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Ibn Chaldûn

[726] Ibn Chaldûn, Ab der Rahmân, einer vornehmen sevillanischen Familie entsprossen, aber in Tunis 1332 geboren, gest. 1406 in Kairo, wirkte als Beamter und Staatsmann an den Höfen von Tunis, Fes, Granada, Kairo etc. und führte auch sonst ein sehr bewegtes Leben. Er ist einer der größten arabischen Historiker und fast der einzige, der sich über die bloße Annalistik erhob. Sein großes Geschichtswerk (vollständig gedruckt Bulak 1284 d. H., 7 Bde.) umfaßt drei Teile: 1) Prolegomena (hrsg. von Quatremère, Par. 1858, 3 Bde.; auch Beirut 1879; franz. von de Slane, Par. 1862–68, 3 Bde.), die eine philosophisch-kulturhistorische Einleitung in die Geschichtswissenschaft enthalten; 2) die Geschichte des östlichen Kalifats im weitesten Umfange; 3) die Geschichte der Berbern und der mohammedanischen Dynastien Nordafrikas (hrsg. von de Slane, Algier 1847–51, 2 Bde.; franz. von demselben, das. 1852–56, 4 Bde.). Vgl. A. v. Kremer, I. und seine Kulturgeschichte (Sitzungsberichte der Wiener Akademie, 1879).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 726.
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