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Capitanāta

[656] Capitanāta, Provinz im Königreich Neapel, an die Provinzen Bari, Basilicata, Principato ulteriore u. Sannio u. an das Adriatische Meer grenzend; gebirgig durch die Apenninen, deren Zweige sich im Westen u. Norden ausbreiten u. durch den 4968 F. hohen u. waldreichen Monte Gargano, der die gleichnamige große Landzunge bildet, an deren Südseite der Busen von Manfredonia liegt. Vorgebirge: Punta Rossa, P. della Tasta u.a.; der übrige Theil im Osten. u. Süden begreift die weite niedrige u. sandige, aber im Winter weidereiche Ebene Tavogliere di Puglia; Flüsse: Fortore, Candelaro mit Salsola, Trieb, Volgane u. Celane, der durch die Küsten-Lagune Pantano-Salso mündet, Cervaro, Carapello u. Ofanto, hat auf der Nordküste die Seen Lago di Lesina, di Varano, auf der Südküste den Lago di Salpi u. Pantano-Salso; die ganze Küste ist niedrig u. ohne gute Häfen; der Boden ist in den Gebirgen kalkig u. bes. in den Thälern das Klima sehr heiß; Producte: Weizen, Hülsenfrüchte, Süßholz, guter Wein, Olivenöl, etwas Tabak, Manna, Rindvieh, Schafe, Ziegen, Schweine, wenig Bienen mit vorzüglichem Honig, Seidenwürmer u. die besten Pferde des Königreichs; Salz wird in großen Quantitäten aus den Lagunen gewonnen, außerdem Thon, Kalk u. Alabaster ausgebeutet. Industrie existirt nicht, da die Einwohner auf sehr niedriger Bildungsstufe stehen u. Schule u. Unterricht ihnen wenige Hülfsmittel dazu bieten; selbst die Bodencultur ist vernachlässigt. Zur Ausfuhr kommen Getreide, Öl, Holz, Süßholz, Pferde, Rindvieh, Wolle, Käse, Felle. Eingetheilt ist die Provinz in 3 Districte u. beträgt 1753/8 QM. mit 311,500 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 656.
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