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Bahnstrecke Neustadt–Herzberg

Bahnstrecke in Brandenburg, seit 2006 ohne Personenverkehr

Die Bahnstrecke Neustadt–Herzberg ist eine Bahnstrecke in Brandenburg. Die ursprünglich von der Ruppiner Kreisbahn betriebene eingleisige Nebenbahn führt von Neustadt (Dosse) über Neuruppin nach Herzberg (Mark). Im Dezember 2006 wurde der Personenverkehr eingestellt.

Neustadt (Dosse)–Herzberg (Mark)
Bahnhof Neuruppin Rheinsberger Tor
Bahnhof Neuruppin Rheinsberger Tor
Streckennummer (DB):6946
Kursbuchstrecke (DB):209.53, 209.54 (bis 2006)
Kursbuchstrecke:106a (Neustadt (Dosse) – Neuruppin Hbf 1934)
106e (Neuruppin Hbf – Herzberg (Mark) 1934)
121n (Neustadt (Dosse) – Neuruppin Hbf 1946)
121h (Neuruppin Hbf – Herzberg (Mark) 1946)
121m (Neuruppin Hbf – Neuruppin (Rheinsberger Tor) 1946)
Streckenlänge:43,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:B2 (Neustadt–Werder)
D4 (Werder–Herzberg)
Strecke
von Hamburg
Abzweig geradeaus und von links
von Pritzwalk
Bahnhof
0,022 Neustadt (Dosse) 39 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Berlin
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Rathenow
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Rathenow
ehemaliger Bahnhof
4,500 Barsikow
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
7,200 Metzelthin (Kr Kyritz)
Blockstelle
10,000 Dessow (Mark) (früher Bf)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
12,100 Emilienhof
Blockstelle
15,820 Wildberg (b Neuruppin) (bis 2015 Bf)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
19,400 Gottberg
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
21,530 Werder (b Neuruppin)
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesautobahn 24
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
25,500 Bechlin
Wechsel des Eisenbahninfrastrukturunternehmens
27,325 Infrastrukturgrenze RIN / DB Netz
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Paulinenaue
Abzweig geradeaus und von links
von Meyenburg
Haltepunkt / Haltestelle
28,100 Neuruppin West
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
28,800 Neuruppin (früher Neuruppin Hbf) 45 m
Haltepunkt / Haltestelle
29,700 Neuruppin Rheinsberger Tor
ehemalige Blockstelle
Anst Neuruppin Feuerlager
Brücke über Wasserlauf
Ruppiner See
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Kremmen
Wechsel des Eisenbahninfrastrukturunternehmens
31,034 Infrastrukturgrenze DB Netz / RIN
Haltepunkt / Haltestelle
32,100 Gildenhall
Bahnhof
33,720 Altruppin
ehemaliger Bahnhof
37,900 Wulkow (b Neuruppin)
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
militärische Anschlussbahn
Abzweig geradeaus und von links
von Rheinsberg
Bahnhof
43,415 Herzberg (Mark) 49 m
Strecke
nach Löwenberg

Quellen: [1]

Bau und Eröffnung

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Am 12. Juli 1897 erhielt die Ruppiner Kreisbahn AG die Baugenehmigung für die Strecke und am 25. Juni 1901 wurde die Konzession erteilt. Die Strecke wurde am 1. November 1902 für den Personenverkehr eröffnet.

Geschichte (vor 2000)

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Die Gesellschaft vereinigte sich am 15. März 1913 mit der Kremmen-Neuruppin-Wittstocker Eisenbahn-Gesellschaft (KWE), welche schon seit 1905 Betriebsführer der Strecke war. Die neue Gesellschaft führte den Namen Ruppiner Eisenbahn AG; ihr Sitz war die Kreisstadt Neuruppin.

Diese übernahm später auch die Löwenberg-Lindow-Rheinsberger und die Paulinenaue-Neuruppiner Eisenbahn.

Im Jahre 1949 ging die Strecke, wie die meisten Bahnstrecken der DDR, in den Besitz der Deutschen Reichsbahn über und gehörte dort zur Reichsbahndirektion Schwerin. Mit der Auflösung der Deutschen Reichsbahn kam die Strecke am 1. Januar 1994 zur Deutschen Bahn AG.

Geschichte (nach 2000)

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Bahnhof Neustadt (Dosse)

Die Strecke wurde zuletzt zwischen Herzberg und Neuruppin (KBS 209.54) jeweils alle zwei Stunden durch die Regionalbahnlinien RE6 und RB54, auf dem Streckenabschnitt Neuruppin–Neustadt (Dosse) (KBS 209.53) ebenfalls alle zwei Stunden durch die PE53 bedient.

Am 9. Dezember 2006 wurde der Personenverkehr eingestellt.

Aufgrund von Bauarbeiten an der Bahnstrecke Berlin–Rostock wurde die Strecke zwischen Neuruppin Rheinsberger Tor und Herzberg vom 11. Juni 2012 bis zum 13. Oktober 2013 wieder für den Personenverkehr genutzt. In dieser Zeit fuhren die nur im Sommerhalbjahr verkehrenden Züge von Berlin nach Rheinsberg nicht über Löwenberg (Mark), sondern über Neuruppin.[2]

Für eine Reaktivierung des Güterverkehrs auf dem Abschnitt Neuruppin–Neustadt (Dosse) setzten sich verschiedene örtliche Initiativen ein.[3] Dazu dient das Projekt HUB 53/12°, das ein Logistikzentrum für den Eisenbahngüterverkehr als kommunale Initiative der Städte Güstrow, Pritzwalk und Neuruppin sowie des Kleeblatt-Verbunds mit Gumtow, Kyritz, Neustadt (Dosse) und Wusterhausen/Dosse vorsieht.[4][5] Eine erste Maßnahme war der Verkauf der Bahnstrecke Neustadt–Herzberg von DB Netz an die in Putlitz ansässige RegioInfra GmbH (RIG) Ende 2010, die auch im April 2011 die Betriebsführung übernahm. Daraufhin konnte die RIG im August desselben Jahres mit den angrenzenden Kommunen einen Vertrag zur anteiligen Übernahme der Betriebskosten schließen.[6] Im April 2012 fuhr erstmals ein Güterzug auf dem neuen Anschluss zum Gewerbegebiet Temnitzpark in der Nähe von Werder.[7] Zwischenzeitlich entwickelte sich der Güterverkehr sehr positiv. So wird der Gleisanschluss zum Gewerbegebiet Temnitz mittlerweile regelmäßig mit zwei Zugpaaren pro Woche bedient. Im früheren Bahnhof Altruppin schlägt ein Unternehmer an einer direkt an das Streckengleis gebauten Ladestraße in Ganzzügen antransportierten Dünger um.[8]

Betriebsstellen

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Der Bahnhof Herzberg (Mark) wurde bereits am 10. August 1896 an der Löwenberg-Lindow-Rheinsberger Eisenbahn eröffnet; die beiden Stationen in Neuruppin 1899 mit der Eröffnung der Strecke Kremmen–Wittstock. Die übrigen Zwischenstationen gingen mit der Aufnahme des Personenverkehrs am 1. November 1902 in Betrieb bis auf den Haltepunkt Gildenhall, der erst nach 1914 eröffnet wurde.

Am 22. Mai 1993 wurde die Bedienung Metzelthins eingestellt. Die Stationen Wulkow, Bechlin, Gottberg, Emilienhof und Barsikow folgten am 27. Mai 1995. Die Personenhalte im alten Bahnhof Neuruppin entfielen im Jahr 2000 und wurden zum neuen Haltepunkt Neuruppin West verlegt. Bis zur Einstellung des Personenverkehrs zwischen Herzberg und Neustadt am 9. Dezember 2006 waren noch die Halte Altruppin, Gildenhall, Neuruppin Rheinsberger Tor, Neuruppin West, Werder, Wildberg und Dessow in Betrieb.[9] Die Betriebsstellen der Strecke (außer den beiden Neuruppiner Stationen) übernahm die RegioInfra GmbH. Diese Firma hält sie weiterhin betriebsfähig.[10]

Literatur

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  • Erich Preuß: Archiv deutscher Klein- und Privatbahnen. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern. transpress, 1994, ISBN 3-344-70906-2.
  • Die Ruppiner Eisenbahn. Stationen, Geschichte und Geschichten. Spree-Presse- und PR-Büro, 1998, ISBN 3-933039-02-9.
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Commons: Bahnstrecke Neustadt–Herzberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Schienennetz-Benutzungsbedingungen (SNB) der Regio Infra Nord-Ost GmbH & Co. KG (RIN) – Besonderer Teil (SNB-BT). (PDF; 2,6 MB) In: regioinfra.de. 10. September 2021, S. 38, abgerufen am 28. November 2022.
  2. Christian Kranz: Die Dampflok kommt zum Töpfermarkt. In: Märkische Allgemeine. 30. September 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2015; abgerufen am 14. Oktober 2013.
  3. Der Kreis soll für die Strecke Neuruppin – Neustadt ein Zeichen setzen. In: Märkische Allgemeine. 8. Dezember 2009.
  4. Kathrin Gottwald „Hub 53/12“ soll Güterverkehr vom Hinterland an die Häfen bringen (Memento vom 27. Mai 2011 im Internet Archive) in Märkische Allgemeine Zeitung vom 13. Januar 2011
  5. HUB 53/12° – Das Logistiknetz Güstrow • Prignitz • Ruppin. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juli 2011; abgerufen am 28. Mai 2011.
  6. Bahn-Report, 6/2011, S. 41.
  7. Bahn-Report, 4/2012, S. 42.
  8. Bahn-Report. Band 5, 2016, S. 41.
  9. Axel Mauruszat: Ruppiner Kreisbahn. In: bahnstrecken.de. 29. August 2015, abgerufen am 27. Februar 2016.
  10. STRECKENNETZ Serviceeinrichtungen Personenbahnhöfe RegioInfra Nord-Ost. (PDF) RegioInfra Nord-Ost, abgerufen am 31. Januar 2017.