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Nogent

[728] Nogent (spr. -schāng), Name mehrerer franz. Städte, darunter: 1) (N.-en-Bassigny) Stadt im Depart. Obermarne, Arrond. Chaumont, 411 m ü. M., mit bedeutender Stahlwaren- und Messerfabrikation und (1901) 3166 Einw. – 2) (N.-le-Rotrou) Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Eure-et-Loir, an der Huisne, Knotenpunkt der Westbahn und der Staatsbahnen, hat 2 Kirchen, Notre-Dame und St.-Hilaire aus dem 13.–16. Jahrh., ein Schloß mit einem alten Belfried (11. Jahrh.), ehemals Besitztum des Ministers Sully, dessen Grabmal (von 1642) sich im Hospital befindet, ferner eine Statue des vor Sebastopol gefallenen Generals Saint-Pol und (1901) 7366 (als Gemeinde 8415) Einw., die Wollspinnerei und Weberei, bedeutende Hutfabrikation, Gewinnung von Mühlsteinen und Handel betreiben. N. hat ein College, eine Bibliothek, ein Taubstummeninstitut und eine Ackerbaukammer. Bei N. kämpften 21. Nov. 1870 und 6. Jan. 1871 Deutsche siegreich gegen Teile der französischen Loirearmee. – 3) (N. sur-Marne) Ort im franz. Depart. Seine, Arrond. Sceaux, am rechten Ufer der Marne, an der großen Gürtelbahn und der Ostbahn (mit 827 m langem Viadukt über das Marnetal), hat ein Fort der mittlern Befestigungslinie von Paris, ein modernes Stadthaus, Denkmal des Malers Watteau, der hier gestorben ist, Villen, Fabrikation von chemischen Produkten, Steinbrüche und (1901) 10,586 Einw. – 4) (N.-sur-Seine) Arrondissementshauptstadt im franz. Depart. Aube, an der Seine und der Ostbahn, hat eine Kirche St.-Laurent aus dem 15. und 16. Jahrh., mit schönem Turm, Fabrikation von Wirkwaren, Zucker, Ackerbaugeräten, Pinseln, Pianos, Produktenhandel, eine Ackerbaukammer und (1901) 3743 Einw. 6 km östlich von N. am Ardusson das von Abälard gestiftete Kloster Le Paraclet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 728.
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