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Sumarókow

[201] Sumarókow, Alexander Petrowitsch, russ. Dichter, geb. 25. (14.) Nov. 1718 zu Wilmannstrand in Finnland, gest. 12. (1.) Okt. 1777 in Moskau, erhielt seine Bildung im Kadettenkorps zu St. Petersburg, versuchte sich in fast allen Gattungen der Poesie, besonders in der Satire, und gilt namentlich als Schöpfer des russischen Dramas, insofern er zuerst nationale Luft- und Trauerspiele (nach dem pseudoklassischen Muster der Franzosen) lieferte. Als 1756 das erste ständige Theater in St. Petersburg eröffnet wurde, ward S. zum Direktor desselben ernannt; nach fünf Jahren aber der Stellung enthoben, siedelte er nach Moskau über. Von seinen Dramen, die mehr nach ihrem sittlichen Gehalt und historischen Wert als nach Form und Konzeption zu beurteilen sind, stehen die Tragödien: »Chorew«, »Sinaw und Tuwor«, »Semira« und »Mstislaw« obenan. Unbedeutend sind seine Komödien (»Der Vormund«, »Der Sportelnnehmer« etc.) wie seine Epen, Oden etc.; dagegen zeichnen sich viele seiner SatirenChor an die verkehrte Welt«, »Unterweisungen für einen Sohn«, »Von der adligen Herkunft« etc.) durch Kühnheit und Energie der Gedanken aus und lassen in S. einen feurigen Verfechter des Rechtes und der Wahrheit erkennen. Seine gesammelten Werke wurden herausgegeben von Nowikow (Mosk. 1781–82, 10 Bde.; 2. Ausg. 1787). Das beste Werk über S. ist von Bulitsch (Petersb. 1854).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 201.
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