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Curtius [1]

[379] Curtius, 1) Marcus, ein edler röm. Jüngling, der sich für sein Vaterland aufopferte. 362 v. Chr. entstand, wie die Sage berichtet, in der Mitte des Forums plötzlich eine tiefe Kluft, die nicht auszufüllen war. Die Wahrsager verkündeten, der Staat sei in höchster Gefahr, wenn sich die Kluft nicht schlösse; dies aber werde nur geschehen, wenn das beste Gut Roms hineingeworfen werde. Da bestieg C. mit den Worten: »Nichts Besseres hat Rom als Waffen und Heldenmut!« im vollen Waffenschmuck sein Roß und stürzte sich in den Abgrund, worauf sich dieser schloß.

2) Quintus Curtius Rufus, röm. Geschichtschreiber, verfaßte unter Claudius (41–54 n. Chr.) »Historiae Alexandri Magni« in 10 Büchern, von denen nur die letzten acht erhalten sind. Wahrscheinlich selbst Rhetor, hat er es mehr auf rhetorische Gefälligkeit als auf historische Treue abgesehen und auf kritische Benutzung der Quellen keinen sonderlichen Wert gelegt. Zahlreich sind seine geographischen und chronologischen Irrtümer; seinen Mangel an militärischen Kenntnissen beweisen seine Schlachtberichte. Ausgaben von Freinsheim (mit Ergänzungen der Lücken, Straßb. 1648 u. 1670), Mützell (Berl. 1841, 2 Bde.), Zumpt (2. Aufl., Braunschw. 1864), Hedicke (Berl. 1867), Damsté (Groning. 1897); übersetzt von Christian (3. Aufl., Stuttg. 1883) und Siebelis (3. Aufl. 1882). Vgl. Dosson, Étude sur Quinte-Curce (Par. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 379.
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