Fredersdorf-Vogelsdorf

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Wappen Deutschlandkarte
Fredersdorf-Vogelsdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 32′ N, 13° 45′ OKoordinaten: 52° 32′ N, 13° 45′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Märkisch-Oderland
Höhe: 50 m ü. NHN
Fläche: 16,42 km2
Einwohner: 14.742 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 898 Einwohner je km2
Postleitzahl: 15370
Vorwahl: 033439
Kfz-Kennzeichen: MOL, FRW, SEE, SRB
Gemeindeschlüssel: 12 0 64 136
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Lindenallee 3
15370 Fredersdorf-Vogelsdorf
Website: www.fredersdorf-vogelsdorf.de
Bürgermeister: Thomas Krieger (CDU)
Lage der Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf im Landkreis Märkisch-Oderland
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Karte
Dorfkirche Vogelsdorf

Fredersdorf-Vogelsdorf ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg (Deutschland).

Gemeindegliederung

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Für die Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf sind drei Ortsteile ausgewiesen:

  • Fredersdorf Nord
  • Fredersdorf Süd
  • Vogelsdorf

Hinzu kommt der Wohnplatz Kolonie Fredersdorf.[2]

Das Fredersdorfer Mühlenfließ trennt Fredersdorf Süd von Vogelsdorf. Fredersdorf Nord wird von Fredersdorf Süd durch die Ostbahn getrennt.

Im Jahr 1376 wurden die Dörfer Fredersdorf und Vogelsdorf im Landbuch von Kaiser Karl IV. erstmals erwähnt.[3] Die wenigen bäuerlichen Einwohner wurden zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert mehrfach von Kriegen und Krankheiten heimgesucht, ihre Häuser und Kirchen zerstört. 1710 und 1714 bauten die Dörfler ihre Kirchen aus Stein neu auf. Im Jahre 1712 ließ Siegmund von Görtzke ein Rittergut mit Herrenhaus („Schloss Fredersdorf“) bauen. Als Gutsbesitzer traten in den beiden Dörfern die Familien von Görtzke, von Podewils, Henry, Torganey, Verdrieß, von Bothe und Bohm auf.

1835 erwarb Carl Gottlob Bohm die Fredersdorfer Mühle. Ab etwa 1840 baute er seinen Betrieb in Fredersdorf immer weiter aus, neben der Mühle entstanden nun eine Eisengießerei und eine Maschinenfabrik. Er baute in seiner Fabrik Maschinen etwa zum Glätten von Marmor oder für den Bergbau. Am bekanntesten war die Mitwirkung an der Errichtung der Berliner Siegessäule. Später stellte Bohm seinem Betrieb auf die Herstellung von Apparaturen für die Spirituosenherstellung um. Er beschleunigte die Entwicklung des Ortes. Er vererbte die Fabrik an seine Söhne Paul Bohm (Schloss-Bohm) und Otto Bohm (Fabrik-Bohm). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden der Schloss- und Gutsbesitzer Paul Bohm und der Fabrikbesitzer Otto Bohm enteignet. Das Schloss wurde bis 1962 von sowjetischen Truppen für Truppenübungen genutzt und 1990 abgerissen. Heute befindet sich hier das Seniorenheim „Katharinenhof im Schloßgarten“.

1867 wurde die Ostbahn fertiggestellt. Am 15. September 1872 wurde die Station Petershagen (1875 in Fredersdorf umbenannt) eröffnet, wodurch auch Fredersdorf und Vogelsdorf einen Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz erhielten und ein industrielles und wirtschaftliches Wachstum begann. Fredersdorf baute für seine Kommunalverwaltung 1937 ein neues Rathaus.

1957 wurde ein kleiner Bereich von Altlandsberg (Altlandsberg-Süd) in die Gemeinde Fredersdorf einbezogen. 1993 erfolgte ein Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Dörfer zur Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf mit einer Gesamteinwohnerzahl von etwa 7000. Seitdem wuchs die Bevölkerung um etwa 85 Prozent.

Fredersdorf und Vogelsdorf gehörten seit 1816 zum Landkreis Niederbarnim in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Strausberg (bis 1990 im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder), 1990–1993 im Land Brandenburg). Seit der Kreisreform 1993 liegt die Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Fredersdorf Vogelsdorf
1875 0 550 0 309
1890 0 677 0 307
1910 1 359 0 407
1925 1 876 0 794
1933 3 096 1 260
1939 4 063 1 489
1946 4 352 1 505
1950 4 332 1 556
1964 6 442 1 481
1971 6 558 1 478
1981 5 995 1 332
1985 5 889 1 291
1990 5 568 1 297
1992 5 548 1 316
Jahr Fredersdorf-Vogelsdorf
1993 07 052
1995 07 740
2000 11 069
2005 12 401
2010 12 801
2015 13 104
2020 14 310
2021 14 476
2022 14 613
2023 14 742

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Gemeindevertretung

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Die Gemeindevertretung von Fredersdorf-Vogelsdorf besteht aus 22 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 69,1 % zu folgendem Ergebnis:[7]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[8]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
AfD 16,2 % 3 23,4 % 5
CDU 21,4 % 5 19,5 % 4
SPD 09,8 % 2 11,1 % 2
W.I.R. - Gemeinsam für Fredersdorf-Vogelsdorf 12,4 % 3 09,9 % 2
Gemeinschaftlich Fair Verantwortungsbewusst (GFV) 08,4 % 2
Die Linke 15,3 % 3 07,6 % 2
Bündnis 90/Die Grünen 08,5 % 2 05,3 % 1
FDP 03,2 % 1 03,1 % 1
Wählergruppe Für unsere Dörfer (FuD) 02,8 % 1 03,0 % 1
Kompetenz und Weitblick für Fredersdorf-Vogelsdorf (KWfFV) 02,8 % 1
Bürgerforum Fredersdorf-Vogelsdorf (BFFV) 07,3 % 2 02,1 % 1
Einzelbewerber Christian Steinmann 02,0 %
Bauern und ländlicher Raum 01,2 %
Einzelbewerberin Jutta Schramm 00,6 %
Einzelbewerber Detlef Nagel 02,3 %
Einzelbewerber Gert Dischler 00,8 %
Insgesamt 100 % 22 100 % 22

Bei der Bürgermeisterwahl am 27. September 2015 wurde Krieger als neuer Bürgermeister gewählt. Er erhielt 52,4 % der gültigen Stimmen. Der vorherige Amtsinhaber Klett wurde abgewählt, auf ihn entfielen 30,3 %.[10] Bei der Bürgermeisterstichwahl am 8. Oktober 2023 wurde Krieger mit 66,2 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre[11] in seinem Amt bestätigt.[12]

In Fredersdorf-Vogelsdorf existieren zurzeit drei Beiräte. Der Seniorenbeirat kümmert sich um die Interessen der Senioren im Ort, zudem veranstaltet er regelmäßig Veranstaltungen. Der Bürgerbeirat Fredersdorf-Nord (kurz: BBFN) schafft ein Gehör bei der Verwaltung für die Bewohner des Ortsteils Fredersdorf-Nord. Der Kinder- und Jugendbeirat Fredersdorf-Vogelsdorf (kurz: KJBF) ist für die Vertretung der Interessen der Kinder und Jugendlichen im Ort zuständig. Er kümmert sich z. B. um die Mitgestaltung von Spielplätzen und Schulen und sorgt sich um die Schulwegsicherheit.

Wappen von Fredersdorf-Vogelsdorf
Wappen von Fredersdorf-Vogelsdorf
Blasonierung: „Im von Gold und Grün gespaltenen Schild eine bewurzelte, mit Blättern und Früchten versehene Eiche in verwechselten Farben, belegt mit einer roten gestürzten und gekürzten Spitze, darin in Gold ein Vogel auf einem Ast.“[13]

Das Wappen wurde am 21. Juli 1994 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Partnerschaften

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Daneben existieren langjährige Kontakte zur polnischen Stadt Swarzędz.[14]

Sehenswürdigkeiten

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In der Liste der Baudenkmale in Fredersdorf-Vogelsdorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.

Evangelische Dorfkirche Fredersdorf
Reste des Rittergutes: Taubenturm und (im Hintergrund) der Kuhstall

Wirtschaft und Infrastruktur

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Ein wichtiger Einzelhandelsstandort ist das Multicenter in Vogelsdorf. Unter anderen sind hier Filialen von Möbel Höffner, Hornbach, Kaufland und Aldi Nord sowie Rossmann ansässig. Als gesonderter Wirtschaftsfaktor haben sich die beiden Seniorenheime in Fredersdorf entwickelt. Der „Katharinenhof am Dorfanger“ ist ein Heim für demente Personen und besitzt eines von fünf Gütesiegeln in Deutschland für diese besondere Pflege.

Bahnhof Fredersdorf (b Berlin) mit Fußgängerbrücke, die Fredersdorf Nord und Fredersdorf Süd verbindet
Bahnsteig des Bahnhofs Fredersdorf (b Berlin)
S-Bahn in Fredersdorf (b Berlin)

Verkehr

Die auf gemeinsamer Trasse geführten Bundesstraßen B 1 / B 5 verbinden Fredersdorf-Vogelsdorf nach Osten mit Küstrin in Polen und Frankfurt (Oder), nach Westen mit Berlin. Die Landesstraße L 30 zwischen Altlandsberg und Rüdersdorf durchquert das Gemeindegebiet in Nord-Süd-Richtung. Die Autobahnanschlussstelle Berlin-Hellersdorf der A 10 (östlicher Berliner Ring) befindet sich etwa vier Kilometer südwestlich des Ortszentrums.

Der Bahnhof Fredersdorf (b Berlin) an der Preußischen Ostbahn wird von der Linie S5 der Berliner S-Bahn von Bahnhof Westkreuz nach Strausberg Nord bedient. Auf der Bahnstrecke Fredersdorf–Rüdersdorf, die hier abzweigte, ist der Personenverkehr seit 1965 eingestellt.

Der Ortsteil Vogelsdorf wird durch die Buslinie 951 der mobus Märkisch-Oderland Bus GmbH erschlossen.

Persönlichkeiten

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Commons: Fredersdorf-Vogelsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Fredersdorf-Vogelsdorf | Service Brandenburg. Abgerufen am 11. November 2024.
  3. Tafel zur Geschichte des heutigen Ortes
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Märkisch-Oderland. S. 22–25
  5. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  6. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  7. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  8. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  9. Neujahrsempfang und Verabschiedung von Bürgermeister Wolfgang Thamm. In: Ortsblatt Fredersdorf-Vogelsdorf, 21. Februar 2008, S. 1
  10. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 27. September 2015. In: wahlen.brandenburg.de. Abgerufen am 9. Oktober 2023.
  11. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  12. Thomas Krieger bekommt eine zweite Amtszeit. In: Märkische Oderzeitung. 8. Oktober 2023, abgerufen am 9. Oktober 2023.
  13. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  14. Städtepartnerschaften Vogelsdorf-Fredersdorf (Memento vom 1. September 2013 im Internet Archive)
  15. Homepage des Heimatvereins mit einem kurzen Abriss der Ortsgeschichte (Memento vom 28. August 2016 im Internet Archive)
  16. a b c d Manfred Kliem: Ortschronik Fredersdorf-Vogelsdorf 1835 bis 1933. DAKAPO, Berlin 2009, S. 36–42.
  17. Die Geschichte von Fredersdorf-Vogelsdorf (Memento vom 28. August 2016 im Internet Archive) auf der Website des Heimatvereins Fredersdorf-Vogelsdorf
  18. Nachruf für Dr. Manfred Kliem auf heimatverein-fredersdorf-vogelsdorf.de
  19. Hans Weber auf www.literaturport.de