Kraftsolms

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Kraftsolms
Gemeinde Waldsolms
Koordinaten: 50° 27′ N, 8° 27′ OKoordinaten: 50° 27′ 22″ N, 8° 27′ 25″ O
Höhe: 203 m ü. NHN
Fläche: 5,53 km²[1]
Einwohner: 855 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte: 155 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35647
Vorwahl: 06085
Solmser Straße Ecke Wehrstraße

Kraftsolms ist ein Ortsteil der mittelhessischen Gemeinde Waldsolms im südlichen Lahn-Dill-Kreis.

Geografie

Der Ort liegt im Solmsbachtal des östlichen Hintertaunus. Gleichzeitig befindet sich Kraftsolms im Naturpark Taunus. Die Ortschaft ist der nördlichste Ortsteil von Waldsolms und wird bis auf die Ostseite von dichten Wäldern umgeben. Höchste Erhebung bei Kraftsolms ist der Buhlenberg mit 363 Meter über NN.

Nachbarorte sind Möttau (westlich), Niederquembach (nordwestlich), Oberquembach (nördlich), und Kröffelbach (südöstlich).

Geschichte

Die Namensherkunft ist eindeutig vom Solmsbach herzuleiten, der auch Namenspatron der Grafen von Solms und mehrerer Anrainerorte ist. Erstmals wird das Dorf im Jahr 1319 als Craftsolmese erwähnt. Bereits 1395 hatte Kraftsolms eine eigene Kirche mit einer Filiale in Oberquembach und gehörte dem Quembacher Gericht an, das schließlich 1429 und 1462 an die Solmser Grafen überging.

Im Jahr 1440 wird eine Waldschmiede bei Kraftsolms erwähnt, die bereits lange besteht, und später auch eine Hochofenhütte (vor 1586). Die Verhüttung von Eisenerz blühte lange Zeit, begünstigt durch die Lage an der Hessenstraße.

Kraftsolms gehörte lange zum solmsischen Amt Braunfels und später zur preußischen Bürgermeisterei von Braunfels. Erst 1841 kam der Ort zur Bürgermeisterei Schöffengrund.

Gebietsreform

Infolge der hessischen Gebietsreform schloss sich mit Wirkung zum 31. Dezember 1971 die selbstständige Gemeinde Kraftsolms mit weiteren fünf Gemeinden zur neuen Großgemeinde Waldsolms zusammen.[2]

Territorialgeschichte und Verwaltung

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Kraftsolms lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][3]

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Kraftsolms: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1971
Jahr  Einwohner
1834
  
367
1840
  
421
1846
  
457
1852
  
443
1858
  
409
1864
  
435
1871
  
426
1875
  
438
1885
  
443
1895
  
430
1905
  
418
1910
  
457
1925
  
494
1939
  
560
1946
  
735
1950
  
781
1956
  
756
1961
  
769
1967
  
786
1971
  
854
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]

Religionszugehörigkeit

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1834: 367 evangelische Einwohner, 10 Mennoniten und 29 Juden
• 1961: 667 evangelische (= 86,74 %), 83 katholische (= 10,79 %) Einwohner

Kulturdenkmäler

Fachwerk-Einzeldenkmal, Wehrstraße 3, bis 1991 Dorfmetzgerei Guterding

Verkehr und Infrastruktur

Durch den Ort führt entlang des Solmsbachtales die L 3053 aus Richtung Braunfels-Neukirchen kommend über Brandoberndorf nach Butzbach. Außerdem verläuft die L 3054 von Möttau, wo sie von der Bundesstraße 456 abzweigt, nach Schöffengrund und Hüttenberg. Von 1912 bis 1985 hatte Kraftsolms auch einen eigenen Bahnanschluss mit Haltepunkt an der Solmsbachtalbahn von Grävenwiesbach nach Wetzlar, die jedoch mittlerweile demontiert wurde.

Kraftsolms besitzt eine Freiwillige Feuerwehr, ein Ortsgericht und ein Dorfgemeinschaftshaus.

Commons: Kraftsolms – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Kraftsolms, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 380.
  3. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  4. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 250 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!