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Batum

[450] Batum, Hauptort des gleichnamigen Bezirks (3045 qkm mit [1897] 85,576 Einw.) im russisch-kaukas. Gouv. Kutais, am Schwarzen Meer und an der Eisenbahn B.-Tiflis, mit (1897) 26,417 Einw., je einer russischen, griechischen und armenischen Kirche, 3 Moscheen, einer Filiale der russischen Reichsbank, zahlreichen Fabriken für Kisten und Blechdosen für Petroleum, über 100 Reservoirs zur Aufnahme von Petroleum, das durch Röhren längs der über den Kaukasus führenden Bahn von Michailowo, wo ein großes Sammelbecken das von Baku kommende Petroleum aufnimmt, hierher geleitet wird, und großen Niederlagen der Kaspischen und Schwarzen Meer-Naphthaproduktions- und Handelsgesellschaft (Gebr. Rothschild, Paris). Eingeführt werden Weißblech, Bretter, Blei, Eisen, Stahl, Zement, Salpeter, ausgeführt Naphthaprodukte, Manganerz, Wolle, Salz, Süßholz, Mais. Der Hafen von B. ist der beste an der ganzen Küste, den Schiffsverkehr vermitteln meist englische, dann russische, französische, österreichisch-ungarische und deutsche Dampfer. B. ist Sitz eines Vizegouverneurs, eines Hafenkommandanten und eines deutschen Vizekonsuls. – B. hieß im Altertum Bathys, unter Justinian Petra und war römische Militärstation. Im Mittelalter im Besitz der Fürsten von Gurim, hieß es Wati, seit Anfang des 17. Jahrh. türkisch Bathumi und wurde stark befestigt. Auf dem Berliner Kongreß 1878 wurde es den Russen zugesprochen und zum Freihafen erklärt, doch wurde diese Bestimmung 1886 wieder aufgehoben. Vgl. Mourier, Batoum et le bassin du Tchorok (Par. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 450.
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