Wiepke

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Wiepke
Hansestadt Gardelegen
Koordinaten: 52° 36′ N, 11° 20′ OKoordinaten: 52° 35′ 59″ N, 11° 19′ 54″ O
Höhe: 37 m ü. NHN
Fläche: 6,03 km²
Einwohner: 220 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 39638
Vorwahl: 039085
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Karte
Lage von Wiepke in Gardelegen
Dorfkirche Wiepke, Südseite
Dorfkirche Wiepke, Südseite

Wiepke ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[2]

Wiepke, ein Straßendorf mit Kirche, liegt an der B 71 etwa neun Kilometer nördlich der Altstadt von Gardelegen in der Altmark zwischen den Ortsteilen Zichtau, Engersen und Estedt am Nordrand der Hellberge. Südwestlich der Ortslage befindet sich das Quellmoor Elf Quellen, aus dem der Wiepker Bach entspringt, der im Nordosten auf die Zichtauer Bäke trifft, die in die Milde mündet.[3]

Ortschaftsgliederung

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Zur Ortschaft Wiepke gehört die Gemarkung Wiepke mit dem gleichnamigen Ortsteil und dem Wohnplatz Rothekrug. Das Gebiet am nordöstlichen Ortseingang an der Zichtauer Becke und Wiepker Bach wird Wiebeck genannt. Es gehörte vor der Flurneuordnung teilweise zur Gemarkung Engersen.[3][4][5]

Mittelalter bis Neuzeit

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Wiepke wurde im Jahre 1412 erstmals als wybeke erwähnt, als das Dorf von den Magdeburgern ausgeplündert wurde. Der Bericht ist in einer Klageschrift und Schadensrechnung des Markgrafen Friedrich von Brandenburg vom 24. Mai 1420 gegen den Magdeburger Erzbischof Günther wegen der Landesbeschädigungen durch den Erzbischof und dessen Untertanen zu finden.[6] Weitere Nennungen sind 1430 das Dorf wibeke, 1541 Wipeck, 1687 Wiebeke.[7]

Die erste Erwähnung der Mühlen in Wiepke stammt aus einem Lehnsbrief von 1472 als dat dorp wibeke … darto dy Mollen, als Kurfürst Albrecht von Brandenburg Werner und Gebhard von Alvensleben mit Schloss und Vogtei Gardelegen beleiht.[8]

Im Jahre 1804 wird das Dorf Wiepke mit drei Wassermühlen genannt.[9]

Eingemeindungen

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Siegelmarke der Gemeinde Wiepke

Ursprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1810 lag es im Kanton Zichtau auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Gardelegen, dem späteren Landkreis Gardelegen.[7]

Ab dem 25. August 1952 gehörte die Gemeinde Wiepke zum Kreis Gardelegen. Am 1. Juli 1994 wurde die Gemeinde in den Altmarkkreis Salzwedel umgegliedert.[10]

Durch einen Gebietsänderungsvertrag hat der Gemeinderat der Gemeinde Wiepke am 28. Mai 2009 beschlossen, dass die Gemeinde Wiepke in die Hansestadt Gardelegen eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[11][12]

Nach Eingemeindung der bisher selbständigen Gemeinde Wiepke wird Wiepke Ortsteil der Hansestadt Gardelegen. Für die eingemeindete Gemeinde wird die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. der Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Wiepke und künftige Ortsteil Wiepke wird zur Ortschaft der aufnehmenden Hansestadt Gardelegen. In der eingemeindeten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Wiepke wird ein Ortschaftsrat mit anfangs sieben, heute fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 188
1774 198
1789 191
1798 199
1801 202
1818 225
Jahr Einwohner
1840 278
1864 360
1871 346
1885 331
1892 [00]331[13]
1895 318
Jahr Einwohner
1900 [00]323[13]
1905 308
1910 [00]315[13]
1925 298
1939 258
1946 516
Jahr Einwohner
1964 329
1971 323
1981 262
1993 255
2006 224
2012 [00]214[14]
Jahr Einwohner
2017 221
2021 [0]224[1]
2022 [0]220[1]

Quelle bis 1946, wenn nicht angegeben:[7]

Die evangelischen Christen aus Wiepke gehörten früher zur Kirchengemeinde Wiepke in der Pfarrei Zichtau.[15] Sie werden heute betreut vom Pfarrbereich Estedt im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]

Ortsbürgermeister

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Ortsbürgermeister der Ortschaft Wiepke ist Michael Becker.[17]

Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 konnte die Wählergruppe Wiepke alle 5 Sitze erringen.[18]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Reichwaldsche Mühle
  • Die Dorfkirche Wiepke ist ein spätromanischer aus Feldsteinbau aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde nach 1990 umfangreich saniert.[19]
  • Auch eine sehenswerte Wassermühle aus dem 17. Jahrhundert, die Reichwaldsche Mühle befindet sich im Ort. Pfingsten wird dort traditionell ein Mühlentag veranstaltet, bei dem mittelalterliches Handwerk der Region vorgeführt wird.
  • Wassermühlen- und Heimatverein Wiepke e. V.[20]
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2439–2442, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 208 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 417–418, 100. Wiepke (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. a b c Elke Weisbach: Die Kurve zeigt wieder nach oben. In: Gardelegener Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger. 24. Januar 2022, DNB 1047268027, S. 13.
  2. Hansestadt Gardelegen. Der Bürgermeister.: Hauptsatzung der Hansestadt Gardelegen. 27. August 2019, abgerufen am 11. Februar 2022.
  3. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, 2003
  5. Gebietskarte Feldlage Egersen. In: sachsen-anhalt.de. =Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Altmark, 12. April 2012, abgerufen am 12. Februar 2023.
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 3. Band 3, 1846, S. 335 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10001006~SZ%3D00345~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2439–2442, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  8. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 141–142 (Digitalisat).
  9. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 389 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000737~SZ%3D00417~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  11. Gebietsänderungsvertrag. Eingemeindung der Gemeinde Wiebke in die Hansestadt Gardelegen. In: Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Amtsblatt für den Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 10. Salzwedel 21. Oktober 2009, S. 284–287 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 543 kB; abgerufen am 20. April 2019]).
  12. Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010. StBA
  13. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 208 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  14. Einwohnerentwicklung 2012 in den Ortsteilen. In: Volksstimme Magdeburg. 1. Mai 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 64 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Pfarrbereich Estedt. Abgerufen am 25. November 2018.
  17. Hansestadt Gardelegen: Wiepke. In: gardelegen.de. Januar 2023, abgerufen am 11. Februar 2023.
  18. Donald Lyko: Sechs von vier Ratssitze in Jeseritz besetzt. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Gardelegen. 27. Juli 2012 (volksstimme.de [abgerufen am 5. Februar 2023]).
  19. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 538–539.
  20. Wassermühlen- und Heimatverein Wiepke e. V. Abgerufen am 25. November 2018.