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Gringo

Person nichtromanischer Herkunft

Der Slangbegriff Gringo (feminin Gringa) bezeichnet im lateinamerikanischen Kulturkreis Personen, die in der Regel nichtromanischer Herkunft sind.

Gringo Gazette, Ausgabe April 2007

Ursprüngliche Bedeutung

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Nach dem Breve Diccionario Etimológico de la Lengua Castellana des romanistischen Sprachwissenschaftlers Joan Coromines leitet sich Gringo etymologisch vom Spanischen griego („Grieche“) ab, da Griechisch früher das sprichwörtliche Beispiel einer unverständlichen Sprache war (im Englischen: „It’s all Greek to me“, deutsche Entsprechung: „Das kommt mir spanisch vor“ oder „Das ist alles Kauderwelsch für mich“ – „Das ist alles für mich sprachlich unverständlich“). Das Wort wird 1787 im Diccionario Castellano erstmals erwähnt. Demnach wurde das Wort im 18. Jahrhundert auf Sprecher fremder Sprachen angewandt, speziell der englischen, die kein klares Spanisch sprachen. Später wurde es ausgedehnt auf Menschen weißer Hautfarbe – sogar auch auf Spanisch sprechende Weiße – und hat stellenweise auch einfach die Bedeutung „blond“.

Es existieren weitere volksetymologische, nicht durch reale Gegebenheiten oder die Wissenschaft gedeckte Deutungen und Überlieferungen, nach denen Gringo unter anderem auf die angeblich grünen Soldatenröcke (englisch: „green coat“) der amerikanischen Soldaten im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg von 1846 bis 1848 beziehungsweise auf diese Soldaten betreffende Parolen in Mexiko, „Greens go home“ oder vereinfacht „Green go“, zurückgehen. Ähnliche Überlieferungen gibt es auch aus anderen lateinamerikanischen Ländern, etwa aus Panama zur Zeit der Besetzung der Panamakanalzone sowie bezüglich der Schlacht von Alamo zwischen Mexiko und den USA im Jahr 1836. In Brasilien wird es mitunter auf britische Eisenbahnkonstrukteure des 19. Jahrhunderts zurückgeführt, die beim Signaleinrichten „Red Stop, Green Go“ ausriefen. Das Wort Gringo tauchte jedoch bereits vor dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg und vor dem Eisenbahnbau in Brasilien auf. Zudem trug die US-Armee vor 1854 keine grünen Uniformen; seinerzeit waren sie hauptsächlich blau.

Das Wörterbuch der Real Academia Española gibt an, dass die Wortherkunft nicht geklärt ist.[1]

Heutige Bedeutung in verschiedenen Gebieten

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  • Mexiko, Zentralamerika, Venezuela, Kolumbien, Ecuador: In diesen Ländern bezeichnet das Wort normalerweise spezifisch einen US-Bürger oder Kanadier; und nicht einen Europäer, egal welcher Sprache oder ethnischen Herkunft, jedoch meist weißer Hautfarbe. Der Terminus ist im Allgemeinen neutral, meist jedoch abwertend gemeint.
  • Brasilien: Hier blieb das Wort näher bei seiner ursprünglichen Bedeutung und steht für einen Ausländer, der eine für die lokale Bevölkerung unverständliche Sprache spricht. Als Ausländer ist in Brasilien normalerweise der Ausdruck estrangeiro üblich, Gringo oft abwertend, wobei es auch meist darauf ankommt, wer es zu wem sagt.
  • Spanien und sonstiges (oben nicht aufgeführtes) Lateinamerika: In den meisten Teilen dieser Länder bezeichnet Gringo einen Weißen, der eine nichtromanische Sprache spricht.[1] Jedoch benutzen es heute viele Menschen auch aus diesen Gebieten, beeinflusst durch die mexikanische Bedeutung, für Bürger der Vereinigten Staaten. Normalerweise ist es nicht als abwertend zu verstehen. In Spanien wird für Mittel- und Nordeuropäer heute jedoch der Begriff guiri verwendet.
  • Englischer Sprachraum: Hispanische Migranten benutzen das Wort in den USA als ein Synonym für Anglo, das heißt, um eine Beziehung zu England auszudrücken.

Andere Bedeutungen

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In der mexikanischen Küche bezeichnet eine gringa ein Gemisch aus gewürztem Schweinefleisch (carne al pastor), Käse und in Würfeln geschnittener Ananas, das zwischen zwei Weizen-Tortillas serviert wird. Die Kombination wird erhitzt und mit verschiedenen Saucen gegessen.

  • Es gibt auch eine Zeitung namens Gringo Gazette in den USA.[2]

Einzelnachweise

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  1. a b RAE-ASALE, RAE: gringo, gringa | Diccionario de la lengua española. Abgerufen am 5. Juli 2022 (spanisch).
  2. Website der 'Gringo Gazette' gringogazette.com, abgerufen am 4. Juli 2022