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Speiche

[519] Speiche, 1) an einem Wagenrade die radial stehenden Stücken Holz, welche die Nabe mit den Felgen verbinden, s. Rad 1) A); 2) so v.w. Handspeichen; 3) am Kreuzhaspel die kreuzweis durch den Haspelbaum gesteckten Stangen; vgl. Haspel 1) a); 4) (Radius), der kleinere Röhrenknochendes Unterarms. Er liegt, wenn der Arm an der Seite des Körpers so herabhängt, daß die Handfläche derselben zugekehrt ist, am vordern Theil des Unterarms, ist etwas kürzer als die Ellenbogenröhre, mehr cylindrisch, an seinem obern Ende dünner, als am untern u. verbindet nächst der Ellenbogenröhre den Oberarm mit der Hand. Das obere Ende ist mit einem cylindrischen Knopfe versehen, an welchem sich oben eine Gelenkfläche für das Köpfchen des Oberarmbeins befindet; derselbe ist von einem breiten, glatten, überknorpelten Rande umgeben, welcher zum Theil an dem kleinen, halbmondförmgen Ausschnitt der Ellenbogenröhre liegt. Das Mittelstück od. der Körper ist an seinem obern Theile, auf welchen der Kopf aufsitzt, rundlich u. dünner als dieser u. wird daher auch der Hals genannt, an dessen unterem Theile eine starke Hervorragung zur Anlage des zweiköpfigen Armmuskels (s. Armmuskeln) sich befindet. An dem Körper kann man drei Winkel u. eben so viel Flächen unterscheiden. Das untere Ende des Knochens ist dicker u. breiter, als das obere. Auch an ihm werden Flächen u. Winkel unterschieden, welche mit mehren Vertiefungen für die darüber liegenden Muskeln u. Sehnen versehen sind. In der vordern Fläche bemerkt man noch den in eine stumpfe Spitze endenden Griffelfortsatz. Die hintere Fläche ist flach, ausgehöhlt u. überknorpelt u. nimmt den Knopf der Ellenbogenröhre auf u. wird der halbmondförmige Ausschnitt genannt. Die Grundfläche ist dreieckig. u. durch Bänder mit den Hand- u. Mondknochen der Handwurzel (s.d.) verbunden. Durch die Gelenkverbindung mittelst des Knopfes der S. ist derselben noch eine andere Bewegung, als der Ellenbogenröhre gestattet, nämlich dergestalt, daß die S. u. mit ihr die Hand sich in einen halben Zirkel um die Ellenbogenröhre drehen kann, wodurch die Pronation u. Supination bewirkt wird. Beim neugeborenen Kinde ist nur der Körper verknöchert u. die beiden Endtheile sind noch knorpelig. Das obere Ende verschmilzt noch vor vollendetem Wachsthum mit dem Körper, das untere bleibt noch bis nach demselben von ihm getrennt. 5) (Pferdew.), so v.w. Kegel 11).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 519.
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