Servus
Servus ist ein traditioneller, freundschaftlicher Gruß in großen Teilen Mitteleuropas.[1] Er ist in (Teilen von) Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Thüringen, im Saarland, in Österreich und Polen,[2] sowie Südtirol (hier auch „Servas“) bis nach Slowenien, Kroatien („Servus“ oder auch „Serbus“), Ungarn („Szervusz“/„Szervusztok“, „Szia“/„Sziasztok“), Slowakei („Servus“), Nordwest-Rumänien bzw. Siebenbürgen (Transsylvanien) („Servus“) gebräuchlich. Er kommt aus dem Lateinischen (servus für „der Sklave“, „der Knecht“) und bedeutet in Kurzform „Ich bin Dein Diener“ oder „zu Diensten“.
Das Wort kann als Begrüßung ebenso wie zur Verabschiedung verwendet werden.
„Servus“ ist vor allem unter Freunden und guten Bekannten, die sich duzen, üblich, auch unter Angehörigen gesellschaftlicher Eliten, z. B. war es auch unter den Adligen Altösterreichs, Böhmens und Bayerns in Gebrauch. In der Literatur kommt es daher oft vor.
In vielen Gegenden Mittel- und Süddeutschlands bzw. Österreichs sowie in Südtirol ist „Servus“ eines der gebräuchlichsten Grußwörter.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- „Seinen Servus daruntersetzen“ bedeutet: etwas unterschreiben.
- „Na servus“ wird in weiten Teilen des mittelbairischen Sprachgebietes (ausgesprochen „Na seawas“) als Ausruf des missbilligenden Erstaunens verwendet.
- Sas / Seas / Seasn / Seawas / Seawis / Sees / Sers / Sersn / Servas / Sewes / Sneas / Zeas / Zervas / Zias / Ziwas sind zahlreiche Kurzformen und Aussprachevariationen, die in Österreich, Bayern und auch in Franken, Baden, Schwaben und der Pfalz teilweise üblich sind.
- Serbus / Sjervus / Sjerbus auch Servus sind zahlreiche Kurzformen und Aussprachevariationen, die in Celje (Slowenien) üblich sind.
- Im Ungarischen gibt es sowohl eine Singularform, die sich an eine(n) Angesprochene(n) richtet („Szervusz“, Kurzform „Szia“), als auch eine Pluralform an zwei oder mehr Personen („Szervusztok“, „Sziasztok“).
Äquivalente:
- Vom italienischen Wort für Sklave, schiavo, leitet sich der Gruß ciao (oder tschau) ab.
- Im itzgründischen Dialektraum (um Sonneberg) wird die deutsche Entsprechung Diener! verwendet.
- Im Deutschen stets zu Diensten ist eine altertümliche Phrase, die verwendet wird um:
- auf einen Dank zu antworten im Sinne: gern geschehen, ich bin stets bereit zu helfen
- sich höflich bekannt zu machen
- auf eine Bitte oder Befehl höflich und dienstbeflissen zu antworten im Sinne von: gerne, ich stehe zu Ihrer Verfügung[3]
- Im Schwedischen leitet sich „tjena“ von „tjänare“ (Diener) ab.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Duden | servus | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 9. November 2022.
- ↑ Ratujemy słowa: Serwus. Abgerufen am 9. November 2022 (polnisch).
- ↑ zu Diensten. In: DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Das Wortauskunftssystem zur deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart, https://www.dwds.de/. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 1. November 2022.