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Amr ibn el Aß

[458] Amr ibn el Aß, berühmter arab. Feldherr, Koreischit, schloß sich dem Propheten erst 629 an, tat sich bei der Eroberung Palästinas hervor und unternahm 638 oder 639 die Eroberung Ägyptens. Die nähern Umstände derselben sind unvollkommen bekannt. Fest steht, daß A. 641 Babylon einnahm, und, durch die nach Kaiser Heraklius' Tode eingerissene Verwirrung begünstigt, weitere Fortschritte machte, so daß die byzantinische Regierung 642 in die Abtretung Ägyptens willigen mußte. Infolge des Vertrags ward 643 Alexandria von A. besetzt und 646 ein von Byzanz unterstützter Aufstand der Stadt unterdrückt, diese arg verwüstet. Nach der Tradition soll A. schon bei der ersten Einnahme auf des Kalifen Befehl auch die berühmte alexandrinische Bibliothek vernichtet haben, mit deren Bücherrollen die 4000 Bäder der Stadt geheizt worden seien; indessen spricht die historische Wahrscheinlichkeit dagegen, da der größte Teil der Sammlung schon bei frühern Gelegenheiten zu Grunde gegangen war (s. Alexandrinische Schule). Als neue Hauptstadt hatte A. schon früher el Fostât (Alt-Kairo) gegründet; von dort aus eroberte er selbst noch Barka, sein Unterfeldherr Okba Tripolis. 656 stand er gegen Ali (s. d. 1) auf der Seite des Moawija und verhalf ihm durch seine Hinterlist zum Siege. A. starb 664 als Statthalter von Ägypten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 458.
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