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Amphicar war eine deutsche Automarke.

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Amphicar 770
Seitenansicht
Amphicar mit Verdeck im Wasser

Markengeschichte

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Im Jahr 1960 entwickelte der Konstrukteur Hans Trippel ein Amphibienfahrzeug, das er von 1961 bis 1968[1][2][3] hauptsächlich in Berlin-Wittenau bei der Deutschen Waggon- und Maschinenfabrik (DWM) (früher: Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG) bauen ließ. Die Rohkarossen fertigten anfangs die Industrie-Werke Karlsruhe AG (IWK) in einem ehemaligen Rüstungswerk der DWM in Lübeck-Schlutup. In Deutschland war das Fahrzeug ab 1962 zum Preis von 10.500 DM erhältlich (nach heutiger Kaufkraft und inflationsbereinigt 27.164 Euro). Die Amphicar Vertriebsgesellschaft aus Wuppertal-Elberfeld vertrieb die Fahrzeuge.

Die Idee für ein ziviles Amphibienfahrzeug kam aus den USA. Man erhoffte sich einen Markt etwa bei Angelsportlern und Sportjägern in der amerikanischen Seenlandschaft aus 300.000 Seen.[4] Tatsächlich wurde ein erheblicher Teil der Produktion in die USA exportiert. Wegen des hohen Preises, der damals etwa dem Wert von zwei VW Käfern entsprach, wurden jedoch nicht genügend Fahrzeuge verkauft. Der Absatz verlief so schleppend, dass noch drei Jahre nach dem Ende der Produktion Neuwagen zu kaufen waren, die auf Halde standen und mit Baujahrsangaben 1964 und 1965 zum verringerten Preis von 8385 DM angeboten wurden. Weil die wenigen Liebhaber sich damals preiswert mit Ersatzteilen eindecken konnten, war der Unterhalt günstig. Der amerikanische Unternehmer Hugh Gordon aus Santa Fe Springs, Kalifornien, übernahm große Teile der Ersatzteile und Fertigungsmaschinen.

In den vom VDA herausgegebenen Jahrbüchern Tatsachen und Zahlen aus der Kraftfahrzeugwirtschaft gibt es zur Marke Amphicar keinerlei Angaben über die jährlich produzierten Stückzahlen, sodass diesbezüglich der Spekulation Tür und Tor geöffnet ist und folgende Zahlen in der Literatur zu finden sind: ca. 800, davon 600 in die USA exportiert, der Rest in verschiedene europäische Länder[5] (was sicher zu wenig ist, allein in Deutschland wurden 1962 bis 1970 etwa 400 zugelassen), angeblich 2500[6] oder 3000,[3] etwa 3500,[1] 3878[7] oder etwa 4000[8]. 1964 wurden 388 Fahrzeuge in die USA exportiert und im folgenden Jahr 252.[9]

In Westdeutschland wurden zugelassen: 1961: 0, 1962: 7, 1963: 91, 1964: ?, 1965: 44, 1966: 63, 1967: 85, 1968: 51, 1969: 16 Stück.[10] Daran ist zu erkennen, dass die Herabsetzung des Preises 1963 einerseits die Zulassungszahlen steigen ließ, dass es aber nach Produktionsende (1965) noch etliche auf Halde stehende Fahrzeuge gab, die (wohl zu Preisen weit unter den Herstellungskosten) bis 1969/70 mühsam an den Mann gebracht werden mussten.

Das einzige Modell war ein Amphibienfahrzeug. Die offene Karosserie bot Platz für vier Personen. Ein Vierzylindermotor im Heck trieb die Hinterräder an.

Literatur

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  • Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Amphicar.
  • George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Volume 1: A–F. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 56. (englisch)
  • Hasso Erb: Schwimmwagen. Pkw & Lkw. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01165-4.
  • Werner Oswald: Deutsche Autos. Band 4. 1945–1990. Audi, BMW, Mercedes, Porsche, und andere. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-02131-5, S. 484–485.
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Commons: Amphicar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Amphicar.
  2. George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 56. (englisch)
  3. a b Werner Oswald: Deutsche Autos. Band 4: 1945–1990. Audi, BMW, Mercedes, Porsche, und andere. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-02131-5, S. 484–485.
  4. Amphicar - ein schwimmfähiges Sportkabriolett. In: Kraftfahrzeugtechnik 07/1961, S. 295.
  5. Georgano S. 56
  6. Oswald, Deutsche Autos 1945 – 1975, Stuttgart 1980 S. 442
  7. Christian Wüst: Lust am Aquaplaning. In: Der Spiegel. Nr. 23, 2007, S. 170 (online).
  8. Hasso Erb: Schwimmwagen. Pkw & Lkw. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01165-4, S. 117–118.
  9. Hans Christoph von Seherr-Thoss: Die deutsche Automobilindustrie. Eine Dokumentation von 1886 bis heute. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1974, ISBN 3-421-02284-4, S. 511.
  10. Die Auto-Modelle 1963/4 und Folgejahrgänge, Katalog, Stuttgart 1963ff bis 1970