Obermaßfeld-Grimmenthal
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 32′ N, 10° 26′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Schmalkalden-Meiningen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Dolmar-Salzbrücke | |
Höhe: | 297 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,59 km2 | |
Einwohner: | 1229 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 220 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 98617 | |
Vorwahl: | 036949 | |
Kfz-Kennzeichen: | SM, MGN | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 66 049 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Einhäuser Str. 3 98617 Obermaßfeld-Grimmenthal | |
Website: | www.obermassfeld-grimmenthal.de | |
Bürgermeister: | Martin Hofmann | |
Lage der Gemeinde Obermaßfeld-Grimmenthal im Landkreis Schmalkalden-Meiningen | ||
Obermaßfeld-Grimmenthal ist eine Gemeinde im Landkreis Schmalkalden-Meiningen im fränkisch geprägten Süden von Thüringen und Mitglied und Außenstelle der Verwaltung der Verwaltungsgemeinschaft Dolmar-Salzbrücke.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Obermaßfeld-Grimmenthal liegt im Werratal südöstlich von Meiningen. Der Ort und die heutige Gemeinde setzen sich zusammen aus dem früheren Wallfahrtsort Grimmenthal und dem davon westlich liegenden Ort Obermaßfeld.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmals wurde die Gemeinde im Jahr 837 als Mahesfeld erwähnt. In den Jahren 1600 bis 1612 wurde die heutige Kirche erbaut.
Der Ortsteil Grimmenthal (alter Name: Grinthal) war ausgangs des Mittelalters (seit 1498) ein Wallfahrtsort. Ein früher dort stehendes Marienbild soll wundertätig gewesen sein. 1498 wurde eine Wallfahrtskapelle eingeweiht. Von den Einnahmen wurde beispielsweise die Obermaßfelder Werrabrücke gebaut. Der Wallfahrtsort fand mit der Reformation um 1536 sein Ende. Unmittelbar danach wurde ein Hospital für Arme geschaffen. Nach 1945 entstand daraus ein Feierabendheim, das bis 1990 bestand.
Grimmenthal war 1627 von Hexenverfolgung betroffen: Die Witwe Barbara Urff (Oerff) geriet in einen Hexenprozess und wurde enthauptet.[2] In Obermaßfeld fanden 1602–1658 Hexenverfolgungen statt: Fünf Personen wurden angeklagt. Als erstes Opfer wurde 1602 die Stahlmart (Margaretha Stahl) hingerichtet. Von einem Prozess ist der Ausgang unbekannt.[3]
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Kirche und „Friedenslinde“ (gepflanzt 1648) in Obermaßfeld
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Luftaufnahme Obermaßfeld
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Werrabrücke von 1534
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Ehemalige Wallfahrt und Bahnhof Grimmenthal
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Dampflok im Morgennebel am Bahnhof Grimmenthal
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Blick in die Werkhalle der KfL (1980)
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat aus Obermaßfeld-Grimmenthal setzt sich aus 12 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Die letzte Gemeinderatswahl fand am 26. Mai 2024 statt und brachte folgende Ergebnisse:[4]
- Bürgervertretung Obermaßfeld-Grimmenthal 39,5 % (5 Sitze)
- Freie Wähler 31,9 % (4 Sitze)
- FFW Obermaßfeld e. V. 16,9 % (2 Sitze)
- SC 1921 Obermaßfeld e. V. 8,3 % (1 Sitz)
- Obermaßfelder Schützenverein e. V. 1999 3,3 % (keinen Sitz)
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 26. September 2021 wurde der seit 2006 amtierende Martin Hoffmann mit 95,7 % zum Bürgermeister wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 64,0 %.[5][6]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grimmenthal liegt an der Werrabahn und an der Bahnstrecke Neudietendorf–Ritschenhausen. Der Bahnhof wird unter anderem durch den Mainfranken-Thüringen-Express bedient. Der nächstgelegene Autobahnanschluss ist die Anschlussstelle 22 „Meiningen-Süd“ der A 71 (ca. 1 km entfernt).
Der Freistaat Thüringen und der Landkreis investieren ca. 1,6 Millionen Euro in den Ausbau eines modernen Parkplatzes sowie einer neuen Bushaltestelle und eines WC in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Grimmenthal.[7]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Grimmenthal, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 240–244, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).
- ↑ Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 270 f.; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“. Bereich Obermaßfeld, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 240–244, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000).
- ↑ Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 31. Mai 2024.
- ↑ Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 8. Januar 2024.
- ↑ Wahlen in Thüringen. Abgerufen am 8. Januar 2024.
- ↑ HCS-Content GmbH Germany: Bahnhof Grimmenthal: Bald bessere Bedingungen für Pendler? - inSüdthüringen. Abgerufen am 8. Januar 2024.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Bechstein: Grimmenthal. Romantisches Zeitbild aus dem sechzehnten Jahrhundert. Kesselring, Hildburghausen 1833, (Digitalisat).
- Johannes Mötsch (Hrsg.): Die Wallfahrt zu Grimmenthal. Urkunden, Rechnungen, Mirakelbuch (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Große Reihe. Bd. 10). Böhlau, Köln u. a. 2004, ISBN 3-412-14004-X.
- Grimmenthal. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band. Schumann, Zwickau 1816, S. 454–457.