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Wimpfen

[244] Wimpfen, 1)) Kreis in der großherzoglich hessischen Provinz Starkenberg, gebildet von fünf einzelnen, von württembergischem u. badenschem Gebiet umschlossenen Exclaven; 0,511 QM. mit 3800 Ew.; 2) W. am Berg, Kreisstadt darin, auf einer Anhöhe am Neckar unweit der Mündung der Jagst; Kreisamt, Landgericht, Rentamt, Oberförsterei, gothische Hauptkirche aus dem 15. Jahrh., Leinweberei, Bleichen, Weinbau, Fundort römischer Alterthümer; 2120 Ew. Dabei die Privatsaline Ludwigshall u. Badeanstalt Mathildenbad. W. soll an der Stelle des römischen Standorts Cornelia stehen, welcher von den Hunnen unter Attila zerstört wurde. Sie war früher freie Reichsstadt, hatte einen schwarzen Adler, welcher einen silbernen Schlüssel im Schnabel hielt, im goldenen Felde zum Wappen, kam 1802 an Baden u. 1803 mittelst Tausch an Hessen. Hier Schlachten den 6. Mai 1622 zwischen Tilly u. dem Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach; die Vierhundert von Pforzheim (das Weiße Regiment), den Rückzug deckend, starben sämmtlich den Heldentod; u. 1796 zwischen den Österreichern u. Franzosen. Vgl. Heid, Geschichte der Stadt W., Heilbronn 1846; Weigand, Beschreibung des Mathildenbades zu W., ebd. 1855. 3) W. im Thal, Marktflecken ebendas., am Neckar, 2 Kirchen (darunter die schöne Stiftskirche von 1262–78 erbaut), berühmter Tuchmarkt; 430 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 244.
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