C-Note (Album)

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C-Note
Livealbum von Prince

Veröffent-
lichung(en)

3. Januar 2003

Aufnahme

25. Oktober 2002 – 29. November 2002

Label(s) NPG Records

Format(e)

Download

Genre(s)

Funk, Fusion, Jazz, Konzeptalbum, Rock

Titel (Anzahl)

5

Länge

33:36

Besetzung Alle Songs wurden von Prince produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen. Folgende Personen ergänzten die Aufnahmen, wobei die jeweiligen Beiträge zu den Songs öffentlich nicht bekannt gegeben wurden:[1]
  • Renato Neto – Backing Vocals, Keyboard
  • Rhonda Smith – Backing Vocals, E-Bass

Produktion

Prince

Aufnahmeort(e)

Kopenhagen, Nagoya, Osaka, Tokio

Chronologie
One Nite Alone  … Live!
(2002)
C-Note Indigo Nights
(2008)
Singleauskopplung
keine

C-Note ist das dritte Livealbum des US-amerikanischen Musikers Prince. Er nahm es mit seiner Begleitband The New Power Generation auf und veröffentlichte es am 3. Januar 2003 bei seinem Musiklabel NPG Records. Das Album war ausschließlich als Download über seiner damalige Website käuflich zu erwerben. Der Albumname setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der insgesamt fünf Songs Copenhagen, Nagoya, Osaka, Tokyo und Empty Room zusammen, weswegen C-Note ein Konzeptalbum ist. Alle fünf Songs stammen von Soundchecks, die Prince vor Konzerten seiner One-Nite-Alone-Tour im Jahr 2002 absolvierte.

Die Musik zählt zu den Genres Funk, Fusion, Jazz und Rock. Als Gastmusiker wirken Candy Dulfer und Maceo Parker mit. Prince veranstaltete keine nennenswerte Musikpromotion für C-Note und da es in den internationalen Musikcharts nicht geführt wurde, hatte es keine Möglichkeit, Gold- oder Platinstatus zu erreichen.

Das Interesse der Massenmedien an C-Note war im Jahr 2003 sehr gering. Erst nach Prince’ Tod im April 2016 wurde es vereinzelt rezensiert und bekam negative Kritiken, wobei lediglich der Song Empty Room lobend hervorgehoben wurde.

Bereits am 4. August 1985 nahm Prince den Song Empty Room in einem Tonstudio namens Washington Avenue Warehouse in Eden Prairie in Minnesota auf, nachdem er einen Streit mit seiner damaligen Freundin Susannah Melvoin hatte. An der ursprünglichen Aufnahme waren verschiedene Mitglieder seiner damaligen Begleitband The Revolution beteiligt, was The-Revolution-Schlagzeuger Bobby Z. bestätigte; anlässlich seiner Hochzeit habe er am 3. August 1985 eine „riesige Party“ gegeben, aber als Prince hinzukam, habe dieser die Party unterbrochen. Prince habe nach einem Streit mit Melvoin seine Begleitband gefragt, ob sie mit ihm einen Song aufnehmen wolle. „Wir haben einen Song mit Namen Empty Room aufgenommen und ich glaube, er handelt von Susannah“, meinte Bobby Z. später. Prince’ damalige Toningenieurin Susan Rogers (* 1956) sagte, viele Leute seien darüber verärgert gewesen, dass er sie an diesem Tag arbeiten ließ. Es sei jedem bewusst gewesen, dass er Empty Room auf keinem Album platzieren würde. Deswegen hätte Prince einen Song über Melvoin auch alleine singen und auf Kassette aufnehmen können und diese mit den Worten „Ich liebe dich, goodbye“ vor ihre Haustür legen können. 1992 überarbeitete Prince Empty Room und 1994 produzierte er ein Musikvideo zu dem Song, offiziell veröffentlicht wurden beide Produktionen bis heute aber nicht (Stand 2024).[2]

Die vier Songs Copenhagen, Nagoya, Osaka und Tokyo komponierte Prince im Jahr 2002. Im November des gleichen Jahres brachte er sein erstes Livealbum One Nite Alone  … Live! heraus, das ein Zusammenschnitt seiner One-Nite-Alone-Tour ist. Vor jedem Hauptkonzert absolvierte er Soundchecks, die bis zu 90 Minuten dauerten.[3] Zugang zu diesen Soundchecks hatten aber nur Personen, die auf seiner damaliger Website NPG Music Club.com als Mitglied registriert waren. Die Website existierte seit Februar 2001 und die Mitgliedschaft kostete anfangs 100 US-Dollar (damals ungefähr 218 DM), wofür man lebenslang registriert war. In den darauffolgenden Jahren reduzierte Prince den Betrag auf jährlich 25 US-Dollar (damals ungefähr 22 Euro), doch im Juli 2006 schloss er die Website.[4][5]

Die fünf Songs von C-Note stammen von diesen Soundchecks, die Prince vor den jeweiligen Hauptkonzerten im Jahr 2002 absolvierte. Zwei Stücke nahm er in Dänemark auf und drei in Japan. Die beiden Songs Copenhagen und Empty Room spielte er am 25. Oktober im Falkoner Center in Kopenhagen,[2] die Aufnahme von Tokyo stammt vom 18. November in der Sporthalle Nippon Budōkan in Tokio und das Stück Osaka spielte Prince am 28. November bei dem Soundcheck in der Ōsaka-jō Hall in Osaka.[6][7] Einen Tag später nahm er Nagoya bei dem Soundcheck im Nagoya Kokusai Kaigijō in Nagoya auf.[2]

Albumname C-Note

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Prince wählte mit dem Begriff „C-Note“ einen Albumnamen, der mehrdeutig zu verstehen ist; zu einem ist es in der US-Umgangssprache eine Bezeichnung für die Einhundert-US-Dollar-Banknote, weil die Zahl „100“ in der römischen Zahlenschrift als Buchstabe „C“ dargestellt wird. Zum anderen musste für die Mitgliedschaft seiner Website NPG Music Club.com genau 100 US-Dollar bezahlt werden. Außerdem setzt sich der Albumname aus den fünf Initialen der Albumsongs zusammen.

Schlagzeuger John Blackwell
(* 1973; † 2017)

Die Musik ist den Genres Funk, Fusion, Jazz und Rock zuzuordnen. Die drei Songs Copenhagen, Nagoya und Osaka sind Instrumentalstücke, Empty Room ist der einzige mit einem Liedtext; im Stück Tokyo singt Prince lediglich mehrfach den Titelnamen, ansonsten ist kein weiterer Liedtext vorhanden.

Copenhagen ist ein Jazz-angehauchtes improvisiertes Instrumentalstück, basierend auf einem Motiv von funky Keyboard- und E-Bass-Spiel. Der Song beginnt mit Schlagzeugspiel, unterstützt von Saxofon und Scratchen. Klavierspiel von Renato Neto setzt ein, sowie Synthesizer. Nach einem Schlagzeugsolo von John Blackwell kehrt das Saxofon zurück und die Band jammt bis zum Ende des Songs.[2]

Das Instrumentalstück Nagoya basiert auf funky Synthesizer und E-Bass im Zusammenspiel mit einem schnellen Schlagzeug-Beat, wobei das Pattern zuweilen an den Prince-Song Mad Sex vom Album Newpower Soul (1998) erinnert. Die rhythmische Grundlage von Nagoya besteht aus improvisiertem Instrumentalspiel, das auf Gitarre und Posaune basiert.[2]

Der Instrumetalsong Osaka beginnt mit dem Klang von Regen und Donner. Im Vergleich zu Copenhagen, Nagoya und Tokyo ist Osaka von Prince wesentlich ausgefeilter komponiert worden. Das Stück ist eine ruhige und stimmungsvolle Nummer, bei der ein One-Note-Bass die ruhige Musik in regelmäßigen Intervallen unterbricht, ähnlich wie im Prince-Song West von seinem Album N.E.W.S (2003). Im Vordergrund von Osaka ist das Klavierspiel von Renato Neto zu hören. Gegen Ende des Songs spielt Prince ein Gitarrensolo.[8]

Tokyo kann dem Genre Easy Listening zugeordnet werden. Das Stück beginnt mit einem Gongschlag, dann setzt Klavierspiel von Renato Neto ein, das von einem Hybrid-Piano zusätzlich begleitet wird. Der Song besteht überwiegend aus Instrumentalmusik, wobei Prince von Anfang bis Ende wiederholt „to-kee-o“ singt. Seine Stimme ist dabei durch Pitch-Shifting beschleunigt. Am Ende von Tokyo sind einem Vogelflattern ähnliche Geräusche zu hören sowie ein erneuter Gongschlag.[6]

Empty Room ist ein düsterer Rock-Song, bei dem drei Akkorde – ohne Refrain oder Bridge – immer wiederkehren. Im Liedtext wird Prince von einer Frau verlassen und fragt sich, wie er diesen leeren Raum füllen kann. „Einsame Herzen, Welten getrennt. Warum müssen sie gebrochen werden? Wenn wir irgendwo sein könnten, um Liebe zu machen“, singt er unter anderem.[2]

Titelliste und Veröffentlichungen

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# Titel Dauer
1 Copenhagen 10:06
2 Nagoya 8:44
3 Osaka 5:40
4 Tokyo 5:05
5 Empty Room 4:01
Spieldauer: 33:36 min.
Autor aller Songs ist Prince

C-Note erschien am 3. Januar 2003 und war anfangs nur über Prince’ damalige Website NPG Music Club.com als Download käuflich zu erwerben.[9] Im Jahr 2015 konnte das Album auch über den Musikstreaming-Dienst Tidal heruntergeladen werden. Bis heute (2024) ist C-Note nicht auf CD erschienen und Singles wurden auch nicht ausgekoppelt. Coverversionen von Songs des Albums sind nicht bekannt.

Ursprünglich stellte Prince eine Version von Copenhagen online, die 13:37 Minuten lang war. Diese Version enthielt eine Blechbläser-Interpolation von Jean-Pierre von Miles Davis aus dessen Album We Want Miles aus dem 1982. Vier Tage nach der Veröffentlichung von Copenhagen löschte Prince den Song von seiner Website und stellte dafür eine kürzere Fassung zur Verfügung, die Jean-Pierre nicht enthält.[10] Eine Begründung für seine Entscheidung lieferte er nicht, aber mögliche Urheberrechtsverletzungen könnten dafür verantwortlich gewesen sein.

Bereits 1994 produzierte Prince ein Musikvideo zu Empty Room, das bis heute (2024) aber nicht offiziell veröffentlicht wurde. In dem Video ist seine damalige Freundin und spätere Ehefrau Mayte Garcia zu sehen sowie die damaligen Mitglieder von The New Power Generation. Ferner steht auf Prince’ Wange der Begriff „Slave“, weil er sich in dieser Zeit im Streit mit der Plattenfirma Warner Bros. Records befand.[11] Die Version zum Musikvideo ist jedoch nicht identisch mit der auf C-Note. Musikvideos zu den Songs Copenhagen, Nagoya, Osaka und Tokyo produzierte Prince nicht.

Im Jahr 2003 war das Interesse der Massenmedien an C-Note äußerst gering, weil das Album nicht in den freien Verkauf gelangte. Zwar wird das Album in mehreren Büchern über Prince erwähnt, aber Rezensionen sind dort nicht zu finden. Erst nach seinem Tod im April 2016 wurde es von Musikkritikern vereinzelt bewertet und bekam negative Kritiken, lediglich der Song Empty Room wurde lobend erwähnt.

Die beiden Musikjournalisten David Wilson und John Alroy rezensierten das Album zwar im Jahr 2003, gaben aber kein endgültiges Urteil ab. Sie zeigten sich jedoch wenig begeistert und schrieben, C-Note sein ein „weiteres Fanklub-Album, das hastig zusammengeworfen wurde, um Leute zu beruhigen, die das Gefühl hatten, dass sie ihre 100 Dollar nicht bekommen haben“. Zwar entwickle sich der Song Empty Room von einem „desolaten Anfang zu einem hymnischen Höhepunkt“, aber Prince’ Begleitband The New Power Generation werde auf dem gesamten Album „nicht besonders gut zur Geltung gebracht“. Die Jams seien entweder „einfache Funk-Licks“ wie in Copenhagen oder „dezente Stimmungsstücke“ wie in Tokyo.[12]

Iman Lababedi von der Website Rock NYC.com war ebenfalls sehr enttäuscht und zeichnete das Album mit „C–“ aus, wobei „A“ die Bestnote ist. Mit Empty Room besitze lediglich ein Song „die Disziplin, mehr als nur herumklimpern zu sein“. In Anspielung auf Prince’ Streit mit der Plattenfirma Warner Bros. Records in den 1990er Jahren solle man Copenhagen mit When You Were Mine aus seinem Album Dirty Mind (1980) vergleichen, weswegen Lababedi die Frage stellte: „Was glaubt er [Prince], was ihm seine Freiheit gebracht“ habe?

Matt Thorne von The Guardian bewertete das Album zwar nicht, erstellte aber im Jahr 2012 eine Liste der „20 besten Prince-Songs, die du noch nie gehört hast“ und setzte Empty Room auf Platz sechs. Prince habe noch nie ein „Breakup-Album“ wie Blood on the Tracks (1975) von Bob Dylan oder The Boatman’s Call (1997) von Nick Cave and the Bad Seeds geschrieben, aber mit Empty Room komme er an die Songs der genannten Alben nahe heran.[13]

Nach Prince’ Tod im April 2016 platzierte Seth Colter Walls von Pitchfork Media das Stück Empty Room in einer Liste von „25 Last Day Prince Songs, die du in deinem Leben brauchst“. Der Song sei „bei weitem das Beste“ auf C-Note und enthalte eine „gefühlvolle Leadstimme von Prince und eines der markerschütternden Gitarrensoli, die er bei seinen späteren Livesets immer häufiger zum Besten“ gegeben habe. Die anderen Stücke von C-Note beurteilte Walls nicht.[14]

Chartplatzierungen

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C-Note wurde in den internationalen Musikcharts nicht geführt, weil es nur über Prince’ damalige Website NPG Music Club.com käuflich zu erwerben war. Über die Verkaufszahlen ist öffentlich nichts bekannt geworden.

  • Ben Greenman: Dig If You Will the Picture – Funk, Sex and God in the Music of Prince. Faber & Faber Ltd, London 2017, ISBN 978-0-571-33326-4.
  • Benoît Clerc: Prince – Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks. Delius Klasing Verlag; 1. Auflage 2023, ISBN 978-3-667-12537-8.
  • Jason Draper: Prince – Life & Times (Revised & Updated Edition). Chartwell Books, New York 2016, ISBN 978-0-7858-3497-7.
  • Matt Thorne: Prince – Die Biografie. Edel Germany GmbH, Hamburg, 2017, ISBN 978-3-8419-0523-9.
  • Ronin Ro: Prince – Inside the Music and the Masks. St. Martin’s Press, New York 2011, ISBN 978-0-312-38300-8.
  • Uptown: The Vault – The Definitive Guide to the Musical World of Prince. Nilsen Publishing, Linköping 2004, ISBN 91-631-5482-X.

Einzelnachweise

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  1. Clerc (2023), S. 421.
  2. a b c d e f Uptown (2004), S. 446.
  3. One Nite Alone … Tour. In: princevault.com. 2. September 2020, abgerufen am 11. Juli 2022 (englisch).
  4. Draper (2016), S. 177.
  5. Ro (2011), S. 347.
  6. a b Uptown (2004), S. 447.
  7. Uptown (2004), S. 446–447.
  8. Uptown (2004), S. 446–447.
  9. Greenman (2017), S. 275.
  10. Copenhagen. In: princevault.com. 25. Juni 2022, abgerufen am 11. Juli 2022 (englisch).
  11. Uptown (2004), S. 629.
  12. David Bertrand Wilson und John Alroy: C-Note (rec. 2002, rel. 2004). In: warr.org. 2023, abgerufen am 6. März 2023 (englisch).
  13. Matt Thorne: The 20 best Prince songs you've never heard. In: theguardian.com. 27. September 2012, abgerufen am 6. März 2023 (englisch).
  14. Seth Colter Walls: 25 Latter-Day Prince Songs That U Need in Your Life. In: pitchfork.com. 22. April 2016, abgerufen am 6. März 2023 (englisch).