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Barrikaden

[397] Barrikaden (franz.), Abschnitte, Sperrungen, namentlich solche aus zusammengehäuften Möbeln, Kisten, Tonnen, Wagen ohne Räder, Pflastersteinen, Baumstämmen etc. in Straßen, an Ortseingängen, Brücken etc. B. haben gegenüber der Geschoßwirkung der modernen Artillerie ihre Bedeutung fast verloren, gute Dienste leisten sie zur schnellen Sperrung des Eingangs bei Verteidigung von Dörfern etc. gegen andringende Infanterie. Bei der Belagerung von Paris war eine Barrikadenkommission tätig. Die hauptsächlichste Verwendung fanden B. besonders in Frankreich bei Aufständen und Revolutionen, um den Truppen ausdauernden Widerstand zu leisten. Am 26. Aug. 1648 (Barrikadentag, Journée des barricades) errichtete das Volk nach Gefangennahme des Anführers der Fronde (Broussel) gegen 2000 B. 1848 wurden in Paris 1500 und bei den spätern Aufständen daselbst sowie in Berlin, Frankfurt a. M. und Dresden (1849) zahlreiche, z. T. sehr solide B. erbaut, die den Brennpunkt des Kampfes bildeten. Auch in den Kommunekämpfen 1871 spielten B. eine Rolle. Vgl. Hafensperren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 397.
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