[go: up one dir, main page]

Wohltorf

Gemeinde im Kreis Herzogtum Lauenburg in Deutschland

Wohltorf ist eine Gemeinde im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein.

Wappen Deutschlandkarte
Wohltorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wohltorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 31′ N, 10° 17′ OKoordinaten: 53° 31′ N, 10° 17′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Herzogtum Lauenburg
Amt: Hohe Elbgeest
Höhe: 28 m ü. NHN
Fläche: 5,97 km2
Einwohner: 2577 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 432 Einwohner je km2
Postleitzahl: 21521
Vorwahl: 04104
Kfz-Kennzeichen: RZ
Gemeindeschlüssel: 01 0 53 133
Adresse der Amtsverwaltung: Christa-Höppner-Platz 1
21521 Dassendorf
Website: www.wohltorf.de
Bürgermeisterin: Susann Kröger (WW)
Lage der Gemeinde Wohltorf im Kreis Herzogtum Lauenburg
KarteHamburgMecklenburg-VorpommernNiedersachsenKreis SegebergKreis StormarnLübeckLübeckAlbsfeldeAlt MöllnAumühleBäkBälauBasedow (Lauenburg)BasthorstBehlendorfBerkenthinBesenthalBliestorfBliestorfBörnsenBorstorfBreitenfeldeBröthenBrunsmarkBrunstorfBuchholz (Herzogtum Lauenburg)BuchhorstBüchenDahmkerDalldorfDassendorfDüchelsdorfDuvenseeEinhausElmenhorst (Lauenburg)EscheburgFitzenFredeburgFuhlenhagenGeesthachtGiesensdorfGöldenitzGöttin (Lauenburg)Grabau (Lauenburg)GrambekGrinauGroß BodenGroß DisnackGroß DisnackGroß GrönauGroß PampauGroß SarauGroß SchenkenbergGrove (Schleswig-Holstein)GudowGülzow (Lauenburg)Güster (Lauenburg)Hamfelde (Lauenburg)HamwardeHarmsdorf (Lauenburg)Havekost (Lauenburg)HohenhornHollenbekHornbekHorst (Lauenburg)JuliusburgKankelauKasseburgKastorfKittlitzKlein PampauKlein ZecherKlempauKlinkradeKobergKöthel (Lauenburg)KollowKröppelshagen-FahrendorfKrüzenKrukow (Lauenburg)KrummesseKuddewördeKühsenKulpinLabenzLabenzLangenlehstenLangenlehstenLankauLanze (Lauenburg)Lauenburg/ElbeLehmradeLinauLüchow (Lauenburg)LütauMechowMöhnsenMöllnMühlenradeMüssenMustin (bei Ratzeburg)Niendorf bei BerkenthinNiendorf a. d. St.NussePantenPogeezPoggenseeRatzeburgRitzerauRömnitzRondeshagenRoseburgSachsenwaldSahmsSalem (Lauenburg)SandesnebenSchiphorstSchmilauSchnakenbekSchönberg (Lauenburg)SchretstakenSchürensöhlenSchulendorfSchwarzenbekSeedorf (Lauenburg)SiebenbäumenSiebeneichenSirksfeldeSierksradeSteinhorst (Lauenburg)SterleyStubben (Lauenburg)TalkauTramm (Lauenburg)WalksfeldeWangelauWentorf (Amt Sandesneben)Wentorf bei HamburgWiershopWitzeezeWohltorfWoltersdorf (Lauenburg)WorthZiethen (Lauenburg)
Karte

Geographie

Bearbeiten

Wohltorf liegt etwa 20 Kilometer östlich von Hamburg am Sachsenwald, dem größten Waldgebiet Schleswig-Holsteins, der zugleich Naherholungsgebiet für die Metropolregion Hamburg ist.

Wohltorf besteht im Grunde aus vier Teilen: dem alten Bauerndorf mit Dorfteich und wenigen Bauernhöfen; der Villensiedlung am entfernt gelegenen Haltepunkt der Hamburger S-Bahn; der zum Teil zu Wohltorf gehörenden Aumühler Einkaufsstraße Große Straße und der am Börnsener Weg/Straße gelegenen Villensiedlung. Zur Nachbargemeinde Reinbek hin wird der Ort durch den Fluss Bille begrenzt, der hier auch die Kreisgrenze zwischen dem Kreis Herzogtum Lauenburg und dem Kreis Stormarn ist. Die Grenze zum benachbarten Aumühle hingegen ist kaum auszumachen.

Geschichte

Bearbeiten

Im Jahre 1308 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. 1529 fiel Wohltorf an den Herzog von Lauenburg und wurde Herzogsdorf. 1705 kam Lauenburg nach dem Tod des letzten Askanier-Herzogs, der ohne männliche Nachkommen starb, in den Besitz des Kurfürsten von Hannover. Zur Zeit der Napoleonischen Kriege, in dessen Verlauf Napoleon die gesamte Nordseeküste in das französische Kaiserreich einverleibte, wurde Wohltorf „Mairie“ und gehörte zum Kanton Schwarzenbek. Im Jahre 1865, mit der Gasteiner Konvention, kam Lauenburg und damit auch Wohltorf zu Preußen. 1871 wurde der benachbarte Sachsenwald Otto von Bismarck von Kaiser Wilhelm I. geschenkt.

Bis um 1900 hatte die Gemeinde Wohltorf sehr dörflichen Charakter. Nach der Jahrhundertwende entstand nach und nach die sogenannte Villenkolonie, in der sich Hamburger Unternehmer und Industrielle auf Grund der Nähe zur Stadt und der guten Erreichbarkeit über die Bahnstrecke Hamburg–Berlin niederließen. Dies hat den Ort bis heute als Hamburger Villenvorort entscheidend geprägt. Zur Zeit des NS-Regimes wurde zeitweilig überlegt, Wohltorf und den benachbarten Ort Aumühle zusammenzulegen. Diese Idee wurde jedoch wieder verworfen, da sich Wohltorf (ländlich, landwirtschaftlich geprägt) und Aumühle (reine Betriebsgemeinde) zu unähnlich seien. Heute gehören beide Gemeinden dem Amt Hohe Elbgeest an.

Gemeindevertretung

Bearbeiten
Wahlbeteiligung: 62,2 Prozent
 %
40
30
20
10
0
28,0 %
14,2 %
23,7 %
34,0 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d Wählervereinigung Wohltorf

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt 14 Sitze vergeben. Von diesen erhielt die Wählervereinigung Wohltorf fünf Sitze, die Grünen vier Sitze, die FDP drei Sitze und die SPD zwei Sitze.

Blasonierung: „In Rot über einem, aus zwei sich ansehenden Pferdeköpfen bestehenden, silbernen Giebelbrett ein silberner Wellenbalken, überhöht von drei silbernen Eichenblättern.“[3]

Partnergemeinde

Bearbeiten

Die Partnergemeinden Wohltorfs sind Mortagne-sur-Sèvre in Frankreich und Sleen in den Niederlanden.[4]

Wirtschaft

Bearbeiten

Wohltorf gilt als eine der reichsten Gemeinden Deutschlands, bedingt durch die bevorzugte Lage als Hamburger Villenvorort.[5] Bei Rankings über die kaufkraftstärksten Gemeinden in Deutschland belegt Wohltorf regelmäßig vordere Plätze.[6] Die Wirtschaft Wohltorfs selbst ist mittelständisch geprägt.

 
S-Bahn

Wohltorf liegt zwischen der Bundesautobahn 24 Hamburg-Berlin, der Bundesautobahn 1 Hamburg-Lübeck-Puttgarden und der Bundesstraße 404.

Wohltorf hat einen S-Bahnhof und ist an den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) angeschlossen. Die Fahrzeit zum Hamburger Hauptbahnhof beträgt etwa 30 Minuten.

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

In der Liste der Kulturdenkmale in Wohltorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Freizeit

Bearbeiten

Über die Gemeindegrenzen hinaus erfreut sich der Wohltorfer Tonteich großer Beliebtheit. Bis 1911 standen dort die Friedrichsruher Tonwerke, doch in dem Jahr zerstörte ein Großfeuer die Ziegelei, die nicht wieder aufgebaut wurde. Heute hat sich die Tongrube mit Wasser gefüllt und ist zu zwei Drittel an ein öffentliches Schwimmbad und zu einem Drittel an den privaten Tontaubenklub Sachsenwald verpachtet. Der Tontaubenklub bietet seinen Mitgliedern neben der Nutzung des vereinseigenen Schwimmbads die Sportarten Tennis und Hockey an, auf Tontauben hingegen wird nicht mehr geschossen.

Religiöses Leben

Bearbeiten

Die evangelische Kirchengemeinde Wohltorf entstand 1928 durch Ausgliederung aus der Kirchengemeinde Aumühle. 1930 wurde die Wohltorfer Kirche eingeweiht. Sie ging auf einen Entwurf von Carl Bensel zurück, das hölzerne Kirchenkreuz war eine Arbeit von Walter von Ruckteschell. Im Juli 1950 brannte die Wohltorfer Kirche beim Versuch, zwei Wespennester auszuräuchern, aus.[7] Sie wurde im Laufe des Jahres 1950 nach Plänen des Hamburger Architekten Langmaack wieder aufgebaut; die Einweihung erfolgte am Heiligabend 1950.[8] 1957 erhielt sie den Namen Heilig-Geist-Kirche.

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Erich Zschau: Die Kirche auf dem Berg. Wohltorfer Kirchengeschichte(n). Einhorn-Presse Verlag 2009, ISBN 978-3-88756-064-5
Bearbeiten
Commons: Wohltorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. wahlen-sh.de
  3. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  4. „Verschwisterungsgemeinden“
  5. Claas Greite, Matthias Popien, Matthias Röhrs und Michael Schick: Einkommen: So reich ist der Hamburger Speckgürtel. In: Hamburger Abendblatt. 8. Januar 2015, abgerufen am 6. Juli 2019.
  6. Rolf Schröter: Wo die kaufkräftigsten Deutschen wohnen. In: Werben & Verkaufen. 14. Februar 2018, abgerufen am 6. Juli 2019.
  7. [1]@1@2Vorlage:Toter Link/www.abendblatt.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Hamburger Abendblatt, 17. Juli 1950
  8. Zschau: Die Kirche auf dem Berg, S. 24 ff., 29 ff., 47 ff.