Siems (Gardelegen)

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Siems
Hansestadt Gardelegen
Koordinaten: 52° 30′ N, 11° 12′ OKoordinaten: 52° 29′ 57″ N, 11° 12′ 28″ O
Höhe: 60 m ü. NHN
Fläche: 4,97 km²[1]
Einwohner: 86 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 17 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Sichau
Postleitzahl: 39649
Vorwahl: 039082
Siems (Sachsen-Anhalt)
Siems (Sachsen-Anhalt)
Lage von Siems in Sachsen-Anhalt

Siems ist ein Ortsteil der Ortschaft Sichau der Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland.[3]

Das Dorf Siems liegt gut zwei Kilometer südwestlich von Sichau und knapp zwei Kilometer nördlich von Mieste im Westen Gardelegens in der Altmark am Graben Siems der im Osten des Dorfes mit der Tarnefitzer Elbe zusammen die Sichauer Beeke bildet.[4]

Mittelalter bis Neuzeit

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Im Jahre 1472 wird Siems erstmals erwähnt als dat wüste dorp Zimiz.[5] Weitere Nennungen sind 1540 Simitz, 1598 das wüste dorff Simitz. 1693 haben die von Alvensleben Siemsen oder Sieniz als Lehen vom Stift Königslutter. Später war der Ort wieder wüst.

Im Jahre 1827 wurde ein Vorwerk mit Wohnung des Verwalters, Tagelöhnerwohnungen, Wirtschaftsgebäuden und Schäferei errichtet. 1840 gehört das Vorwerk zu Weteritz. Ab 1871 wird es in amtlichen Verzeichnissen als dem Gutsbezirk Isenschnibbe zugehörig aufgeführt.[1]

Die alte Dorfstelle liegt 300 Meter südöstlich des neu angelegten Vorwerks.[6]

Mit der Auflösung des Gutsbezirks Isenschnibbe im Frühjahr des Jahres 1900 wurde ein eigenständiger Gutsbezirk Siems errichtet.[7] Am 30. September 1928 wurde dieser Gutsbezirk in eine Landgemeinde umgewandelt.[8]

Bei der Bodenreform wurden 1945 erfasst: Eine Besitzung über 100 Hektar mit 228 Hektar, 15 Besitzungen unter 100 Hektar haben zusammen 58 Hektar. Davon wurden 228 Hektar, die dem ehemaligen Reichstagsabgeordneten Hermann Westermann gehörten, enteignet und 65,3 Hektar aufgeteilt. 18,3 Hektar gingen an vier landarme Bauern mit Besitz unter fünf Hektar, 36 Hektar an vier Landarbeiter und 11 Hektar an einen Umsiedler. Im Jahre 1986 wird eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft „Gustav Flemming“ mit einem Betriebsteil Sichau und Kuhstallanlage Siems genannt.[1]

Eingemeindungen

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Bis 1807 gehörte der Ort zum Salzwedelischen Kreis, von 1807 bis 1813 zum Kanton Mieste, ab 1816 zum Kreis Gardelegen dem späteren Landkreis Gardelegen.[1]

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Siems nach Sichau im gleichen Landkreis eingemeindet.[9]

Mit der Eingemeindung von Sichau in die Hansestadt Gardelegen per Landesgesetz am 1. Januar 2011 kam der Ortsteil Siems zur neu entstandenen Ortschaft Sichau und zur Stadt Gardelegen.[10][3]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1840 36
1871 60
1885 45
1892 [00]54[11]
1895 72
1900 [00]95[11]
Jahr Einwohner
1905 096
1910 [00]086[11]
1925 094
1939 083
1946 223
2012 [00]077[12]
Jahr Einwohner
2016 [00]85[13]
2021 [0]83[2]
2022 [0]86[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]

Die evangelischen Christen aus Siems gehörten früher zur Kirchengemeinde Wernitz und damit zur Pfarrei Weteritz.[14] Sie werden heute betreut vom Pfarrbereich Mieste im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]

Überregionale Bedeutung hat das ehemalige Herrenhaus (Gutshaus) in Siems, das nach 1945 unter anderem als Kinderheim diente[16] und heute von einem caritativen Suchthilfeverein des katholischen Bistums Magdeburg als Wohnheim für Menschen mit Suchtproblemen genutzt wird.[17]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2083–2084, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Elke Weisbach: Die Kurve zeigt wieder nach oben. In: Gardelegener Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger. 24. Januar 2022, DNB 1047268027, S. 13.
  3. a b Hansestadt Gardelegen. Der Bürgermeister.: Hauptsatzung der Hansestadt Gardelegen. 27. August 2019, abgerufen am 1. März 2022.
  4. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 6. Berlin 1846, S. 142 (Digitalisat).
  6. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 212–214, Nr. 218 (uni-jena.de).
  7. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. Bekanntmachung vom 17. März 1900. 1900, ZDB-ID 3766-7.
  8. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 201.
  9. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, ZDB-ID 511105-5, S. 275, Abs. 4 (PDF).
  10. Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW) vom 8. Juli 2010. 8. Juli 2010, GVBl. LSA 2010, 410, § 3, § 4 (sachsen-anhalt.de [abgerufen am 28. Februar 2022]).
  11. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 212 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  12. Einwohnerentwicklung 2012 in den Ortsteilen. In: Volksstimme Magdeburg. 1. Mai 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
  13. Sichau, Siems und Tarnefitz auf gardelegen.de (Memento vom 31. Mai 2017 im Internet Archive)
  14. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 64 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  15. Pfarrbereich Mieste. Abgerufen am 18. November 2018.
  16. Hansestadt Gardelegen: Siems. In: gardelegen.de. Abgerufen am 3. April 2022.
  17. ADROME – Caritativer Suchthilfeverein e. V. Abgerufen am 3. April 2022.