Erfweiler
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 9′ N, 7° 49′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südwestpfalz | |
Verbandsgemeinde: | Dahner Felsenland | |
Höhe: | 224 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,84 km2 | |
Einwohner: | 1173 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 133 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 66996 | |
Vorwahl: | 06391 | |
Kfz-Kennzeichen: | PS, ZW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 40 009 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schulstraße 29 66994 Dahn | |
Website: | www.erfweiler.de | |
Ortsbürgermeister: | Walter Schwartz (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Erfweiler im Landkreis Südwestpfalz | ||
Erfweiler ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Dahn hat und innerhalb derer sie gemessen an der Einwohnerzahl die fünftgrößte Ortsgemeinde darstellt. Erfweiler ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erfweiler liegt im deutschen Teil des Wasgau, wie der Südteil des Pfälzerwaldes sowie der sich anschließende Nordteil der Vogesen auch genannt wird, und gehört zu den Untereinheit Dahn-Annweiler Felsenland sowie innerhalb dessen zum Dahner Felsenland. 82,5 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet.[2] Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Hauenstein, Schwanheim, Busenberg, Schindhard und Dahn.
Erhebungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Osten am Gemarkungsdreieck zu Schwanheim und Busenberg erstreckt sich das 476,7 m ü. NHN hohe Wolfshorn und südwestlich von diesem an der Grenze zu Busenberg der Eichelberg. An der Gemarkungsgrenze zu Hauenstein erstreckt sich der Mitel-Schachen sowie der Winterberg (460,8 m ü. NHN) und westlich von diesem der Trögenberg (323,2 m ü. NHN) sowie weiter südlich der Wölmersberg. An der Grenze zu Schindhard befindet sich der Kahlenberg (399 m ü. NHN) und an der Grenze zu Dahn der Schlossberg (323,1 m ü. NHN).
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Ort fließt in Nord-Süd-Richtung der Langenbach. Am südlichen Rand der Bebauung nimmt dieser von links den Breitenbach auf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1353 erstmals urkundlich erwähnt. Nachdem die Dahner Ritter mit Ludwig II. am 15. September 1603 ausstarben, gehörte er zum Hochstift Speyer.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Erfweiler in den Kanton Dahn eingegliedert. 1815 wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte die Gemeinde in das Königreich Bayern. Ab 1818 war der Ort Bestandteil des Landkommissariat Pirmasens, das 1862 in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.
Im Jahr 1939 wurde Erfweiler in den Landkreis Pirmasens (ab 1997 Landkreis Südwestpfalz) eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde der Ort Bestandteil der neu geschaffenen Verbandsgemeinde Dahner Felsenland. 1995 wurde Erfweiler Bundessieger im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden, nachdem die Gemeinde bereits 1977 bei diesem Wettbewerb zweiter geworden war.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2012 waren 73,6 Prozent der Einwohner katholisch und 14,9 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[3] Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer, die Protestanten zur Protestantischen Landeskirche Pfalz.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Erfweiler besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]
Wahl | SPD | CDU | WGR | Gesamt |
---|---|---|---|---|
2019 | – | 9 | 7 | 16 Sitze |
2014 | 4 | 9 | 3 | 16 Sitze |
2009 | 5 | 9 | 2 | 16 Sitze |
2004 | 4 | 9 | 3 | 16 Sitze |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Walter Schwartz (CDU) wurde 2004 Ortsbürgermeister von Erfweiler.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 87,08 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[6] Der Vorgänger von Walter Schwartz war Wolfgang Frary.[7]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Von Blau und Silber geteilt, oben ein schwebendes durch schwarze Trennlinien geteiltes und gespaltenes geradarmiges silbernes Tatzenkreuz, unten in einem blauen Torbogen eine blaue Lilie, darüber ein blauer Turnierkragen.“[8] | |
Wappenbegründung: Das Kreuz entstammt dem Wappen des Hochstifts Speyer.
Es wurde 1979 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt. |
Partnergemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1972 ist die Gemeinde Belmont-de-la-Loire in der französischen Region Auvergne-Rhône-Alpes durch eine Partnerschaft mit Erfweiler verbunden.[9]
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gemeindegebiet befinden sich insgesamt 29 Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter das Winterkirchel.[10]
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortsgemeinde liegt im Naturpark Pfälzerwald, der wiederum zum Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord gehört. Auf Erfweilerer Gemarkung befinden sich zudem rund ein Dutzend Felsformationen, die als Naturdenkmale eingestuft sind, darunter der Hegerturm. Der Ort ist Teil des Klettergebiet Pfälzer Wald.
An der Gemarkungsgrenze zu Hauenstein befand sich einst eine 300 Jahre alte Eiche, die im Volksmund als Dicke Eiche bezeichnet wurde. Nachdem sie 1994 Opfer von Vandalismus wurde, wurde sie 2011 gesagt. Sie fungierte als Namensgeberin für das bereits auf Hauensteiner Seite liegende Wanderheim Dicke Eiche.
Gesellschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Erfweiler wird der Bauernstoß gespielt, der eine Variante des Deutschen Schafkopf darstellt.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund der geographischen Gegebenheiten dominierte vor Ort jahrhundertelang die Forst- und Holzwirtschaft. Die örtlichen Waldgebiete unterstehen dem Forstamt Wasgau, das seinen Sitz in Dahn hat.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Erfweiler verläuft die Kreisstraße 39, die den Ort mit Dahn verbindet. Ab 1911 entstand durch die Eröffnung der Wieslauterbahn im Süden Dahns auf Höhe dessen Ortsteils Reichenbach der Bahnhof Busenberg-Schindhard, der ebenso Erfweiler diente.
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch Erfweiler verlaufen mit dem von Kaiserslautern bis nach Schweigen-Rechtenbach führenden Pfälzer Waldpfad ein sogenannter Prädikatswanderweg. Des Weiteren führe ein Wanderweg, der mit einem gelben Punkt markiert ist und der mit einem grün-blauen Balken gekennzeichnete Weg, der von Göllheim bis nach Eppenbrunn verläuft, durch den Ort. Am nördlichen Rand des Siedlungsgebiets verläuft der mit einem rot-weißen Balken markierte Höcherbergweg, der von Niederwürzbach bis nach Böchingen führt. Der Felsenland Sagenweg verläuft ebenfalls durch Erfweiler.
Durch den Süden der Gemeindegemarkung verlaufen für ein kurzes Stück der mit einem gelben Balken gekennzeichnete Fernwanderweg Pirmasens–Belfort sowie ein solcher, der mit einem gelb-roten Balken markiert ist und vom Wellbachtal bis nach Rülzheim verläuft. Durch den äußersten Osten führt der mit einem blau-gelben Balken markierte Wanderweg, der unter anderem die Verbindung mit Lauterecken und Sankt Germanshof schafft.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Frary († 2018), ehemaliger Bürgermeister, einer der Initiatoren der Partnerschaft zwischen Erfweiler und Belmont[11]
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Emil Steigner (1908–2001), Küfermeister
Personen, die vor Ort gewirkt haben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Brembeck (* 1960), Organist, Cembalist, Pianist und Dirigent, nahm vor Ort 2014 sein Album Sollt’ ich meinem Gott nicht singen? auf.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsgemeinde Erfweiler auf den Seiten der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland
- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Erfweiler
- Private Website mit Informationen zu Erfweiler
- Literatur über Erfweiler in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2012
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- ↑ Rückblick: TuS Erfweiler im Jahr 2004. Straßenmeisterschaft 2004: Walter Schwartz (neuer Bürgermeister). TuS Erfweiler e. V., 24. April 2016, abgerufen am 8. April 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 8. April 2020 (siehe Dahner Felsenland, Verbandsgemeinde, vierte Ergebniszeile).
- ↑ Erfweiler. Gemeinderat und Bürgermeister. Gerhard Zwick, Private Website mit Informationen zu Erfweiler, abgerufen am 8. April 2020.
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
- ↑ Werner Wagner: Partnerschaft: 45 Jahre Belmont und Erfweiler. Die Rheinpfalz, 2. Juni 2017, abgerufen am 8. April 2020.
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Südwestpfalz. Mainz 2024, S. 14 f. (PDF; 8,7 MB).
- ↑ Willy Schächter: Baumeister der Partnerschaft Erfweiler–Belmont gestorben. In: Die Rheinpfalz. 12. August 2019, abgerufen am 22. Februar 2022.