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Margaretha [1]

[51] Margaretha, von 1387–1412 Königin von Dänemark und. Norwegen, seit 1394 auch von Schweden, geb. 1353, war eine Tochter Königs Waldemar III. von Dänemark, wurde 1363 mit König Hakon VIII. von Norwegen vermählt, und als mit ihres Vaters Tode im Jahre 1375 der Mannsstamm der seit 1047 regierenden Familie des Swen Estritson erlosch, die Vormünderin ihres zum König von Dänemark erwählten Sohnes Olaf, der durch seines Vaters Tod 1380 auch in Norwegen zur Regierung gelangte. Das frühe Ableben desselben brachte beide Kronen 1387 an seine Mutter M., welche bald nachher den Enkel ihrer ältern Schwester, den fünfjährigen Erich von Pommern, zu ihrem Nachfolger wählte und von den Ständen anerkennen ließ. Ein glücklicher Krieg mit dem Könige von Schweden, Albrecht von Mecklenburg, der die Liebe seiner Unterthanen verscherzt hatte, brachte diesen um den Thron, welchen die von vielen Großen schon vorher dazu berufene M. 1394 ebenfalls einnahm und so die Kronen der drei skandinavischen Reiche vereinigte. Auch hier ward Erich zu ihrem Nachfolger gewählt, und um die bewirkte Vereinigung dauernd zu machen, berief M. 1397 die Stände der drei Reiche nach Kalmar und vermochte sie zur Ertheilung eines Gesetzes, demzufolge Dänemark, Norwegen und Schweden künftig ein untrennbares Reich unter einem Könige ausmachen, jedes aber seine besondern Rechte und Freiheiten behalten sollte. Der König sollte ein Wahlkönig bleiben und abwechselnd in den drei Staaten residiren. Dieser Vertrag wurde die kalmarische Union genannt, dauerte unter vielen Unruhen bis 1523 und hätte die Grundlage einer der größten Mächte werden können, wenn nicht die Eifersucht der drei Völker seine geringe Wirksamkeit bedingt hätte. M. war eine der größten Regentinnen, besaß große Eigenschaften, Schönheit, Geist und männlichen Muth und starb 1412 mit dem Ruhme, drei in ihren Verfassungen sehr verschiedene Reiche lange und glücklich regiert und die stets zur Empörung geneigten Völker gehorsam erhalten zu haben.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 51.
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