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Bex-Gryon-Villars-Chesières-Bahn

[366] Bex-Gryon-Villars-Chesières-Bahn. Elektrisch betriebene 1-m-Spur-Bahn, mit in die Reibungsbahn eingeschalteter Abtscher Zahnstangenstrecke, verbindet die im unteren, waadtländischen Rhonetal gelegene Station Bex der schweiz. Bundesbahnen mit den bekannten westschweizerischen Sommerstationen Gryon, Villars und Chesières. Die Länge der Bahn beträgt 13.842 m, die Länge der Zahnstangenstrecke 4866 m, die Höchstneigung erreicht 200 in der Zahnradstrecke und 60 in der Reibungsstrecke. Die Ausgangsstation Bex liegt 414∙2 m, die Station Gryon 1133∙8, Villars 1256∙11 und die Endstation Chesières 1217∙5 m ü. M. Der kleinste Bogenhalbmesser beträgt in der Zahnstrecke 80 m und in der Reibungsstrecke 30 m. Das bedeutendste Bauwerk liegt in der oberen Reibungsstrecke oberhalb Gryon und besteht in einer Cantilever-Fachwerkbrücke über die Gryonne mit 142 m Länge und 50 m Höhe. Die Bahn besitzt 4 elektrische Lokomotiven, 13 Personenwagen, darunter 12 Motorwagen. Sie wird mit Gleichstrom betrieben, der aus der Arbeitsleitung bei 650 Volt Spannung unmittelbar abgegeben wird. Die gesamten Baukosten betrugen 2,062.030 Fr. oder 148.316 Fr. f. d. km.

Die Bahn wurde in Teilstrecken 1898–1906 dem Betriebe übergeben. Diesen führt die Société des forces motrices de l'Avançon in Bex. Während früher nur die Straßenbahnstrecke Bex-Bévieux ganzjährig betrieben wurde, ist dieses seit 1. April 1908 auch für die Bergstrecke der Fall. Die Strecke Gryon-Villars-Chesières dagegen wird als Straßenbahn nur während des Sommers betrieben. Neuerdings wurde die Konzession zur Fortsetzung der Bahn von Villars nach Bretaye am Fuße des Chamossaire, 1809 m ü. M., nachgesucht.

Literatur: Schweiz. Bauzeitung. Bd. 39, S. 275; Schweiz. Eisenbahnstatistik.

Dietler.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 2. Berlin, Wien 1912, S. 366.
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