Punschrau
Punschrau Stadt Naumburg (Saale)
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Koordinaten: | 51° 8′ N, 11° 41′ O |
Höhe: | 247 m ü. NN |
Einwohner: | 169 (Jan. 2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1950 |
Eingemeindet nach: | Möllern |
Postleitzahl: | 06628 |
Vorwahl: | 034463 |
Dorfteich und Kirche
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Punschrau ist ein Ortsteil von Bad Kösen, einem Stadtteil von Naumburg (Saale) im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Punschrau liegt in einem größeren Ackerbaugebiet nordwestlich der Stadt Bad Kösen. Die Kreisstraße 2236 erschließt das größere Ackerbaugebiet verkehrsmäßig und verbindet mit der Bundesstraße 87.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 30. April 1291 wurde das Dorf erstmals urkundlich genannt.[2] Der Ort gehörte zum Besitz der Schenken von Saaleck[3] aus dem Haus der Schenken von Vargula. 1344 veräußerten sie Punschrau mit der Burg Saaleck an die Naumburger Bischöfe, welche aus dem zur Burg gehörigen Gebiet das Amt Saaleck bildeten. Dieses kam im Jahr 1544 an das zum Hochstift Naumburg gehörige Amt Naumburg und mit diesem im Jahr 1564 an das Kurfürstentum Sachsen.[4][5]
Punschrau gehörte als Exklave des Amts Naumburg zwischen 1656/57 und 1718 zum kursächsischen Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Zeitz, danach zum Kurfürstentum Sachsen und ab 1806 zum Königreich Sachsen. Nach dem Beschluss des Wiener Kongresses im Jahr 1815 wurde der Ort an das Königreich Preußen abgetreten und dem 1818 neu gebildeten Kreis Naumburg im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt.[6]
Von 1802 bis 1833 wurde der Ort fünfmal von größeren Bränden heimgesucht. Infolge der Koalitionskriege kam es außerdem mehrfach zu Plünderungen.[7]
Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Punschrau nach Möllern eingemeindet. Am 1. Januar 1959 wurde sie nach Hassenhausen umgegliedert. Als Teil dieses Ortes kam sie am 1. Juli 1992 zu Bad Kösen. Seit dem 1. Januar 2010 gehört Punschrau zu Naumburg.
Im Ortsteil wohnten 2012 insgesamt 177 Personen.
In den Jahren 1943 und 1944, möglicherweise auch länger, befand sich hier die Segelflugübungsstelle mit Schwerpunktfesselung (Modell SG-38).[8]
Besonderheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemarkung in Richtung Hohndorf steht eine restaurierte Turmholländermühle, welche zu Wohnzwecken ausgebaut wurde.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Einwohnerzahlen und ihre Entwicklung. Abgerufen am 8. September 2022.
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 372
- ↑ Germania Sacra, S. 667 und 677f.
- ↑ Das Hochstift Naumburg in der Retrobibliothek
- ↑ Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas, Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; Amt Naumburg auf S. 86f.
- ↑ Orte des Kreises Naumburg im Gemeindeverzeichnis 1900
- ↑ Mitteldeutsche Zeitung - Burgenland-Journal, 29./30. Juni 2019, S. 3.
- ↑ Aerokurier 1/2014