Nowoje (Kaliningrad)
Siedlung
| |||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||
Nowoje (russisch Новое, deutsch Trimmau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland (Ostpr.)) im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland)).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nowoje liegt zwei Kilometer westlich von Druschba (Allenburg) an einer unwegsamen Nebenstraße, die vor 1945 nach Gundau, einem heute nicht mehr existierenden Ort, führte. Eine Bahnanbindung besteht nicht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Südlich des einst Trimmau genannten Ortes[2] in Richtung des – nicht mehr existenten – Ortes Schallen gab es auf dem ehemals so genannten Zickelberg an der Alle (russisch: Lawa) eine prußische Festungsanlage, die bis 1256 genutzt wurde. Dann übernahm sie der Deutsche Orden und gestaltete sie seinen Zwecken entsprechend um. Später wurde der Standort zugunsten des Wildhauses in Allenburg (russisch: Druschba) aufgegeben.
Am 13. Juni 1873 wurde Trimmau Sitz und namensgebender Ort des neu errichten Amtsbezirks Trimmau[3], der bis 1945 zum Landkreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Zu den ersten Landgemeinden bzw. Gutsbezirken des Bezirks gehörten die heute nicht mehr existierenden Orte Jägersdorf, Klein Engelau, Schallen und Luxhausen, wobei letzterer 1929 nach Klein Enegalu eingemeindet wurde.
Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Trimmau 169 Einwohner[4]. Am 30. September 1928 gab Trimmau seine Selbständigkeit auf und wurde in die Landgemeinde Schallen (heute nicht mehr existent) eingegliedert.
Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Trimmau 1945 zur Sowjetunion und wurde 1947 in „Nowoje“ umbenannt.[5] Heute ist der Ort aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft in der Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland)) im Rajon Prawdinsk in der Oblast Kaliningrad.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirchlich war Trimmau aufgrund seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung nach Allenburg (russisch: Druschba) eingepfarrt und lag im Kirchenkreis Wehlau (russisch: Snamensk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute ist für Nowoje der Bezug nach Druschba geblieben, wo sich in den 1990er Jahren eine neue evangelische Gemeinde konstituierte, die eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) ist und zur Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) gehört[7].
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Nowoje - Trimmau
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Trimmau
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
- ↑ Ev.-luth. Propstei Kaliningrad ( des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.