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Perseus (Mythologie)

[159] Perseus (Mythologie), ein hochberühmter Heros der griechischen Mythe, der Sohn des Zeus und der Danaë (s. d.). Erzogen auf der Insel Seriphos bei Diktys, einem Bruder des Königs Polydektos, erwuchs Perseus zum schönen und kräftigen Jünglinge, und erweckte im hohen Grade die Eifersucht, wie die Furcht des Polydekt. Um ihn zu entfernen, benutzte er ein verrätherisches Mittel. Gesonnen, um Hippodameia zu werben, deren Freier um Tod und Leben mit ihrem Vater und dessen Windrossen wettfahren mußten, bat er im voraus, die Freunde möchten ihn begaben, wie man einem Brautpaare zu thun pflegt, und P. erbot sich, ihm zu geben, was er nur verlange, selbst wenn es das Haupt einer Gorgo sei. Polyklet hielt P. beim Wort, und dieser unternahm den gefahrvollen Zug unter dem Beistande geneigter Götter. Hermes lieh ihm eine diamantene Sichel, Hephästos einen Helm und geflügelte Sohlen, Athene leitete ihn und lieh ihm ihren Spiegelschild. In diesen blickend, um nicht vor dem scheuslichen Anblick der Gorgo zu erstarren, trennte er das Haupt der sterblichen Medusa vom Rumpfe ab; wie er die Gräen zwang, ihm den Weg zu zeigen. Die Gorgonen verfolgten ihn wüthend, aber durch des Helmes Kraft entging er ihnen und trug das Haupt der Medusa in einem Sack durch die Lüfte. Blut entträufelte diesem, als er über Afrika den Flug nahm, und wurde zur Schlangensaat; den Wächter der hesperischen Garten, den Riesen Atlas, verwandelte er in einen starren Felsen, auf dem das Gewölbe des Himmels[159] lastete. Auf diesem Zuge befreite er auch Andromeda (s. d.), und nahm sie zur Gemahlin. Unterdessen hatte der falsche Polydektos in Seriphos sich der Herrschaft bemächtigt, und verfolgte seine Mutter und seinen Pflegevater Diktys. Aber bald erschien P. rächend, und versteinerte ihn und seine Anhänger. Dann gab er die geliehenen Gaben dankbar an die Götter zurück, und schenkte der Athene das Medusenhaupt, die es in ihren Schild setzte, worauf er mit seiner Mutter und Gattin in seine Heimath ging. Akrisios, sein Großvater, fiel durch einen unglücklichen Diskuswurf seines Enkels, und erfüllte so den Orakelspruch. Nach P's Tode wurde derselbe unter die Sterne versetzt: ein schönes Sternbild, das über hundert Sterne in sich hält, führt seinen Namen. Auch genoß er an mehreren Orten des Alterthums göttliche Verehrung.

–ch–

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 159-160.
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159 | 160
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