Bistum Naumburg-Zeitz

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Bistum Naumburg-Zeitz, Diözesangrenzen
Wappen des Bistums Naumburg
Naumburger Dom
Zeitzer Dom

Das Bistum Naumburg-Zeitz (lat. Episcopatus Nuemburgensis oder Dioecesis Nuemburgensis) ist ein ehemaliges Bistum im mitteldeutschen Raum zwischen Leipzig im Osten und Erfurt im Westen. Sitz des Bischofs war zwischen 968 und 1029 Zeitz mit dem Zeitzer Dom und ab 1029 Naumburg mit dem Naumburger Dom. Es wurde infolge der Reformation im Jahr 1562 aufgelöst. Deutlich kleiner war das Hochstift Naumburg, das als Reichsfürstentum der weltlichen Herrschaft des Bischofs unterstand.

Auf Vorschlag des Kaisers Otto hatte Papst Johannes XIII. 967 die Errichtung von weiteren Bistümern im Gebiet der neu erworbenen slawischen Gebiete östlich der Saale genehmigt. 968 wurde das Bistum Zeitz gegründet (ebenfalls die Bistümer Merseburg und Meißen). Sie gehörten als Suffragane zur Kirchenprovinz des Erzbistums Magdeburg.

Auch in den Jahrzehnten nach dem Slawenaufstand von 983 erschien der Bischofssitz in Zeitz bis zum Frieden von Bautzen (1018) immer wieder gefährdet. Als es nach einem ruhigeren Jahrzehnt zum Krieg zwischen Kaiser Konrad II. und Mieszko II. Lambert kam und dieser 1028 die östliche Teile des Reiches angriff, fiel die Entscheidung, den Bischofssitz von Zeitz ins weiter von der Grenze entfernte Naumburg zu verlegen.[1]

Bistumsgrenzen und Archidiakonate

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Das Bistum Naumburg erstreckte sich im heutigen südlichen Sachsen-Anhalt, südwestlichen Sachsen und östlichen Thüringen östlich der Saale, südlich der Elster, Pleiße und Zwickauer Mulde, westlich des Bistums Meißen und nördlich des Erzgebirges.[2] Es umfasste die vier Archidiakonate Naumburg, Zeitz, Altenburg und „trans Muldam“ (jenseits der Zwickauer Mulde, bestehend aus den Dekanaten Lichtenstein, Glauchau, Hartenstein und Lößnitz).

Im Bistum Naumburg gab es 46 Stifte und Klöster.[3], darunter das Domstift Naumburg und das Zisterzienserkloster Pforta.

Die Schutzpatrone des Bistums Naumburg waren die heiligen Petrus und Paulus,[4] deren Attribute (Schlüssel und Schwert) sich auch im Wappen des Bistums Naumburg wiederfinden.

Das Hochstift Naumburg war die Bezeichnung für den weltlichen Besitz des Bistums.

Bistum Naumburg, Berthold II. von Meißen (1186–1206), Brakteat

Aktuelle Überblicksdarstellungen

  • Sebastian Baum: Das Bistum Zeitz in der Zeit von 968 bis 1024. In: Gerlinde Schlenker (Hrsg.): Protokoll des Wissenschaftlichen Kolloquiums am 26. Mai 2000 in Wetzendorf/Memleben, Halle 2000, S. 69–77. ISBN 3-928466-33-X.

Urkunden und Chroniken

Ältere Literatur

  • Caspar Sagittarius: Historia episcoporum Numburgensium a prima episcopatus origine ad praesentem statum repetita, Jena, Verlag Nisius, 1683 (Digitalisat).
  • Irisander (Johann Christian Grubner): Sammlung nützlicher, meistentheils noch nie gedruckten Documenten, Uhrkunden, Recessen, Vergleichen … zur Erläuterung so wohl alt als neuen geist- und weltlicher Geschichte des Hohen Stiffts Naumburg und Zeitz. Frankfurt und Leipzig 1734 (Digitalisat).
  • Carl Peter Lepsius: Geschichte der Bischöfe des Hochstifts Naumburg vor der Reformation, Naumburg 1846 (Digitalisat).
  • Paul Lange: Chronik des Bistums Naumburg und seiner Bischöfe. Nach seiner im Städtischen Archiv befindlichen Handschrift, herausgegeben von Karl Felix Köster. Sieling, Naumburg 1891.
  • Louis Naumann: Aus der Geschichte des Naumburger Bistums. Sieling, Naumburg 1929.
  • Louis Naumann: Weihenamen der Kirchen und Kapellen im Bistum Zeitz-Naumburg. Ein Beitrag zur Patrocinien-Forschung. Sieling, Naumburg 1936.

Einzelnachweise

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  1. Georg Wilhelm Sante (Hrsg.): Geschichte der deutschen Länder – „Territorien-Ploetz“. Bd. 1: Die Territorien bis zum Ende des alten Reiches. A.-G.-Ploetz-Verlag, Würzburg 1964, S. 116.
  2. Genaue Grenzbeschreibung in Das Bistum Naumburg, Band 1, S. 133 und Karte S. 1292
  3. Bistum Naumburg, Klöster Germania Sacra, Akademie der Wissenschaften Göttingen
  4. Das Wappen des neuen Weihbischofs. In: Tag des Herrn (Zeitung), Ausgabe 35/1955 vom 27. August 1955.