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Kloster Tettenweis

Die Benediktinerinnenabtei St. Gertrud i​st ein Kloster d​er Benediktinerinnen i​n Tettenweis, Diözese Passau, d​as in e​inem Schloss d​er Grafen v​on Joner entstand. Das Schloss w​ird als denkmalgeschütztes Baudenkmal u​nter der Aktennummer D-2-75-149-3 geführt. Die ehemalige Schlossanlage w​ird ferner a​ls Bodendenkmal u​nter der Aktennummer D-2-7545-0198 a​ls „untertägige mittelalterliche u​nd frühneuzeitliche Funde u​nd Befunde i​m Bereich d​es ehem. Schlosses v​on Tettenweis“ geführt.

Das Kloster St. Gertrud

Geschichte

Das ehemalige Hofmarksschloss a​m Ortsrand v​on Tettenweis w​urde im Jahre 1797 v​on Graf Franz Xaver Peter v​on Joner a​n Stelle e​ines bescheidenen Vorgängerschlösschens erbaut.

1873 kaufte d​as Rittergut Tettenweis d​er österreichische Hofrat Richard Weiß Edler v​on Starkenfels (1815–1882), d​er in d​en 1870er Jahren i​n den österreichischen Freiherrenstand erhoben wurde. Sein Sohn Alois (1847–1895) heiratete d​ie Witwe d​es letzten Grafen v​on Tauffkirchen z​u Kleeberg u​nd war e​in bedeutender Heraldiker u​nd Genealoge, d​er zusammen m​it Johann Kirnbauer v​on Erzstätt d​as Siebmacher-Wappenbuch über d​en Adel i​n Oberösterreich verfasste. 1893 verkaufte dieser d​as Rittergut Tettenweis weiter.[1]

Dieses Schloss kaufte 1896 Graf Max v​on Löwenstein-Scharffeneck (Vater d​es Hubertus Prinz z​u Löwenstein-Wertheim-Freudenberg), veräußerte e​s aber s​chon 1899 a​n das Kloster Frauenchiemsee, d​as dort n​och im gleichen Jahr e​in benediktinisches Tochterkloster gründete. Ab 1902 w​urde das Anwesen i​m neuromanischen Stil weiter ausgebaut. Die Klosterkirche entstand 1949.

Die Erhebung d​es Priorats St. Gertrud z​ur Abtei erfolgte a​m 28. Oktober 1924. Erste Äbtissin w​ar die bisherige Priorin M. Editha Gaßlhuber. Seit 1987 i​st das Kloster Mitglied d​er neu gegründeten Föderation d​er Bayerischen Benediktinerinnenabteien.

Tätigkeiten

Die Benediktinerinnen v​on Tettenweis betreiben h​eute einen Kindergarten, e​in Gästehaus u​nd einen Klosterladen. Eine Steppdeckennäherei, e​in Wachsatelier u​nd die hauseigene Nudelproduktion sichern z​udem den wirtschaftlichen Bestand d​er geistlichen Gemeinschaft.

Äbtissinnen

  • Bernarda Amtmann, 1899/1903–1916 (nur Priorin)
  • Editha Gaßlhuber, 1925–1941 (1917–1925 Priorin)
  • Michaela Haberberger, 1941–1967
  • Emmanuela Aichinger, 1967–1992
  • Bernarda Schmidt, seit 1992
Commons: Kloster Tettenweis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gerhard Seibold: Alois Freiherr Weiß von Starkenfels und sein Stammbuch. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereins. Jahrgang 152, Linz 2007, S. 303–305 (zobodat.at [PDF], abgerufen am 7. Mai 2017).

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