[go: up one dir, main page]

Hohenlinden

Gemeinde in Deutschland

Hohenlinden ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Ebersberg.

Wappen Deutschlandkarte
Hohenlinden
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hohenlinden hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 9′ N, 12° 0′ OKoordinaten: 48° 9′ N, 12° 0′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Ebersberg
Höhe: 540 m ü. NHN
Fläche: 17,32 km2
Einwohner: 3390 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 196 Einwohner je km2
Postleitzahl: 85664
Vorwahl: 08124
Kfz-Kennzeichen: EBE
Gemeindeschlüssel: 09 1 75 123
Gemeindegliederung: 15 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
85664 Hohenlinden
Website: www.hohenlinden.de
Erster Bürgermeister: Ludwig Maurer (Überpart. Wählergem.)
Lage der Gemeinde Hohenlinden im Landkreis Ebersberg
KartePlieningPoingVaterstettenZornedingOberpframmernEgmatingMarkt SchwabenForstinningAnzingAnzinger ForstEbersberger Forst (gemeindefreies Gebiet)Eglhartinger ForstHohenlindenSteinhöringFrauenneuhartingEmmering (Landkreis Ebersberg)AßlingBaiern (Landkreis Ebersberg)GlonnKirchseeonEbersbergGrafing bei MünchenMoosachBruck (Oberbayern)Landkreis ErdingLandkreis Mühldorf am InnLandkreis RosenheimMünchenMünchenLandkreis MünchenLandkreis Rosenheim
Karte

Geografie

Bearbeiten

Die Gemeinde liegt in der Region München. Der Hauptort ist etwa 10 km nördlich von Ebersberg, 18 km südlich von Erding und 34 km östlich von der Landeshauptstadt München gelegen.

Gemeindegliederung

Bearbeiten

Es gibt 15 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Gemarkungen sind Ebersberger Forst und Hohenlinden.

Das folgende Schutzgebiet berührt das Gemeindegebiet:

Geschichte

Bearbeiten

Die Gemeinde Hohenlinden ist vermutlich eine Rodungssiedlung des 14. Jahrhunderts, deren Name auf einen ehemaligen Lindenbestand hinweist.

Die Poststraße München-Mühldorf, aber auch die Straßen von Erding, Isen, Ebersberg und Albaching treffen hier zusammen.

Die örtliche Kirche Mariä Heimsuchung wurde 1489 erbaut.

Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und gehörte zur geschlossenen Hofmark Ebersberg des Johanniterordens, die 1808 aufgelöst wurde.

Hier fand am 3. Dezember 1800 die Schlacht bei Hohenlinden statt.[4]

Ab der Gemeindegründung

Bearbeiten

1818 wurde durch das bayerische Gemeindeedikt die Gemeinde Hohenlinden begründet. Die neue Pfarrkirche St. Josef wurde 1903 erbaut.

Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde durch Regierungsverordnung zunächst ab 1. Mai 1978 zwangsweise in die Verwaltungsgemeinschaft Forstinning eingegliedert. Seit 1. Januar 1980 ist Hohenlinden wieder eine selbstständige Einheitsgemeinde.

Religionen

Bearbeiten

Im Ort Hohenlinden befindet sich die Kirche Mariä Heimsuchung, erbaut 1489 im spätgotischen Stil, und die Pfarrkirche St. Josef, erbaut 1903 von Hans Schurr im neugotischen Stil.

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2176 auf 3228 um 1052 Einwohner bzw. um 48,4 %.

Jahr 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner 1854 2149 2254 2463 2616 2758 2822 3057 3251
 
Blick auf die Hauptstraße, im Vordergrund die Kirche Mariä Heimsuchung, im Hintergrund die neue Kirche St. Josef

Gemeinderat

Bearbeiten

Die Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:[5]

Bürgermeister

Bearbeiten

Bürgermeister ist Ludwig Maurer (ÜWH).[5]

Wappen von Hohenlinden 
Wappen von Hohenlinden
Blasonierung: „In Silber auf blauem Berg, darin schräg gekreuzt zwei silberne Schwerter, ein grüner Lindenbaum.“[6]
Wappenbegründung: Die Linde auf dem Berg ergibt ein für den Gemeindenamen redendes Bild mit lokalgeschichtlicher Dimension. Hohenlinden ist eine Rodungssiedlung östlich von München, die ihren Namen von einem bedeutenden Lindenbestand ableitete. Die gekreuzten Schwerter im Schildfuß verweisen auf ein historisches Ereignis von europäischem Rang, die Schlacht von Hohenlinden am 3. Dezember 1800. Durch die vernichtende Niederlage des österreichisch-bayerischen Heeres gegen die französischen Truppen wurde die Neuordnung des Alten Reichs in der napoleonischen Ära eingeleitet.

Dieses Wappen wird seit 1971 geführt.

Gemeindefreundschaften

Bearbeiten

Hohenlinden unterhält Gemeindefreundschaften mit den französischen Gemeinden Orbey und Fleury-devant-Douaumont.[7] Hintergrund ist, dass sowohl Hohenlinden als auch die befreundeten Gemeinden jeweils Schauplätze von kriegerischen Auseinandersetzungen mit tausenden Opfern waren. Daran soll gemeinsam erinnert werden.

Baudenkmäler

Bearbeiten
 
Hohenlindener Rathaus

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Bearbeiten

Im Jahr 2020 gab es nach der amtlichen Statistik in der Land- und Forstwirtschaft 13, im produzierenden Gewerbe 409 und im Bereich Handel und Verkehr 423 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen lag dieser Wert bei 213 Personen. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 1550. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Im Jahr 2016 bestanden zudem 41 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 721 Hektar.

Lentner, ein Unternehmen zur Herstellung von Feuerwehrfahrzeugen, ist in Hohenlinden ansässig.

Freizeit

Bearbeiten

Der kleine Fremdenverkehrsort verfügt über verschiedene Freizeitangebote von Wandern über Golf auf dem unweit gelegenen Gut Thailing oder dem GC Ebersberg bis hin zum Waldlehrsteig, der sogenannten Hohenlindener Sauschütt im nahegelegenen Ebersberger Forst, der sich zum Wandern und Radfahren anbietet.

Der Ort Hohenlinden liegt am Schnittpunkt der beiden Staatsstraßen 2086 und 2331 sowie der B 12, welche als Ortsumfahrung dient. Zudem erhielt die Gemeinde über die am 31. August 2011 eröffnete und nordwestlich am Ort vorbeiführende Autobahn A 94 eine eigene Anschlussstelle (12).

Zur Überwachung des südlichen Luftraums steht im Großhaager Forst südöstlich von Hohenlinden ein Turm der DFS mit einer SRE-M-Radaranlage. Jede dieser bundesweit sechs Anlagen hat einen Erfassungsradius von etwa 145 NM (Nautischen Meilen, entspricht 270 km).

Es gibt folgende Einrichtungen in Hohenlinden (Stand 2021):

  • drei Kindertageseinrichtungen: 128 genehmigte Plätze, 109 betreute Kinder
  • eine Grundschule: 9 Lehrkräfte, 110 Schülerinnen und Schüler

Persönlichkeiten

Bearbeiten

Der frühere deutsche Fußballtorwart und Torwarttrainer Sepp Maier lebt in Hohenlinden.[8]

Der Profifußballer Florian Niederlechner ist in Hohenlinden aufgewachsen.

Bearbeiten
Commons: Hohenlinden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Hohenlinden in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 27. Dezember 2017.
  3. Gemeinde Hohenlinden, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Dezember 2021.
  4. Ortsgeschichte von Hohenlinden. Gemeinde Hohenlinden, abgerufen am 21. August 2020.
  5. a b Wahlergebnisse der Kommunalwahl am 15.03.2020 - Gemeinde Hohenlinden. Abgerufen am 25. November 2020.
  6. Eintrag zum Wappen von Hohenlinden in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  7. Süddeutsche Zeitung: Erinnern als gemeinsame Aufgabe. Abgerufen am 4. September 2022.
  8. Süddeutsche Zeitung: Zu Besuch bei Sepp Maier. Abgerufen am 4. September 2022.