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Spitze

[574] Spitze, 1) der Theil eines Dinges, welcher nach einem Punkte zu immer schmaler od. dünner wird; 2) (Math.): a) S. eines Winkels, der Schneidungspunkt der beiden Schenkel; b) S. einer Curve (Rückkehrpunkt), u. zwar S. der ersten Art, ein Punkt, in welchem zwei Zweige einer Curve zusammenstoßen, so daß sie auf verschiedenen Seiten des in diesem Punkte gezogenen gemeinschaftlichen Berührenden liegen; S. der zweiten Art Schnabel), Punkt, in welchem sich zwei Zweige einer Curve treffen, u. zwar so, daß beide auf. derselben Seite der gemeinschaftlichen Tangente liegen; 3) (Bleiarb.), so v.w. Nadel; 4) (Golddrahtz.), stählerner, dreikantiger Stift od. Bohrer, womit die Löcher in das Zieheisen gebohrt werden; 5) das Zopfende der Bäume; 6) so v.w. Bergspitze: 7) die zwei äußersten Enden der Brückenpfeiler, welche spitzig zugehen; 8) der spitzige Theil der Zuckerhüte, s.d.; 9) (Her.), s.u. Ehrenstück A) h); 10) die vordere Reihe eines Zuges od. einer Menge, s.u. Avantgarde; 11) bei deutschen Kartenspielen so v.w. die Sieben; 12) s. Spitzen; 13) an der Drehbank u. am Drehstuhl genau gedrehter Kegel von gehärtetem u. gelb angelassenem Stahl; der eine ist am Reitnagel, der andere am vordersten Ende der Spindel eingeschraubt; zwischen beiden wird das abzudrehende Arbeitsstück eingespannt; ein vollkommenes Rundlaufen des Arbeitsstückes erlangt man nur, wenn beide S-n (feste od. todte S-n) unbeweglich sind; 14) Kopfende des gehechelten Flachses; ist dunkeler u. von geringerer Festigkeit als das Wurzelende des Fußes, weshalb auch das von der S. abfallende Werg (Spitzhede) minder gut ist als das vom Fußende (Wurzelhede).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 574.
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