des Jahres 2021 und setzte dabei das Stück Welcome 2 America auf Platz eins.[41]

  • Benoît Clerc: Prince – Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks. Delius Klasing Verlag; 1. Auflage 2023, ISBN 978-3-667-12537-8.

Einzelnachweise

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  1. Begleitheft der CD Welcome 2 America von Prince, The Prince Estate / NPG Records, 2021
  2. a b Jesse Hyland: Australian musician Tal Wilkenfeld reveals what it was REALLY like working with music icon Prince on his 'secret' album Welcome 2 America when she was just 22-years-old. In: dailymail.co.uk. 30. Juli 2021, abgerufen am 18. August 2021 (englisch).
  3. Alan Light: Inside the Making of Prince’s Posthumous Album, Welcome 2 America. In: esquire.com. 30. Juli 2021, abgerufen am 18. August 2021.
  4. Clerc (2023), S. 620.
  5. Clerc (2023), S. 619. u. S. 621.
  6. Clerc (2023), S. 618., S. 619., S. 621.
  7. a b Emily Zemler: Hear Previously Unreleased Prince Song ‘Born 2 Die’. In: rollingstone.com. 3. Juni 2021, abgerufen am 30. Juli 2021 (englisch).
  8. Elijah C. Watson: New Unreleased Prince Song Was Inspired By Dr. Cornel West Saying He’s “No Curtis Mayfield”. In: okayplayer.com. 3. Juni 2021, abgerufen am 30. Juli 2021 (englisch).
  9. Clerc (2023), S. 618. u. S. 623.
  10. Clerc (2023), S. 620.
  11. Clerc (2023), S. 619. u. S. 623.
  12. Clerc (2023), S. 622.
  13. Clerc (2023), S. 616.
  14. Begleitheft der CD Welcome 2 America Deluxe Edition von Prince, The Prince Estate / NPG Records, 2021
  15. Lisa Respers France: Prince’s previously unreleased ‘Welcome 2 America’ album is dropping in July. In: edition.cnn.com. 8. April 2021, abgerufen am 30. Juli 2021 (englisch).
  16. Sony Music: Unveröffentlichtes Prince-Album “Welcome 2 America” erscheint am 30.07. In: musicheadquarter.de. 10. April 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.
  17. a b Jon Pareles: Prince Made ‘Welcome 2 America’ in 2010. It Speaks to 2021. In: nytimes.com. 29. Juli 2021, abgerufen am 30. Juli 2021 (englisch).
  18. Sophie Boche: Prince: Neuen Song „Born 2 Die“ hier hören. In: rollingstone.de. 4. Juni 2021, abgerufen am 30. Juli 2021.
  19. David Browne: ‘Welcome 2 America’: The Oral History of Prince’s Lost Album. In: yahoo.com. 14. Juli 2021, abgerufen am 30. Juli 2021 (englisch).
  20. Welcome 2 America Tour (21 Nite Stand). In: princevault.com. 2. Juni 2021, abgerufen am 30. Juli 2021 (englisch).
  21. The Bird. In: princevault.com. 30. Oktober 2021, abgerufen am 12. Januar 2022 (englisch).
  22. Associated Press: Prince Announces Tour To Start In December. In: pollstar.com. 15. Oktober 2010, abgerufen am 30. Juli 2021 (englisch).
  23. Pollstar Top 50 Worldwide Tours 01/01/2011 − 06/30/2011. (PDF) In: freezepage.com. 2011, archiviert vom Original am 3. November 2011; abgerufen am 30. Juli 2021 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pollstarpro.com
  24. Tour Map. In: princevault.com. 2. September 2020, abgerufen am 30. Juli 2021 (englisch).
  25. Tours in the 2010’s. In: princevault.com. 30. März 2020, abgerufen am 30. Juli 2021 (englisch).
  26. a b Welcome 2 America by Prince. In: metacritic.com. 2022, abgerufen am 21. Dezember 2022 (englisch).
  27. a b Stephen Thomas Erlewine: Prince – Welcome 2 America. In: allmusic.com. 2. August 2021, abgerufen am 21. Dezember 2022 (englisch).
  28. a b Ed Power: Welcome 2 America sees Prince return to the height of his powers. In: telegraph.co.uk. 26. Juli 2021, abgerufen am 21. Dezember 2022 (englisch).
  29. a b Alexis Petridis: Prince: Welcome 2 America review – the best album of his last two decades. In: theguardian.com. 22. Juli 2021, abgerufen am 21. Dezember 2022 (englisch).
  30. a b Eamon Sweeney: Prince: Welcome 2 America – A one-star rating for an album that should have stayed locked away. In: irishtimes.com. 27. Juli 2021, abgerufen am 21. Dezember 2022 (englisch).
  31. a b Kerstin Kratochwill: Prince – Welcome 2 America. In: laut.de. 29. Juli 2021, abgerufen am 21. Dezember 2022.
  32. a b Andrew Trendell: Prince – ‘Welcome 2 America’ review: purple prophet’s message still sounds fresh on lost album. In: nme.com. 29. Juli 2021, abgerufen am 21. Dezember 2022 (englisch).
  33. a b Fiona Shepherd: Prince: Welcome 2 America (Legacy Reordings). In: scotsman.com. 26. Juli 2021, abgerufen am 21. Dezember 2022 (englisch).
  34. Prince – Welcome 2 America. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 14. September 2021.
  35. Prince – Welcome 2 America. In: austriancharts.at. Abgerufen am 14. September 2021.
  36. Prince – Welcome 2 America. In: hitparade.ch. Abgerufen am 14. September 2021.
  37. Prince. In: officialcharts.com. Abgerufen am 6. August 2021 (englisch).
  38. Prince – Chart History. In: billboard.com. Abgerufen am 9. August 2021 (englisch).
  39. Jahreschartquellen (2021): CH
  40. Keith Caulfield: Prince Lands 20th Top 10 Album on Billboard 200 Chart With ‘Welcome 2 America’. In: billboard.com. 13. August 2021, abgerufen am 15. August 2021 (englisch).
  41. Jon Pareles: Jon Pareles’s Top 25. In: nytimes.com. 7. Dezember 2021, abgerufen am 15. Dezember 2021 (englisch).