Haugesund

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Wappen Karte
Wappen der Kommune Haugesund
Haugesund (Norwegen)
Haugesund (Norwegen)
Haugesund
Basisdaten
Kommunennummer: 1106
Provinz (fylke): Rogaland
Verwaltungssitz: Haugesund
Koordinaten: 59° 25′ N, 5° 16′ OKoordinaten: 59° 25′ N, 5° 16′ O
Fläche: 72,69 km²
Einwohner: 38.292 (1. Jan. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 527 Einwohner je km²
Sprachform: Bokmål
Webpräsenz:
Politik
Bürgermeister: Nils Konrad Bua (H) (2023)
Lage in der Provinz Rogaland
Lage der Kommune in der Provinz Rogaland
Haugesund zwischen Hardanger- und Boknafjord

Haugesund ist eine Handelsstadt und Kommune in der norwegischen Provinz (Fylke) Rogaland mit 38.292 Einwohnern (Stand 1. Januar 2024). Die Stadt liegt an der Nordseeküste, etwa in der Mitte zwischen Bergen und Stavanger. Sie ist ein bedeutendes Handelszentrum mit Einkaufsmöglichkeiten und einem Einzugsgebiet von etwa 200.000 Menschen. Haugesund bezeichnet sich als „junge Stadt in alter Schale“. Der Name setzt sich aus Haug (deutsch: „Hügel“) und Sund (deutsch „Meerenge“) zusammen.

Die Kommune Haugesund grenzt im Süden und Westen an die Nachbarkommunen Karmøy, im Norden an Sveio und im Osten an Tysvær. Die höchste Erhebung in der Gemeinde ist der Klauv (deutsch: Klaue) 246 moh. im Nordosten der Kommune. Haugesund liegt am Karmsund. Über den Karmsund führt seit 1955 die 690 m lange Karmsundbrücke in die Nachbarkommune Karmøy. Die Gemeinde verteilt sich auf das Festland und mehrere Inseln. Risøy und Hasseløy im Karmsund sind über Brücken, Røvær, Vibrandsøy und andere nur mit dem Schiff erreichbar.

Haugesund entstand als Umschlagpunkt und Poststelle für Seefahrende und Fischer zur Zeit der boomenden Heringsfischerei Ende des 19. Jahrhunderts. Die Stadt erhielt das Stadtrecht 1854. Das Wappen zeigt drei Möwen auf blauem Grund und spiegelt damit Geschichte und geographische Lage wider.

Bei Haraldshaugen soll König Harald Hårfagre (Harald I. genannt Schönhaar) der Sage nach begraben liegen. Ein 1872 errichteter granitener Obelisk mit 29 kleineren Monumenten aus 29 Landesteilen erinnert an die Reichsgründung 872 und den Reichsgründer Harald Schönhaar. In der Nähe, an einer alten Thing-Stätte in Krosshaugen, befindet sich ein Steinkreuz aus der Christianisierungszeit um das Jahr 1000.

Haugesund war Hurtigrutenhafen von 1896 bis 1919.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1769 1801 1815 1825 1835 1845 1855 1865 1875 1890 1900
Einwohner 843 917 1.058 1.243 1.500 1.830 2.668 5.037 6.192 7.813 10.664
Jahr 1910 1920 1930 1946 1950 1960 1970 1980 1990 2001 2006
Einwohner 14.798 20.276 20.775 22.821 23.865 27.073 27.195 27.000 27.736 30.705 31.738

Bürgermeister (Ordfører) von Haugesund ist Arne-Christian Mohn von der Arbeiterpartei (Arbeiderpartiet). Die sozialdemokratische Partei erhielt bei den Wahlen 2015 40,2 % der Stimmen. Nach der Wahl wurde eine verpflichtende Zusammenarbeit mit der Fortschrittspartei eingegangen. Die übrigen Ergebnisse der Wahl sind in der Tabelle aufgeführt.

Stimmen in Prozent bei den Kommunalwahlen
Jahr Arbeiterpartei Fortschrittspartei Rechtspartei Chr. Volkspartei Zentrum Soz. Linke Linke Andere Parteien
2015 40,2 14,0 22,3 5,3 1,9 3,5 4,9 x,x

Städtepartnerschaften

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Haugesund beheimatet einen der fünf Campus der Hochschule Westnorwegen, die 2017 aus dem Zusammenschluss mehrerer Hochschulen, darunter der Høgskolen Stord/Haugesund, entstand.[3] Es gibt Studiengänge in Didaktik und der Lehrerausbildung, in Ölgewinnung auf der See und in Gesundheitserziehung.

Im August findet jährlich ein internationales Filmfestival (Den norske filmfestivalen) und das Jazz-Festival Sildajazz statt.

Die Stadt verfügt über mehrere Theater, ein 1931 gebautes, sehenswürdiges Rathaus, das Karmsund Volksmuseum, die Haugesunder Bildergalerie mit dem Schwerpunkt Gegenwartskunst, das Freilichtmuseum (Dokken) auf der Insel Hasseløy, ein Sinfonieorchester und eine eigene Tageszeitung (Haugesunds Avis). Der lokale Fernsehsender heißt TV Haugaland, Lokalradios sind Radio102 und Radio Haugaland.

In der Nachbarkommune Karmøy unweit von Haugesund befinden sich der vorzeitliche Bautasteine bei Ferkingstad, die Nähnadel Mariens (norwegisch Jomfru Marias synål) an der Olavskirche in Avaldsnes und „Die fünf törichten Jungfrauen“. Bei Avaldsnes finden sich zudem Gräberfelder aus der Bronze- und Eisenzeit.

Lutherische Kirchen sind Vår Frelsers kirke (1900), (Unser Erlöser), Skåre kirke (1856), Rossabø kirke (1974) und Udland kirke (2003), die einzige katholische Kirche ist St. Josef (1933), außerdem gibt es mehrere Freikirchen.

In Haugesund ist der Fußballverein FK Haugesund beheimatet.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Karmsundbrücke

Die Stadt lebt wirtschaftlich neben dem Handel, der Fischerei und einer Schiffswerft auch von der Konservenindustrie und ihrem Tiefseehafen.

Haugesund verfügt auf der Insel Karmøy über den internationalen Flughafen Haugesund, Karmøy (IATA-Flughafencode: HAU) mit Routenflügen nach Oslo-Gardermoen, Bergen Flesland, Kopenhagen und Danzig. Daneben gibt es auch Charter- und Frachtverkehr.

Lokale Fähren fahren auf die nahegelegene Inseln Røvær und Feøy sowie nach Utsira (kleinste Kommune Norwegens) weiter draußen im Meer.

Söhne und Töchter der Stadt

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Aus Haugesund stammen unter anderem die Sängerin und Gewinnerin des Eurovision Song Contest 1985 Hanne Krogh, der Schriftsteller Jon Fosse und der norwegische Gesundheits- und Pflegeminister Jan Christian Vestre.

Commons: Haugesund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Haugesund – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. 07459: Population, by sex and one-year age groups (M) 1986 - 2024. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 23. Februar 2024 (englisch).
  2. Das Märchen von Oettingen
  3. About us. In: Homepage Høgskulen på Vestlandet. Høgskulen på Vestlandet, abgerufen am 26. April 2022 (norwegisch).