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Ventil

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ das Ventil die Ventile
Genitiv des Ventils der Ventile
Dativ dem Ventil den Ventilen
Akkusativ das Ventil die Ventile
[1] Ventil am Heizkörper ohne Thermostat
[1] alte Ventile
[2] Wege der Luft bei einem gedrückten Ventil am Horn

Worttrennung:

Ven·til, Plural: Ven·ti·le

Aussprache:

IPA: [vɛnˈtiːl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Ventil (Info) Lautsprecherbild Ventil (Österreich) (Info)
Reime: -iːl

Bedeutungen:

[1] Technik: mechanische oder von Hand gesteuerte, absperrbare Einlass-, Anlass- oder Durchtrittsvorrichtung für Gase und Flüssigkeiten
[2] Musik: mechanische Vorrichtung an Blechblasinstrumenten
[3] Musik: Mechanismus an der Orgel zur Regulierung des Luftstroms
[4] etwas, das psychischen Druck/psychische Belastung verringert oder entfernt

Herkunft:

im 16. Jahrhundert von mittellateinisch ventile → la = Wasserschleuse entlehnt; zu lateinisch ventus → la = Wind[1]

Synonyme:

[1] Absperrorgan, Hahn

Gegenwörter:

[1] Verschluss

Oberbegriffe:

[1] Absperrvorrichtung, Dampfklappe, Druckminderungsvorrichtung, Fahrradzubehör, Luftklappe, Schlauchöffnung

Unterbegriffe:

[1] Abblaseventil, Abflussventil, Ausatemventil, Auslassventil, Drosselventil, Entlastungsventil, Entlüftungsventil, Eckventil, Federventil, Flatterventil, Kugelventil, Lüftungsventil, Reduzierventil, Rückschlagventil, Servoventil, Sicherheitsventil, Spindelventil, Steuerventil, Tellerventil, Überdruckventil

Beispiele:

[1] Das Ventil an meinem Fahrradreifen ist kaputt.
[1] „Albert nickt, und Jacques öffnet das Ventil mit einer Geste, die sich der Bedeutung bewußt ist.“[2]
[2] Eine bestimmte Anzahl sogenannter Naturtöne lässt sich ohne Ventilgebrauch erzeugen. Um jedoch eine komplette, chromatische Tonleiter spielen zu können, werden die Ventile benötigt.
[3] Bei einer Orgel sind die Ventile in der Windlade untergebracht. Jedes Ventil was geöffnet wird, leitet den Luftstrom durch eine Pfeife der Orgel.
[4] „Die Arbeit an diesen Bildern war immer wie ein Ventil gewesen.“[3]
[4] „Die Vorschule war eine willkommene Abwechslung: Zusammen mit anderen in der Schule zu sein, bestärkte ihn in seiner Vorstellung von sich selbst und bot ein Ventil für seinen Eigensinn.“[4]

Redewendungen:

[1] das Ventil nachstellen (Einhalt gebieten)

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] automatisches, defektes, einstellbares, geschlossenes, mechanisches, offenes Ventil

Wortbildungen:

[1] Ventilation, Ventilator, Ventilgummi, ventilieren, Ventilkappe, Ventilschlauch

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Ventil (Begriffsklärung)
[1] Wikipedia-Artikel „Ventil
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ventil
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Ventil
[1–4] The Free Dictionary „Ventil
[1–3] Duden online „Ventil
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalVentil

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort Ventil.
  2. Klaas Huizing: Das Ding an sich. Eine unerhörte Begebenheit aus dem Leben Immanuel Kants. Albrecht Knaus, München 1998, ISBN 3-8135-0084-5, Seite 113.
  3. Mechtild Borrmann: Grenzgänger. Die Geschichte einer verlorenen deutschen Kindheit. Roman. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-30608-6, Seite 55.
  4. Blake Bailey: Philip Roth. Biografie. Hanser, München 2023 (übersetzt von Dirk van Gunsteren, Thomas Gunkel), ISBN 978-3-446-27612-3, Seite 40. Englisch 2021 erschienen.