Maubisse (Suco)
Maubisse (Maubesse, Mau-Bessi, Maobisse, Maubise) ist ein Suco im Nordosten der osttimoresischen Gemeinde Ainaro.
Maubisse (Suco) | |||
Daten | |||
Fläche | 19,59 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 6.229 (2015)[1] | ||
Chefe de Suco | Wilson Nivio P. Mendonça (Wahl 2016) | ||
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | ||
Cano-Rema | 1500 | ||
Goulala | 326 | ||
Hato-Fae | 353 | ||
Hato-Luli | 404 | ||
Hautado | 462 | ||
Lequi-Tei | 561 | ||
Ria-Leco | 382 | ||
Ria-Mori | 634 | ||
Sarlala | 157 | ||
Teli-Tuco | 162 | ||
Ura-Hou | 689 | ||
Vila | 599 | ||
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Geographie
Maubisse (Suco) | ||
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Orte | Position[2] | Höhe |
Cano-Rema | 8° 51′ S, 125° 35′ O | 1646 m |
Goulala | 8° 50′ S, 125° 35′ O | 1531 m |
Hato-Fae | 8° 50′ S, 125° 36′ O | ? |
Hato-Luli | 8° 51′ S, 125° 35′ O | 1518 m |
Hautado | 8° 50′ S, 125° 36′ O | 1539 m |
Hatup | 8° 50′ S, 125° 36′ O | 1523 m |
Lequi-Tei | 8° 51′ S, 125° 35′ O | 1514 m |
Maubisse | 8° 50′ S, 125° 36′ O | 1526 m |
Ria-Leco | 8° 50′ S, 125° 36′ O | 1531 m |
Ria-Mori | 8° 52′ S, 125° 34′ O | ? |
Rimori | 8° 51′ S, 125° 33′ O | 1919 m |
Teli-Tuco | 8° 51′ S, 125° 36′ O | 1510 m |
Urhou | 8° 50′ S, 125° 36′ O | 1523 m |
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Maubisse eine Fläche von 21,79 km².[3] Nun sind es 19,59 km².[1] Der Suco liegt im Westen des gleichnamigen Verwaltungsamts Maubisse. Im Nordosten grenzt er an die Sucos Fatubessi und Maulau, im Osten an Edi, im Südosten an Aituto, im Süden an Horai-Quic, im Westen an den Suco Liurai und im Norden an das Verwaltungsamt Aileu (Gemeinde Aileu) mit seinen Sucos Fatubossa, Lahae und Lausi. Der Fluss Colihuno fließt entlang einem Teil der Grenze zu Horai-Quic. Eine Brücke führt die Straße Dili – Ainaro über den Colihuno. Er mündet später als Calihuno in den Caraulun.
Die Stadt Maubisse liegt in einer bergigen Region auf 1526 m[4] über dem Meeresspiegel, etwa 40 km südlich der Landeshauptstadt Dili, an der gut ausgebauten Straße von Dili zur Gemeindehauptstadt Ainaro. Sie ist die größte Siedlung im Suco und liegt im Osten des Sucos. Nördlich liegen die Orte Hautado (Haulato, Hautato), Hatup (Hatupae), Hato-Fae (Hato Fae, Hatu-Fae), Ria-Leco (Rileco, Rileko) und Goulala (Kaulala). Südlich liegen die Orte Teli-Tuco (Telhuko, Tehtuko), Lequi-Tei (Liquitei, Lekitei), Hato-Luli (Hatululi), Cano-Rema (Canurema, Kanurema) und Ria-Mori (Riamori). Im Nordwesten des Sucos liegt der Ort Rimori. Neben Maubisse haben auch Kaulala und Ria-Mori Grundschulen.[5]
Im Suco Maubisse befinden sich die zwölf Aldeias Cano-Rema, Goulala, Hato-Fae, Hato-Luli, Hautado, Lequi-Tei, Ria-Leco, Ria-Mori, Sarlala, Teli-Tuco, Ura-Hou und Vila.[6][7]
Einwohner
Im als urban klassifizierte Suco Maubisse leben 6229 Menschen (2015), davon sind 3173 Männer und 3056 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 318,0 Einwohner/km². Im Suco gibt es 952 Haushalte.[1] Über 70 % der Einwohner geben Mambai als ihre Muttersprache an. Über 20 % sprechen Tetum Prasa.[8] Die bekannte Aktivistin Bella Galhos betreibt mit dem Leublora Green Village ein Zentrum für organische Landwirtschaft mit angeschlossenem Restaurant und Schule.[9]
Geschichte
Maubisse war um 1900 ein Verbündeter des rebellischen Reichs von Manufahi. Im Krieg von Manufahi wurde Maubisse am 18. Oktober 1900 von den Portugiesen eingenommen.[10] 1911 kam es zur Rebellion von Manufahi gegen die portugiesischen Kolonialherren. Auch hier unterstützte das Reich von Maubisse die Rebellen unter Boaventura, dem Liurai von Manufahi, die erst 1912 besiegt werden konnten.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde Portugiesisch-Timor von den Japanern besetzt und wurde Schauplatz der Schlacht um Timor, in der australische Kommandos und ein Teil der Bevölkerung in Guerillataktik gegen die Besatzer kämpften. Maubisse wurde während der japanischen Offensive von August 1942 besetzt. Am 11. August kam es zur Rebellion von Maubisse, in der sich die ansässige nicht-christliche Bevölkerung gegen die Portugiesen und christianisierten, pro-portugiesischen Timoresen von Ainaro und Same, und hier gegen Dom Aleixo Corte-Real, dem Liurai von Soro, wandte. Ein portugiesischer Beamter wurde getötet, die Kolonialmacht und die mit ihnen verbündeten Moradores konnten die Rebellen aber in die Berge vertreiben.[11] Evaristo de Sá Benevides, Herrscher von Maubisse, wurde 1943 von den Japanern umgebracht. Ihm gedenkt heute ein Mahnmal in der Stadt.
In Maubisse kam es am 11. Juni 2006 zu Unruhen. Der Ort galt als eine Hochburg der rebellischen Soldaten unter Alfredo Alves Reinado, die Ende April die schlimmsten Unruhen in Osttimor seit der Unabhängigkeit ausgelöst hatten. Hunderte Menschen demonstrierten in Maubisse gegen Premierminister Marí Alkatiri. Als ein Mann unter zunächst ungeklärten Umständen eine Stichwunde erlitt, begannen zwei rivalisierende Gruppen von Demonstranten, sich Straßenkämpfe zu liefern. Polizisten feuerten in die Luft und drohten mit dem Einsatz einer Granate. Gleichzeitig fielen auch in der Menge Schüsse, so dass die Demonstranten schließlich in Panik flohen.[12]
Am 22. November 2006 wurde von Straßenkämpfen in Maubisse berichtet. Einheimische waren mit Mitgliedern von Colimau 2000 in Streit geraten, als diese Bewohner Maubisses zwingen wollten, Mitglied in der Organisation zu werden. Eine Person wurde dabei getötet, eine weitere verletzt. Als die Polizei eingreifen wollte, wurde ein Polizist krankenhausreif geschlagen.[13][14][15]
Politik
Lúcio da Encarnação war der letzte Administrator Maubisses unter der portugiesischen Kolonialzeit. Er war Anhänger der União Democrática Timorense (UDT), die eine Hochburg in Maubisse hatte und wurde im Bürgerkrieg 1975 von der FRETILIN gefangen genommen.[16]
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Adelino M. Espirito Santo zum Chefe de Suco gewählt[17] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[18] Bei den Wahlen 2016 gewann Wilson Nivio P. Mendonça .[19]
Wirtschaft
In der Region wächst neben Gemüse auch ein hocharomatischer Kaffee. In Maubisse steht daher eine Fabrik zur Kaffeeverarbeitung. Eigentümer und Betreiber ist die Cooperativa Café Timor (CCT), Osttimors größte Kooperative mit etwa 20.000 Pflanzern als Mitglieder. Zusammen mit der Fabrik in Estado kann die CCT 25.000 Tonnen Kaffee aufkaufen.
- Auf dem Markt
- Öffentlicher Personentransport
- Hakmatek Kooperative
Partnerstädte
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Maubisse (tetum; PDF; 8,2 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Maubisse (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Agriculture Calendar (englisch)
- Seeds of Life: Suco information sheets Maubisse (tetum)
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento des Originals vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
- Fallingrain.com – Maubisse, East Timor page
- UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento des Originals vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 583 kB)
- Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Aileu, abgerufen am 21. März 2021.
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Maubisse (tetum; PDF; 8,2 MB)
- Homepage des Leublora Green Village, abgerufen am 11. Juni 2018.
- Frédéric B. Durand: History of Timor-Leste, S. 70, ISBN 978-616-215-124-8.
- Kisho Tsuchiya: Indigenization of the Pacific War in Timor Island: A Multi-language Study of its Contexts and Impact, S. 13, Journal War & Society, Vol. 38, No. 1, Februar 2018.
- Neue Unruhen in Osttimor. In: Blick, 11. Juni 2006
- Four believed dead in more Timor violence. (Memento des Originals vom 14. März 2007 im Webarchiv archive.today) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. The Australian, 16. November 2006
- Kolimau 2000 Group Attacks Martial Arts Group. (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) UNOTIL, 17. November 2006
- One killed, two injured in fresh E Timor violence. (Memento vom 24. Januar 2007 im Internet Archive) ABC news, 22. November 2006
- Público: Governo e Exército homenageiam Maggiolo Gouveia, 13. August 2003.
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.
- Bendigo Advertiser: Bendigo creating links with the world, 9. November 2013, abgerufen am 11. November 2013