begeben
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begeben (Deutsch)
[Bearbeiten]- Partizipien können auch als Adjektiv verwendet werden; sie werden zwar von einem Verb abgeleitet und behalten dabei teilweise die Eigenschaften eines Verbs bei, erwerben aber teilweise auch Eigenschaften eines Adjektivs. Für nähere Informationen siehe Hilfe:Verbaladjektiv. Wenn Du einen Adjektiv-Abschnitt ergänzt (Hilfe:Eintrag), dann entferne bitte diesen Text-Baustein.
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | begebe | ||
du | begibst | |||
er, sie, es | begibt | |||
Präteritum | ich | begab | ||
Konjunktiv II | ich | begäbe | ||
Imperativ | Singular | begib! | ||
Plural | begebt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
begeben | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:begeben
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Worttrennung:
- be·ge·ben, Präteritum: be·gab, Partizip II: be·ge·ben
Aussprache:
- IPA: [bəˈɡeːbn̩], [bəˈɡeːbm̩]
- Hörbeispiele: begeben (Info) begeben (Info), begeben (Info), —
- Reime: -eːbn̩
Bedeutungen:
- [1] intransitiv, reflexiv, nur in der unpersönlichen Form gebräuchlich: geschehen, sich ereignen
- [2] transitiv, reflexiv: einen Ort aufsuchen
- [3] transitiv, reflexiv, übertragen: sich in einen Zustand versetzen
- [4] transitiv, reflexiv, übertragen: eine Tätigkeit aufnehmen
- [5] transitiv, reflexiv, übertragen: auf etwas verzichten/sich etwas entledigen
Herkunft:
- Etymologie: aus dem 10. Jahrhundert von althochdeutsch bigeban ‚verlassen, aufgeben‘, über mittelhochdeutsch begeben[1]
- früher nicht nur reflexiv verwendet[2]
- Wortbildung: Derivation (Ableitung) des Verbs geben mit dem Präfix be-
Synonyme:
- [1] sich ereignen, geschehen, passieren, sich zutragen
- [2] aufsuchen, hingehen
- [3] sich bringen (Zustand)
- [4] sich zuwenden (Tätigkeit)
- [5] verzichten, sich entledigen, aufgeben
Gegenwörter:
- [1] unterbleiben
- [5] behalten
Beispiele:
- [1] Es begab sich zu dieser Zeit, dass ein bekannter Philosoph in die Stadt kam.
- [2] Begib dich bitte in die Küche.
- [2] „Danach begeben sie sich gemeinsam in das Gotteshaus, wo der Pastor zwei Stunden lang die Messe liest.“[3]
- [2] „Es handelt sich um einen leidenschaftlichen Segelflieger, der sich wegen zwischenmenschlicher Probleme in die Behandlung begeben hat.“[4]
- [3] Wir sollten uns außer Gefahr begeben.
- [4] Sie begab sich sofort an die Arbeit.
- [5] Dadurch begab er sich der Chance, etwas Einzigartiges zu erschaffen.
Charakteristische Wortkombinationen:
- [3] sich in Behandlung begeben, sich in/außer Gefahr begeben, sich zur Ruhe begeben
- [4] sich an die Arbeit begeben
- [5] sich einer Chance/einer Möglichkeit/eines Rechts begeben
Wortbildungen:
- Adjektiv: begebbar
- Konversionen: begeben, Begeben, begebend
- Substantive: Begeber, Begebnis, Begebung
- Verben: fortbegeben, heimbegeben, hinaufbegeben, hinausbegeben, hinbegeben, hinunterbegeben, hinwegbegeben, wegbegeben, zurückbegeben
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] ?
[2] ?
[4] ?
[5] ?
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „begeben“
- [1–5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „begeben“
- [1–4] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „begeben“
- [1–4] The Free Dictionary „begeben“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 1. Auflage. Edition Kramer im Rhenania-Buchversand, Koblenz 2010, ISBN 978-3-941960-03-9 (Lizenzausgabe des Akademie Verlag, Berlin) , Seite 405.
- ↑ Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „begeben“
- ↑ Michel Tournier: Freitag oder Im Schoß des Pazifik. Roman. 1. Auflage. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1984 (Originaltitel: Vendredi ou les limbes du Pacifique, übersetzt von Herta Osten aus dem Französischen), DNB 850046661 (Erstausgabe bei Hoffmann und Campe, Hamburg 1968; Lizenz von ebendem; Ausgabe für die sozialistischen Länder) , Seite 132.
- ↑ Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1 , Seite 107.