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Westminster [1]

[566] Westminster, Verwaltungsbezirk (metropolitan borough) im Westen Londons, als ehemaliger Bischofssitz »City« genannt, erstreckt sich längs der Themse von der City bis nach Kensington und hat (1901) 183,011 (als Wahlbezirk 50,790) Einw. Im heutigen Volksbewußtsein aber ist W. derjenige Stadtteil, der um und westwärts der Westminsterabtei (so genannt als Gegensatz zum ehemaligen »Ostminster«, jetzt St. Paul's) und des Parlamentsgebäudes liegt, und in dem seit 1895 eine prächtige Kathedrale des römisch-katholischen Erzbischofs von W. (der Titel ist in England nicht anerkannt) erbaut ist. Der protestantische Dechant der Westminsterabtei ist keinem Bischof untertan und übt innerhalb seines Gebietes die Befugnisse eines solchen aus; auch ernennen er und sein Kapitel den »High Steward« und »High Bailiff«, die beiden höchsten bürgerlichen Beamten, deren Funktionen indes gegenwärtig nicht sehr wichtig sind. Die Geschichte Westminsters ist eng verknüpft mit der angeblich vom Sachsenkönig Sebert im 7. Jahrh. auf der ehemaligen Themseinsel Thorney erbauten Kirche, die später zur Westminsterabtei heranwuchs (s. London, S. 692). Vgl. Stanley, Historical memorials of W.-Abbey (5. Aufl., Lond. 1882) und die illustrierten Werke von Loftie (neue Ausg., das. 1891) und Besant (das. 1895 u. ö.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 566.
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